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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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damit eine schwierige, undankbare Rolle zu übernehmen.« Er unterbrach sich und fügte dann hinzu: »Für eine Dame von feinem Empfinden.« Zögernd wog er seine folgenden Worte ab und fuhr dann fort: »Sylvester genießt einen gewissen Ruf, wie alle Cynsters. Es ist höchst unwahrscheinlich, daß er sich ändert – die Katze läßt das Mausen nicht.«
    Er sah Honoria an; sie zog arrogant die Brauen hoch. »Ich habe Eurer Einschätzung im großen und ganzen nichts entgegenzusetzen, Mr. Cynster.«
    Charles' Lächeln erreichte seine Augen nicht. »Ja, meine Liebe, ich glaube, wir zwei verstehen einander gut, und deshalb hoffe ich auf Ihr Verständnis für meine Gründe, wenn ich Euch eine Lösung für Eure unverdienten Probleme vorschlage.«
    »Eine Lösung?« Honorias Unbehagen wuchs. Sie hatte nicht damit gerechnet, daß Charles gegen Devil arbeiten würde; es versetzte sie in höchstes Erstaunen.
    »Eine entschieden angenehmere Lösung für eine empfindsame Dame wie Euch.«
    Honoria sah ihn fragend an.
    »Sylvester zu heiraten würde Euch nicht zum Wohl gereichen – das weiß jeder vernünftige Mensch. Doch Ihr bedürft dringend eines Heiratsantrags, allein schon zur Rettung Eurer Ehre. Da Tolly mein Bruder war, biete ich Euch von Herzen gern meine Hand. Mein Besitz ist freilich nichts im Vergleich zu Sylvesters, dürfte Eure Ansprüche aber doch befriedigen.«
    Honoria war sprachlos; einzig aufgrund jahrelangen Trainings gelang es ihr, ihre Bestürzung nicht zu zeigen. Über eine Antwort brauchte sie nicht lange nachzudenken – sie kam ihr ganz spontan über die Lippen. »Ich danke Euch für Euer Angebot, Sir, aber ich gedenke nicht zu heiraten, weder aus dem genannten noch aus irgendeinem anderen Grund.«
    Charles' Gesicht verschloß sich. Nach einer Weile fragte er: »Ihr habt also nicht die Absicht, Sylvesters Antrag anzunehmen?«
    Mit zusammengepreßten Lippen schüttelte Honoria den Kopf. »Ich habe überhaupt nicht die Absicht zu heiraten.« Mit dieser sehr nachdrücklichen Erklärung griff sie wieder nach ihrem Stickrahmen.
    »Ihr werdet unter Druck gesetzt werden – sowohl von den Cynsters als auch von Eurer eigenen Familie.«
    Honorias Augen blitzten, hochmütig sah sie ihn an. »Sir, Einmischungen in mein Leben dulde ich ganz und gar nicht.« Darauf folgte Schweigen, und schließlich erhob sich Charles zögernd. »Ich bitte um Entschuldigung, Miss Anstruther-Wetherby, sollte ich Euch zu nahe getreten sein.« Nach kurzer Pause setzte er hinzu: »Ich bitte Euch jedoch herzlich, nicht zu vergessen, daß Euch, sollte Euch aus Tollys Tod jemals die Notwendigkeit erwachsen, heiraten zu müssen, noch eine andere Lösung als die Ehe mit Sylvester bleibt.«
    Honoria stach heftig mit der Sticknadel zu und blickte nicht mehr auf.
    »Ich darf mich empfehlen, Miss Anstruther-Wetherby.«
    Honoria neigte steif den Kopf. Charles machte auf dem Absatz kehrt und sprang die Stufen hinunter. Als er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, ließ sie vor Unbehagen die Schultern kreisen.
    Sollte sie wirklich einmal gezwungen sein, einen Cynster zu heiraten, würde sie doch lieber versuchen, den Tyrannen zu zähmen.
    Der Tyrann klopfte spät an diesem Abend noch an ihre Tür. Devils Onkel, Tanten und jüngere Vettern und Basen waren zum Dinner geblieben, danach waren alle bis auf Tollys Eltern und Geschwister abgereist, und die Belegschaft hatte erleichtert aufgeatmet. Ruhe kehrte ein, eine angenehme Ruhe, wie sie nur in solchen Häusern anzutreffen ist, die schon zahlreiche Geburten und Todesfälle erlebt hatten.
    Das Klopfen, das Honoria aus ihren Gedanken riß, war so anmaßend, daß Honoria gleich wußte, von wem es stammte. Sie straffte den Rücken, stand auf und ging zur Tür.
    Devil stand im Flur, der Treppe zugewandt. Als Honoria die Tür öffnete, drehte er sich zu ihr um. »Laßt uns einen Spaziergang machen.«
    Er streckte ihr die Hand entgegen. Honoria sah ihm fest in die Augen und zog die Brauen hoch. Seine Lippen zuckten, er verbeugte sich graziös. »Meine liebe Honoria Prudence, erweist Ihr mir bitte die Ehre Eurer Begleitung bei einem Spaziergang im Mondenschein?«
    Sie zog seinen Befehl seiner Bitte vor; der lässige Charme seines Tonfalls, seine weiche, tiefe Stimme reichten aus, um jeder Frau den Kopf zu verdrehen. Doch Honoria wußte auf Anhieb, warum er gekommen war. »Ich hole mein Schultertuch.«
    Devil nahm sie bei der Hand, zog sie über die Schwelle und schloß die Tür hinter ihr, dann legte er ihre

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