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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Aufenthalt im Waldhäuschen mit Devil Cynster an die Öffentlichkeit dringt. Dann wärst du allen möglichen unerwünschten Besuchern ausgesetzt.«
    Honoria warf ihm einen düsteren Blick zu und schaute dann angestrengt über den See hinweg. Michael verharrte in stoischem Schweigen.
    Die Minuten verstrichen, und Honoria überdachte mit zu Schlitzen verengten Augen ihre Möglichkeiten. Abgesehen von Devils Heiratsabsichten gefiel ihr ihre derzeitige Situation ganz gut. Nach Hampshire wollte sie im Grunde gar nicht, aber sie hatte geglaubt, hier nicht bleiben zu können, solange Devil nicht von seinen Heiratsplänen abließ.
    Doch mit seinem teuflischen Vorschlag hatte der Teufel ihr nun persönlich den Weg geebnet. Unter dem Schutz seiner Mutter konnte sie in seinem Haushalt bleiben, sicher vor ihm und anderen Herren, volle drei Monate lang – bis dahin mußte es doch wohl gelingen, Tollys Mörder dingfest zu machen? Und bis dahin würde sie alles gelernt haben, was sie über Fleischeslust wissen wollte.
    Blieb nur noch eine Frage: War sie stark genug und klug genug, um nicht in irgendwelche Fallen zu tappen, die Devil ihr womöglich stellte?
    Honoria straffte sich und setzte eine schicksalsergebene Miene auf. »Nun gut.« Sie sah Michael an. »Ich bin bereit, mich für drei Monate unter die Fittiche der Herzogin-Witwe zu begeben.«
    Michael grinste, und Honoria kniff die Augen zusammen. »Danach kehre ich nach Hampshire zurück.«
    Mit einem tiefen Seufzer stand Michael auf und half ihr auf die Füße. Arm in Arm schlenderten sie zurück zum Haus.
    Später am Abend saß Honoria, den Schoß voller Stickseide, in einem Lehnstuhl im Salon, als plötzlich ein Schatten über sie fiel. In ihrem Bemühen, Azurblau und Türkis auseinanderzusortieren, unterbrochen, blickte Honoria auf und sah direkt in Devils Gesicht. Mit undeutbarer Miene stand er unmittelbar vor ihr. Dann streckte er die Hand nach ihr aus.
    »Laß uns einen Spaziergang machen, Honoria Prudence.«
    Aus den Augenwinkeln sah Honoria, daß die Herzogin-Witwe entschlossen war, sich taub zu stellen.
    Devils Lippen verzogen sich kaum merklich zu einem kleinen Lächeln. »Ich beiße nicht, das verspreche ich dir.«
    Honoria erwog das Für und Wider – sie mußte unbedingt mit ihm sprechen, solange Michael noch zu Gast war, um sicherzustellen, daß sein Vorschlag genau das beinhaltete, was sie sich erhoffte. »Nicht zum Sommerhaus«, sagte sie schließlich. Zwar wollte sie gern alles über Fleischeslust lernen, aber bitteschön zu ihren Bedingungen.
    Diesmal schenkte er ihr, wenn auch nur kurz, die ganze Pracht seines Piratenlächelns. »Nur auf die Terrasse – ich habe nicht die Absicht, dich abzulenken.«
    Sie bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick.
    »Mein Wort als Cynster.«
    Darauf war unbedingt Verlaß. Honoria raffte ihre Stickseide zusammen, legte sie zur Seite und reichte ihm die Hand. Er war ihr beim Aufstehen behilflich und legte dann ihre Hand auf seinen Arm. Die Herzogin-Witwe schenkte ihnen keinerlei Beachtung und tat, als wäre sie völlig auf ihre fliederfarbene Stickseide konzentriert. Devil führte Honoria zu den offenen Fenstertüren und in die schwarze Nacht hinaus.
    »Ich muß mit dir reden«, begann Honoria sogleich, als sie auf der Terrasse standen.
    »Und ich mit dir.«
    Honoria neigte würdevoll den Kopf und wartete darauf, daß er begann.
    »Michael ließ mich wissen, daß du bereit bist, die nächsten drei Monate unter der Obhut meiner Mutter zu verbringen.«
    An der Balustrade angelangt, nahm Honoria die Hand von seinem Arm und wandte sich ihm zu. »Bis die Trauerzeit vorüber ist.«
    »Und danach wirst du meine Herzogin.«
    Sie hob das Kinn. »Nein, danach werde ich nach Hampshire zurückkehren.«
    Ein ausgedehntes Schweigen folgte – und dehnte sich immer länger aus, bis Honoria ungeduldig wurde. Dann zog Devil eine Braue hoch.
    »Offenbar stehen wir vor einem Problem, Honoria Prudence.«
    »Höchstens du, Euer Gnaden.«
    Sein Blick enthielt eine Warnung. »Vielleicht«, sagte er unverkennbar gereizt, »sollten wir uns erst einmal über die folgenden drei Monate einig werden, bevor wir entscheiden, was danach kommt?«
    Hochmütig hob Honoria die Brauen. »Ich habe mich einverstanden erklärt, bei deiner Mutter zu bleiben.«
    »Und meinen Antrag gründlich zu überdenken.«
    Die Botschaft war nicht zu überhören – das gehörte zum Handel hinzu, sollte er zum Abschluß kommen. Sie holte tief Atem und nickte. »Gut, ich werde

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