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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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gründlich über die Möglichkeit einer Ehe mit dir nachdenken. Allerdings muß ich dich vorab wissen lassen, daß ich in diesem Punkt wohl kaum meine Meinung ändern werde.«
    »Mit anderen Worten, du bist starrsinnig bis in die Knochen – und ich habe drei Monate Zeit, dich umzustimmen.«
    Wie er das sagte, gefiel ihr ganz und gar nicht. »Ich bin kein flatterhaftes Frauenzimmer – ich denke nicht daran, mich umstimmen zu lassen.«
    Seine Zähne blitzten, als er sein Piratenlächeln zeigte. »Du hast noch keine Bekanntschaft mit meinen Überredungskünsten gemacht.«
    Honoria hob die Schultern; hochnäsig sah sie an ihm vorbei. »Setz deine Überredungskünste ein, wann immer du willst – ich heirate nicht, weder dich noch sonst jemanden.«
    Wieder war das Schweigen sein Verbündeter; es zerrte an ihren Nerven. Sie fuhr zusammen, als seine harten Finger unter ihr Kinn griffen und ihr Gesicht zu ihm herumdrehten.
    Trotz der Dunkelheit spürte sie seinen bohrenden Blick. »Es ist bekannt, daß Frauen gelegentlich anderen Sinnes werden.« Er sprach leise, langsam, tief und grollend. »Wie sehr bist du Frau, Honoria?«
    Honorias Augen weiteten sich. Seine Fingerspitzen glitten über die sensible Haut unter ihrem Kinn, und sie schauderte wohlig. Es kostete sie beträchtliche Anstrengung, das Kinn aus seinem Griff zu befreien. Herablassend behauptete sie: »Ich in klug genug, nicht mit dem Feuer zu spielen, Euer Gnaden.«
    »Ach ja?« Er lächelte. »Ich dachte, du suchst Abenteuer?«
    »Zu meinen Bedingungen.«
    »In diesem Fall müssen wir verhandeln, meine Liebe.«
    »Tatsächlich?« Honoria versuchte, sich lässig und gleichgültig zu geben. »Warum?«
    »Weil du in Kürze meine Herzogin wirst – darum.«
    Der Blick, mit dem sie ihn strafte, enthielt alles an gereizter Empörung, was sie aufbringen konnte. Dann fuhr sie mit raschelnden Röcken herum, trat aus seinem Schatten und ging an der Balustrade entlang. »Ich habe dich gewarnt – behaupte später nicht, ich hätte es nicht getan. Ich werde dich nach Ablauf dieser drei Monate nicht heiraten.« Sie hielt inne, wirbelte dann aber mit hocherhobenem Kopf, großen Augen und drohendem Zeigefinger wieder zu ihm herum. »Und ich stelle keine Herausforderung für dich dar – wage es nicht, mich als solche zu betrachten.«
    Sein Lachen war das eines Piraten, eines Freibeuters, eines Schurken, der eigentlich in sicherer Entfernung an Bord eines Schiffes mitten auf dem weiten Ozean hätte sein sollen – jedenfalls nicht in ihrer unmittelbaren Nähe. Sein Lachen, tief, grollend und allzu selbstsicher, enthielt eine Drohung und ein Versprechen; es hüllte sie ein, fing sie auf und hielt sie fest – und dann war er da, stand wieder vor ihr.
    »Du bist die personifizierte Herausforderung, Honoria Prudence.«
    »Wer schnell reitet, könnte stürzen, Euer Gnaden.«
    »Ich werde dich noch vor Weihnachten reiten.«
    Die zotige Anspielung empörte Honoria, doch sie ließ es sich nicht anmerken. »Du planst doch nicht etwa, mich zu verführen, damit ich dich heirate?«
    »Ich habe es durchaus schon in Erwägung gezogen.«
    »Nun, das wird dir nicht gelingen.« Honoria lächelte zuversichtlich. »Ich bin den Kinderschuhen längst entwachsen und weiß sehr wohl, daß du mich, solange ich unter deinem Dach lebe und somit unter dem Schutz deiner Mutter stehe, nicht bedrängen wirst.«
    Er sah sie lange an. Dann sagte er: »Was verstehst du schon von Verführung?«
    Jetzt war es an Honoria, die Brauen hochzuziehen. Sie ging ein wenig weiter an der Balustrade entlang und hob die Schultern. »Du wärst nicht der erste, der es versucht.«
    »Vielleicht nicht, aber ich wäre der erste, der es erfolgreich versucht.«
    Honoria seufzte. »Nein.« Sie sah seinen verwunderten Blick und kniff die Augen zusammen. »Ich meinte, du würdest keinen Erfolg haben.« Die Verwunderung legte sich. Langsam ging er neben ihr her. »Ich weiß, daß du mich nicht zwingen würdest.«
    Sie spürte seinen Blick, merkwürdigerweise nicht mehr so eindringlich, so beunruhigend wie zuvor. Als er sprach, bemerkte sie leise Belustigung in seinem Tonfall. »Du mußt noch viel über Verführung lernen, Honoria Prudence, und diesmal hast du es mit einem Meister dieser Kunst zu tun.«
    Honoria schüttelte verzweifelt den Kopf. Nun, sie hatte ihn gewarnt. Er war so unverschämt zuversichtlich, daß er es verdient hatte, auf die Nase zu fallen – zu spüren, daß sich nicht alles auf der Welt bereitwillig seinen

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