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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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diese Neigung zum Dikatorischen, aber Devil ist der oberste Diktator.«
    Honoria räusperte sich. »Er ist unbeugsam – und viel zu sehr daran gewöhnt, immer seinen Willen durchzusetzen.«
    »Darüber solltet Ihr einmal mit Helena reden. Sie weiß haarsträubende Geschichten zu erzählen.«
    Honoria stutzte. »Ich dachte, Ihr würdet mir gut zureden.«
    Louise lächelte. »Das tu ich auch – aber das bedeutet nicht, daß ich blind für Devils Fehler wäre. Trotz allem – es gibt keine Cynster-Gattin, die sich nicht damit auseinandersetzen müßte. Doch ein Mann, der immer zur Stelle ist, um eine Last zu schultern, und der ganz abgesehen von allem anderen seine Familie liebt und schützt, hat sehr viel für sich. Devil mag der Anführer dieser Horde sein – der Vorsitzende der Cynster-Riege –, doch sobald er einen Sohn oder eine Tochter hat, wird er glücklich und zufrieden jeden Abend in Cambridgeshire sitzen und mit seinem Kind spielen.«
    Honoria holte tief Luft. Was hatte Louise gesagt? »Die Cynster-Riege?«
    »Ah!« Louise warf ihr einen vielsagenden Blick zu und schaute sich um. Niemand hielt sich in Hörweite auf. »Sie glauben, wir wissen nichts davon, aber das ist ein fester Begriff bei den Gentlemen in der Stadt. Irgendein Witzbold hat diesen Begriff geprägt, als Richard und Harry Devil und Vane nach London folgten, angeblich um … gewissermaßen initiiert zu werden. Für Harry und Richard bestand freilich kein Zweifel daran, daß sie Devil und Vane in den üblichen Betätigungsfeldern der Cynsters nachfolgten.« Ihr Blick verriet deutlich, welcher Art diese Betätigungsfelder waren. »Später, als Rupert und Alasdair nach London reisten, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis auch sie der Cynster-Riege zugerechnet wurden. Tolly wäre der nächste gewesen.«
    Honorias Lippen zuckten. »Und was ist mit Charles?«
    »Charles?« Louise winkte ab. »Ach, der hat nie dazugehört.«
    Zwei Damen näherten sich, um sich zu verabschieden. Als das Händeschütteln vorüber war und sie wieder unter sich waren, sagte Louise: »Wenn Ihr Unterstützung braucht, sind wir, die anderen Ehefrauen, immer für Euch da. Zögert nicht, Euch an uns zu wenden. Es ist Gesetz, daß die Cynster-Gattinnen einander beistehen. Schließlich sind wir die einzigen, die voll und ganz verstehen, was es heißt, mit einem Cynster verheiratet zu sein.«
    Honoria blickte über die sich lichtende Gästeschar hinweg und betrachtete die übrigen Familienmitglieder, nicht nur die Herzogin-Witwe, Horatia und Celia, sondern auch weitere Basen, Vettern und Angehörige. »Ihr haltet wirklich fest zusammen.«
    »Wir sind eine Familie , meine Liebe.« Louise drückte ein letztes Mal Honorias Arm. »Und wir hoffen sehr, daß Ihr Euch uns anschließt.«
    Für Honoria hatte sich alles grundlegend geändert. Lady Osbaldstones Predigt hatte sie tief getroffen und ihr die Folgen einer eventuellen Abweisung Devils nachhaltig klargemacht.
    Louise und die Zwillinge hatten ihre Unsicherheit noch verstärkt und ihr gezeigt, wie eng verbunden sie der Familie bereits war.
    Doch die erschreckendste Erkenntnis war aus der Vorstellung entstanden, die Louise hervorgerufen hatte, die Vorstellung, die ihr in jeder freien Minute wieder vor Augen stand: das Bild Devils mit ihrem Kind.
    Die Angst vor dem Verlust war immer noch da, sehr real, tiefverwurzelt; ein neuerlicher Verlust würde sie vernichten, das wußte sie seit acht Jahren. Aber nie zuvor hatte sie sich tatsächlich ein Kind gewünscht. Nie zuvor hatte sie dieses Sehnen, diesen innigen Wunsch verspürt, so stark, daß ihre Ängste gering dagegen wirkten, nichtig wie etwas, das sie, wenn sie nur wollte, abschütteln konnte.
    Wenn sie Devil ein Kind schenkte, würde er den Boden anbeten, auf dem sie wandelte.
    Lag der Grund für ihr Verlangen nach einem Kind womöglich darin, daß sie Devil begehrte, daß sie ihn in ihren Bann ziehen wollte? Oder war sie einfach nur älter geworden, mehr Frau, als sie mit siebzehn gewesen war? Oder beides? Sie wußte es nicht. Der Aufruhr in ihrem Inneren verzehrte sie, verwirrte sie, sie fühlte sich wie eine Heranwachsende, die endlich aufwachte, aber im Vergleich zum Erwachsenwerden war dies doch bedeutend schlimmer.
    Ein Klopfen an der Tür ließ sie hochschrecken. Sie straffte die Schultern und wandte sich um. »Herein!«
    Die Tür wurde aufgestoßen; Devil stand auf der Schwelle. Mit seiner angeborenen Geschmeidigkeit trat er ins Zimmer. »Hast du Lust,

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