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In den Armen des Eroberers

In den Armen des Eroberers

Titel: In den Armen des Eroberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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und seufzte. »Wenn ihr es unbedingt wissen wollt: Ich habe ziemlich ausführlich mit Miss Anstruther-Wetherby über diese Angelegenheit geredet. Sie heiratet Sylvester ganz bestimmt nicht.«
    Vane blickte Gabriel, Gabriel blickte Vane an. Dann wandte Vane sich wieder Charles zu. »Wann hast du mit Honoria Prudence gesprochen?«
    Charles zog arrogant eine Braue hoch. »In Somersham, nach dem Begräbnis. Und kurz nachdem sie in London eingetroffen war, habe ich noch einmal mit ihr geredet.«
    »Aha.« Vane tauschte noch einen Blick mit Gabriel.
    Gabriel seufzte. »Charles, hat dir schon mal jemand erklärt, daß Damen dazu neigen, ihre Meinung des öfteren zu ändern?«
    Charles' Blick war voller Verachtung. »Miss Anstruther-Wetherby ist eine außerordentlich wohlerzogene Dame mit ausgeprägtem Feingefühl.«
    »Die zudem außerordentlich ansehnlich und damit ein außerordentlich naheliegendes Ziel für Devils in diesem Falle ehrenhafte Interessen ist.« Gabriel wies auf die chaise in einiger Entfernung. »Und wenn du uns nicht glauben willst, mach doch mal die Augen auf.«
    Charles' Blick folgte Gabriels Handbewegung; er runzelte die Stirn. Honoria, die Hand auf Devils Arm gelegt, neigte sich zu diesem, um ihm etwas zu sagen; Devil senkte den Kopf, um besser verstehen zu können. Ihre Haltung drückte eindeutig tiefe Vertrautheit und Intimität aus. Charles' Miene verfinsterte sich.
    Vane warf ihm einen Blick zu. »Wir setzen auf Devil – leider finden wir niemanden, der bereit ist, die Wette anzunehmen.«
    »Hm.« Gabriel straffte die Schultern. »Die Hochzeit vor Weihnachten«; er streifte Vane mit einem fragenden Blick, »und der Erbe vor St. Valentin?«
    »Nun«, sagte Vane, »es müßte sich doch jemand finden, der dagegensetzt.«
    »Ja, aber trauen wir uns?« Gabriel schickte sich an, sich unter die Gäste zu mischen.
    Vane folgte ihm. »Pfui! Hast du denn gar kein Vertrauen in unser Familienoberhaupt?«
    »Ich setze jede Menge Vertrauen in ihn, aber du mußt zugeben, daß zur Zeugung eines Erben etwas mehr gehört als der bloße Akt. Komm, reden wir mit Demon. Er wird dir sagen …«
    Die Worte verhallten. Charles blieb mit finsterem Gesicht allein zurück und starrte wie gebannt auf das Pärchen vor Lady Osbaldstones chaise.

14
    Im Verlauf des Abends wurden die Gäste immer fröhlicher. Ein Nachtmahl wurde um ein Uhr serviert. Honoria saß neben Devil an einem der größeren Tische und lachte und plauderte. Mit heiterem Lächeln musterte sie Devils Vettern und ihre Tischdamen und wußte, was diese Frauen empfanden. Die gleiche erwartungsvolle Vorfreude zerrte an ihren Nerven, schärfte ihre Sinne. Während sie über einen von Gabriels Scherzen lachte, begegnete sie Devils Blick – und verstand sehr gut, warum die Damen des ton so gern mit dem Feuer spielten.
    Das Orchester rief sie zurück in den Ballsaal. Alle anderen standen auf. Honoria nestelte umständlich an ihrer Stola, dann mußte sie den Verschluß ihres Fächers bearbeiten. Sie hatte vorgehabt, Devil bei ihrem ersten Walzer über ihre Entscheidung zu informieren. Nun, da ihr diese Gelegenheit versagt blieb, war sie überzeugt, daß Devil, sobald sie ihm verstohlen zu verstehen gab, daß sie ihm etwas mitzuteilen hätte, unverzüglich eine andere schaffen würde.
    Sie hob den Blick – Devil, geduldig-gelangweilt, stand neben ihr. Sie reichte ihm die Hand; geschmeidig half er seiner Dame auf die Füße. Der Speisesaal war menschenleer. Devil führte sie in die entgegengesetzte Richtung vom Ballsaal. Erschrocken sah sie ihn an.
    Er lächelte, durch und durch Wolf. »Hab Vertrauen.«
    Er führte sie zu einer Wand und öffnete eine im Paneel verborgene Tür, durch die sie in einen kleinen, leeren Gang gelangten. Devil schob sie hinein und folgte ihr. Blinzelnd schaute Honoria sich nun um; der Korridor verlief parallel zum Ballsaal. »Wohin …?«
    »Komm mit.« Devil nahm ihre Hand und schritt den Flur entlang.
    »Wohin gehen wir?« Warum sie flüsterte, wußte sie selbst nicht. »Du wirst es gleich erfahren«, flüsterte er zurück.
    Eine Treppe führte auf einen weiteren Korridor hinaus, an dessen Ende Devil vor einer Tür stehenblieb. Er öffnete sie, schob Honoria vor sich her in den Raum und schloß die Tür hinter sich.
    Honoria sah sich nach ihm um. »Das ist eine Orangerie.«
    Sie sah, wie seine Lippen zuckten. »Einer der Wunschträume meiner Tante.«
    Sein Tonfall rief die Frage in ihr wach, womit seine eigenen Wunschträume sich wohl

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