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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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Einbringen der Ernte wisst."
    Rosalind nahm eine der Rosen aus dem Korb zu ihren Füßen und sog ihren Duft ein. "Wenn ich Euch das sage, bleibt mir nichts mehr, um mit Euch zu verhandeln."
    Als besäßen seine Hände einen eigenen Willen, ertappte sich Malcolm dabei, dass er Rosalind mit einem Mal von ihrem Sitz hochzog und festhielt. Das war nicht klug, und er wusste es. Doch er konnte nicht der Versuchung widerstehen, sie wieder zu berühren und sich zu vergewissern, dass sie sich wirklich so weich anfühlte wie in seiner Erinnerung.
    "Wenn Ihr mir nicht beweist, dass Ihr etwas von dieser Sache versteht, glaube ich nicht, dass Ihr überhaupt fähig seid, solch eine Aufgabe auszuführen."
    In atemlosem Schweigen starrte sie ihn an, und ihre Augen wurden groß und dunkel vor Überraschung. Dennoch entzog sie sich ihm nicht. Malcolms Hände umschlossen ihre Arme und drückten sich in das weiche Fleisch unter dem feinen Linnen ihres Kleides. Wann hatte er zuletzt eine Frau so gehalten?
    An ihrem Hals konnte er eine feine blaue Ader pochen sehen und bildete sich ein zu spüren, wie ihr Herz schlug. Rosenduft schien von ihr auszugehen.
    Schnell ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Was war über ihn gekommen, sie anzufassen? "Versteht Ihr, Lady Rosalind?"
    Er sah nun mit Befriedigung, dass sie einen Moment lang schwankte, bevor sie sich das Gewand glatt strich und um Fassung bemühte.
    "Nun gut denn. Zuallererst muss die Gerste geschnitten werden, denn sie ist nächste Woche bereits reif, gefolgt vom Weizen. Ich kann Euch sagen, wie viele Leibeigene jedem Feld zugeteilt werden müssen, welche Leibeigene bessere Schnitter und welche besser im Dreschen sind. Dann gibt es da natürlich noch die Pacht. Ich weiß, wer das Recht auf welche Menge Getreide hat und wie viel als Pacht zurückgezahlt werden muss." Rosalind verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn an. "Versteht Ihr jetzt?"
    "Um die Höhe der Pacht zu erfahren, brauche ich nur in den Wirtschaftsbüchern nachzuschauen." Er wollte nicht, dass sie merkte, wie sehr sie ihn verblüfft hatte. "Dazu benötige ich kaum Eure Hilfe."
    "Selbst wenn Ihr des Lesens kundig seid, wisst Ihr nicht, wo mein Verwalter seine Bücher aufbewahrt." Während sie sprach, umkreiste sie ihn wie ein erfahrener Krieger, der seinen Gegner einzuschätzen versucht.
    "Das werdet Ihr mir sagen." Wieso war ihm die Situation so außer Kontrolle geraten, wo er sich doch so sicher gewesen war, Rosalind ablenken zu können?
    Wie es schien, hatte er seinen Charme ziemlich überschätzt.
    "Als Gegenleistung für meine Freiheit, McNair, und keinen Augenblick früher."
    So ein schlaues Weibsbild! Doch er wusste, wann er verloren hatte. "Eure Freiheit wird Grenzen haben. Aber Ihr dürft diese Räume verlassen und an unseren Mahlzeiten teilnehmen, wenn Ihr Euer Wissen mit mir teilt."
    "Meine Freiheit wird bedingungslos sein, und man wird mich respektieren als Herrin von Beaumont", konterte sie und trat stolz einen Schritt auf ihn zu.
    Wenn er nicht so ein ritterlicher Mann wäre, dann … Zur Hölle, hatte sie nichts Besseres zu tun, als sich so dicht vor ihm hinzustellen?
    "Und habt Ihr auch die Leibeigenen schon dazu angestiftet, morgen, bei Anbruch der Nacht, zu randalieren?" Das Mädchen musste ihn für völlig verrückt halten. Er war in Schlachten wesentlich erfolgreicher gewesen als im Streit mit Rosalind de Beaumont. "Ich denke wohl nicht."
    "Mir wird ein Pferd zur Verfügung stehen, wann immer es mir gefällt."
    "Ihr dürft mit mir ausreiten, wenn ich es Euch erlaube." Malcolm spürte, wie ihm heiß wurde vor Zorn und auch, weil er immer mehr ihrem Reiz zu erliegen drohte.
    "Zur Zeit der Ernte werde ich meinen Leuten Anweisungen geben." Sie kreuzte die Arme über der Brust.
    Tapfer versuchte er zu übersehen, wie die Bewegung ihre ohnehin schon sehenswerten Rundungen noch betonte. Er nestelte am Gürtel seiner Tunika. Die duftgeschwängerte Atmosphäre des Gemachs ließ ihn immer gereizter werden. "Ihr dürft an meiner Seite stehen, während ich die Befehle gebe."
    Rosalind stampfte wütend mit dem Fuß auf. "Ich will meine Schlüssel zurückhaben!"
    Er konnte ein Grinsen nicht unterdrücken. "Abgemacht. Können wir uns jetzt endlich einig werden, eigensinniges Frauenzimmer?"
    "Für Euch immer noch 'Mylady'", erwiderte sie und ging zur Tür.
    Er stellte sich ihr schnell in den Weg und legte die Hand auf die Türklinke. "Wo wollt Ihr zu dieser Stunde hin?"
    "Auf einen Spaziergang in

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