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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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den Garten." Und obwohl er ihr den Weg versperrte, griff sie nach dem Türknauf.
    "Gut, aber Ihr geht nicht allein." Als er sah, wie sie rasch die Luft einzog und er ihren Protest fürchtete, legte er ihr den Finger auf die Lippen.
    "Ihr schuldet mir eine Menge an Information, Lady Rosalind. Ich werde Euch beim Wort nehmen."
    Sie nickte, doch ließ sie den Blick nicht von ihm, bis er die Hand sinken ließ.
    "Dazu braucht Ihr mich nicht zu berühren. Es ist keine zivilisierte Art, eine Dame bei den Schultern zu packen oder ihr die Lippen mit dem Finger zu verschließen, wenn Ihr der Diskussion ein Ende machen wollt."
    "Ich habe festgestellt, dass das manchmal die einzige Möglichkeit ist, ein störrisches Mädchen zum Zuhören zu bewegen." Mit übertriebener Höflichkeit öffnete er ihr die Tür.
    "Ihr seid eben ein schlecht erzogener Ritter. Ich habe keine Lust, rau angefasst zu werden, nur damit Ihr Euren Willen durchsetzen könnt."
    Während er beobachtete, wie sie mit sanft schwingenden Hüften vor ihm den Korridor entlangeilte, dachte Malcolm, dass er sie gerne anfassen würde, wenn auch nicht unbedingt rau. Rosalind war einfach zu verführerisch.
    Er holte sie ein und passte sich ihrem Schritt an. "Wie wollt Ihr heute Nacht überhaupt etwas sehen?"
    "Der Mond scheint."
    Sie durchquerten die große Halle und zogen die fragenden Blicke derer auf sich, die spät zu Bett gingen. Rosalind führte ihn durch die südliche Kapelle zu der behelfsmäßigen Mauer, welche die Schotten bei ihrer Invasion durchbrochen hatten. Abrupt wandte sie sich nach rechts und stieß eine kleine Pforte auf. Er musste sich bücken, um in den niedrigen, engen Gang zu treten, der mehr einem Kriechtunnel ähnelte, doch er folgte ihr schweigend. Es ging über einige Stufen hinunter, dann kam eine scharfe Wendung nach rechts, und nun ging es über einige Treppen hinauf. Am Ende des Ganges schob Rosalind eine weitere Tür auf, und sie traten in den Garten hinaus.
    Mit der kräftigen Brise, die vom nahen Gebirge zu ihnen herüberwehte, hüllten sie Blumendüfte ein. Trotz der kühlen Nacht war der abgeschlossene Raum von milder, wohlriechender Luft erfüllt. Weiße Steine begrenzten den Pfad, der ins Zentrum dieses Schlupfwinkels führte, wo dichte junge Obstbäume über einigen Holzbänken Wache hielten. Die Steine leuchteten beinahe im Mondlicht.
    Rosalind ließ sich auf eine der Bänke nieder und betrachtete mit sichtlicher Freude den sie umgebenden Ort. Weil er sie in ihren Träumen nicht stören wollte, ließ Malcolm sich Zeit, bis er zu ihr ging.
    "Habt Ihr die Natur je so schön gesehen?", fragte sie mit einem wehmütigen Klang in ihrer Stimme.
    "Das habe ich." Er setzte sich zu ihr, nahe genug, um sich zu unterhalten, aber weit genug entfernt, um selbst nicht wieder in Versuchung geführt zu werden, sie zu berühren. Vielleicht würde ihm die frische Luft helfen, seine überhitzten Gedanken abzukühlen.
    "Wo?" Ihr skeptischer Ton ließ vermuten, dass er sie gekränkt hatte.
    "Auf dem sanft geschwungenen Abhang eines schottischen Hügels, so leuchtend grün, dass man glauben konnte, es hätte noch nie eine so reine Farbe gegeben." Er schloss die Augen und erinnerte sich an sein Heim, das er seit Jahren nicht mehr gesehen hatte. "Oben am Bergrücken gibt es Flecken von Heidekraut, hinter einem sind die schneebedeckten Berge und vor einem die wilde See." Die Erinnerung erfüllte ihn mit Sehnsucht nach friedlicheren Tagen und nach einem eigenen Zuhause.
    "Ich erinnere mich, dass mein Vater die schottische Landschaft wunderschön fand. Bevor der ganze Ärger an der Grenze begann, war er dort häufig auf Reisen, um Handel zu betreiben."
    "Ja. Wenn die Schotten nur ihren eigenen Monarchen hätten wählen können, ohne sich an den schlauen König Edward wenden zu müssen. Ich bin mir sicher, dann wäre heute alles gut."
    Rosalind schüttelte den Kopf. "Mein Vater sagte, dass Edward dann einen anderen Weg gefunden hätte, Schottland zu besetzen."
    "Stimmt. Und nur, weil er ein gieriger alter Bastard war, der nicht wusste, wann er sich um seine eigenen Ländereien zu kümmern hatte. Euer Vater hatte Recht."
    Angriffslustig schob sie das Kinn vor. "Es war nicht König Edward, der Raubzüge im Norden zu einem beliebten Zeitvertreib werden ließ. Wärt Ihr alle auf Eurer Seite der Grenze geblieben, würde unser Herrscher nicht danach streben, beim Regieren Eures diebischen Volkes die Hand im Spiel zu haben."
    In Malcolm loderte die Wut auf die

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