Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
Vom Netzwerk:
Wildblumen in mindestens dutzend verschiedenen Farben und Formen und Rosen.
    "Im Garten meiner Mutter."
    "Ich habe keinen blühenden Garten gesehen. Autsch!" Er saugte einen Tropfen Blut von seinem Finger. "Euer Grünzeug sticht."
    "Ich muss jede Gelegenheit nutzen, die sich mir bietet, um Euch ein wenig Schmerz zuzufügen." Dieses Frauenzimmer grinste ihn unverfroren an! "Den Garten umgibt eine der zerfallenen Mauern des südlichen Turms."
    "Wir werden morgen damit anfangen, die Mauern des südlichen Turms wieder aufzubauen." Er gesellte sich zu ihr und stellte sich neben den Holztisch, an dem sie arbeitete.
    "Das habe ich gehört. Deshalb habe ich beschlossen, so viele Blumen wie möglich zu pflücken, bevor Eure Männer meine Pflanzen niedertrampeln."
    "Wieso kennt Ihr unsere Pläne?" Malcolm nahm ihr die kleine Schere aus der Hand. Ihm war lieber, wenn dieses unberechenbare Mädchen unbewaffnet war. "Und wer hat all die Blumen gepflückt?" Er wusste genau, dass sie die ganze Woche lang ihre Gemächer nicht verlassen hatte. Die Tür war immer bewacht worden.
    "Ich sagte Euch doch bei Eurem letzten Besuch, dass es vieles auf dieser Burg gibt, das Ihr nicht wisst."
    Spöttisch zog sie die Brauen hoch und blickte ihn über eine Vase voller gefleckter Lilien hinweg an. "Ich selbst habe sie gepflückt. Und dabei habe ich Eure Männer reden hören, dass sie die südlichen Mauern verstärken wollen."
    "Ihr lügt!", erwiderte Malcolm und wandte Ians Taktik an.
    Doch sie lächelte nur.
    Entnervt hob er die Hände. Ihm fehlte einfach die Geduld seines Bruders. "Ich weigere mich, über solche belanglosen Dummheiten zu reden. Ihr werdet Euch jetzt hinsetzen und ein vernünftiges Gespräch mit mir führen." Er setzte sich auf eine Bank und deutete auf den Stuhl neben ihm.
    Rosalind rührte sich nicht. "Wie Ihr sehen könnt, habe ich noch eine Menge zu tun. Also, wenn Ihr nichts dagegen habt …"
    "Ich habe etwas dagegen." Sie meinte, sie hätte noch zu tun? Er hatte ein Feld voll reifem Korn und keine Ahnung, wie er es für den Winter einlagern sollte. Mit der Ernte wollte er kein Risiko eingehen. Denn wenn die Leute von Beaumont verhungerten, würde das ein für alle Mal beweisen, dass er keine eigene Burg verdiente. "Kommt her und setzt Euch."
    Seufzend legte Rosalind die Blumen in ihren Korb zurück. "Ich glaube mich zu erinnern, dass Ihr bei Gesprächen mit mir immer etwas Geistiges benötigt. Darf ich Euch etwas Wein eingießen?"
    "Wie reizend Ihr sein könnt, wenn Ihr nur wollt." Er fragte sich, wie wohl ein Leben aussähe, bei dem ihm am Ende des Tages eine Frau einen Becher Wein brächte. Jedenfalls schien es ihm viel verlockender als ein Dasein, wo man sich abends auf irgendeinen Strohsack bettete, der auf der kalten Erde eines Schlachtfeldes lag. "Ich weiß nichts, was ich lieber hätte."
    Er beobachtete, wie sie ruhig die Becher füllte und sich dann niedersetzte. Obwohl sie im Kerker und dann die ganze Woche in ihren Gemächern eingeschlossen gewesen war, sah sie hinreißend aus. Vielleicht war sie heute tatsächlich durch den von Mauern umgebenen Garten spaziert. Es würde erklären, warum sie so einen reizenden Anblick bot.
    Malcolm schüttelte den Kopf, um diese Gedanken loszuwerden. Sicher hatte ihm der Duft all dieser verdammten Blumen den Kopf vernebelt.
    Er nippte an seinem Wein und hatte keine Eile, das Gespräch zu beginnen. Auch Rosalind trank langsam, wie er bemerkte. Wahrscheinlich legte sie sich einen Plan zurecht, wie sie ihn aus dem Gleichgewicht bringen konnte. Einen Augenblick lang erlaubte er sich, sie unvoreingenommen zu betrachten. Er hoffte, dass er das Geheimnis ihrer Anziehungskraft entdecken würde, wenn er sie genauer studierte. Und im Gegenzug dann einen Weg fände, sich besser gegen sie zu wappnen.
    Ihr Unterkleid und der Surkot waren purpurn – das Unterkleid mehr zart lavendelfarben, der Surkot in kräftigem Pflaumenblau. Die Ärmel und das Oberteil lagen eng an und ließen sanfte Kurven und eine alles in allem sehr hübsche Figur erahnen. Und er hatte geglaubt, diese genaue Betrachtung würde ihm in irgendeiner Weise helfen? Unruhig rutschte er auf seinem Sitz hin und her und trank den Wein in einem Zug aus. Es war wie ein Versuch, das in ihm lodernde Feuer zu löschen. Er zwang sich, den Blick auf sicheres Terrain zu lenken, und bemerkte die bunten, funkelnden Edelsteine an ihrem Handgelenk. Als er Amethyste an ihrer Taille glänzen sah, wusste er, dass sie immer noch den Dolch

Weitere Kostenlose Bücher