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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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über nichts nachdenken, wenn ich …"
    Überwältigt bin. Verloren. Gefährlich hungrig nach dir. "Ich glaube, Ihr lasst mich jetzt besser los."
    "Das glaube ich nicht, Rosalind." Er strich ihr mit der Hand über den Hals bis zu der empfindlichen Stelle an ihrer Kehle. Einen kurzen Augenblick verweilte er dort, dann strich er leicht über ihr Schlüsselbein und schob ihr dabei das Leinenhemd bis fast über die Schulter, so dass es herabzurutschen drohte. "Etwas sagt mir, dass Ihr mir noch vor Sonnenaufgang Treue geloben werdet."

10. Kapitel
     
    War je ein Mann so dreist gewesen wie der, der sich gerade neben ihr bequem zurücklehnte?
    Wie gebannt von seinem Blick und dem gleichmäßigen Trommeln des Regens gegen die Hüttenwände blickte Rosalind diesen schottischen Schurken lange an und überdachte sorgfältig seine Worte. Sie hatte erfahren, dass er ein sehr strategisch vorgehender Mann war, ein Taktiker, der dem Leben viel geschickter als sie das abtrotzte, was er von ihm haben wollte. Mit ihrer Antwort musste sie sehr vorsichtig sein.
    "Einem Mann die Treue schwören, der mich zu seiner Gefangenen gemacht hat?" Sie hatte ihre gefesselten Hände während des Rittes von Baliwick hierher heute Nacht nicht vergessen. Sie verstand seine Beweggründe – doch wenn er so viel Misstrauen ihr gegenüber empfand, wie könnte er ihr dann jemals irgendwelche wahre Befehlsgewalt über Beaumont geben? "Vergesst nicht, dass es kein echter Eid ist, wenn ich ihn nicht aus freiem Willen leiste."
    Es war ihr rätselhaft, wie er es anstellen wollte, ihr solch ein Versprechen zu entreißen.
    Im nächsten Augenblick schob er den Ausschnitt ihres Unterkleides über ihre Schulter und entblößte die warme Haut seinem Blick. Blitzartig erinnerte Rosalind sich an die stärkste Waffe, die ihm zur Verfügung stand.
    "Wer sagt denn, dass Ihr mir nicht aus freiem Willen die Treue schwört?"
    Langsam verzogen sich seine Lippen zu einem Lächeln, dem ersten Lächeln, das sie an ihm sah, seit er sie aus Gregorys brutalen Händen befreit hatte.
    Sie hätte protestieren können, sie war indes unfähig, einen klaren Gedanken zu fassen, wenn er ihr so nahe war. Er legte die Hand auf ihre Hüfte und zog Rosalind an sich. Ihr Körper schmiegte sich an seinen, und sie erschrak, als sie seinen warmen Atem auf ihrer Wange spürte und ein prickelndes Gefühl von ihr Besitz nahm. Obwohl sie seinen Blick vermied, spürte sie, dass er sie betrachtete wie ein Falke seine Beute. Der Stolz zwang sie schließlich, ihn doch anzusehen.
    "Habt Ihr je daran gedacht, dass eine Verbindung vielleicht gar nicht so abscheulich sein würde, wie Ihr glaubt?"
    "Ich erwarte nicht, dass sie abscheulich ist." Weil sie – der Himmel stehe ihr bei – Malcolm heute Nacht endgültig mit anderen Augen sah. Auch war er ihr mit einem Mal vertrauter, als er sein sollte, und seine Berührungen konnte sie nur als äußerst angenehm bezeichnen. "Ich bin mir aber sicher, dass ich niemals einem Schotten die Ehe versprechen könnte."
    Er zog die Hand etwas zu schnell von ihr zurück. "Wegen Evandale? Seid Ihr denn so blind, dass Ihr immer noch nicht erkennt, was für ein Mann er ist?"
    "Was wisst Ihr über Gregory?"
    "Offensichtlich mehr als Ihr, da Ihr Euch eher an ihn als an mich binden wollt. Er gewann einen gewissen Ruf als Ritter, der den geraden Weg verlassen hat. Denn man erzählt sich, seit er nicht mehr auf den Schlachtfeldern töten kann, sucht er sich andere Gelegenheiten, das Blut eines Mannes zu vergießen."
    "Da müsst Ihr Euch irren", widersprach Rosalind. Allerdings fürchtete sie in ihrem Innersten, dass er Recht hatte.
    "Nein." Gedankenverloren spielte Malcolm mit einer ihrer Haarlocken. "Ich wusste von seinem Ruf bereits, bevor ich nach Beaumont kam. Doch selbst wenn ich ihn nicht gekannt hätte – Evandale ist an diesem Nachmittag all den Gerüchten über ihn gerecht geworden, denn er erlaubte einem seiner Schurken, die ihn begleiten, einem meiner Männer die Kehle aufzuschlitzen."
    Kalte Abscheu packte Rosalind.
    "Wer?" In diesem Augenblick wusste sie, dass sie aufrichtig trauern würde, wenn Ian, Jamie oder der alte Lachlan Gordon tot wären.
    "Alexander, auf den zu Hause eine hübsche Ehefrau wartet. Es schmerzt mich, ihn verloren zu haben. Und es schmerzt mich umso mehr, weil …" Mit einem Fluch ließ sich Malcolm auf das Fell zurücksinken und starrte an die Decke. "Für einen guten Mann ist das keine Art zu sterben."
    "Es war mein Fehler." Sie hätte auf

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