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In den Armen des Feindes

In den Armen des Feindes

Titel: In den Armen des Feindes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanne Rock
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seiner Arme. Einige Strähnen des rabenschwarzen Haares hatten sich aus dem Pferdeschwanz, zu dem Malcolm es gebunden hatte, gelöst und fielen ihm über den Rücken.
    Er besaß ein scharf geschnittenes, klares Profil mit hohen Wangenknochen und einem kräftigen, eckigen Kinn. Seine vollen Lippen konnte Rosalind kaum erkennen, doch sie wusste, wie verführerisch sie waren. Der großzügig geschnittene Mund milderte etwas die Schärfe seiner Züge.
    Die Tatsache, dass sie beim Erwachen einen Mann vorgefunden hatte, der das Gemach mit ihr teilte, verwirrte ihre überreizten Sinne noch mehr. Ihr war, als wäre sie in dieser abgelegenen Hütte aller Abwehrmöglichkeiten beraubt, die sie tagsüber besaß. Nichts war ihr geblieben als ihre weibliche Neugier.
    Sie hatte das süße Feuer, das seine Küsse in ihr geweckt hatten, nicht vergessen. Es war eine gefährlichere Flamme, als er sie je auf dem Feuerrost schüren konnte. Rosalind schloss die Augen und hoffte, wieder einschlafen zu können, um diesen sündhaften Vorstellungen zu entkommen. Ihr Körper hatte sich allerdings gegen sie verschworen. Sie nahm jede seiner Bewegungen wahr, nachdem er seine Arbeit nun beendet hatte und in der Hütte hin und her ging.
    Sie zwang sich die Augen zu öffnen und sah, dass er die Matratze untersuchte, die weit entfernt vom Feuer lag.
    "Die ist sicherlich voller Mäuse." Sie konnte nicht zulassen, dass er auf einem solch schlechten Bett schlief, während sie den Luxus eines warmen Fells genoss. "Wenn Ihr gerne ein wenig von dem Fell für Euch haben möchtet, verspreche ich, dass ich Eure Ruhe nicht stören werde."
    Vielleicht konnte sie wach bleiben, während er schlief, und sich so einreden, sie hätten gar nicht das Lager miteinander geteilt.
    Er schwieg ungewöhnlich lange.
    "Sagt nicht, ich hätte Euch schon wieder auf irgendeine Art beleidigt." Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Malcolm allzu viel für die übertriebenen Gesetze der Ritterlichkeit übrig hatte, die vorschrieben, dass sie nicht zu nahe beieinander ruhen durften.
    Endlich kam er zu ihr. Erst als er sehr dicht vor ihr stand, konnte sie sein Gesicht erkennen.
    "Nein." Seine Worte kamen schneidend und rau. "Aber ich weiß nicht, ob ich so nahe bei Euch liegen kann, ohne mich selbst eines Vergehens schuldig zu machen."
    Rosalind hätte schon sehr gefühllos sein müssen, wenn sie nicht die Spannung gespürt hätte, die von ihm ausging. Sie war verwirrt und konnte sich nicht vorstellen, dass dieser Mann, der sie immer so nobel behandelt hatte, etwas anderes als nur Ehrenhaftes im Sinn haben konnte.
    "Ich bestehe darauf." Sie würde ihn nicht auf die kalte, von Mäusen zerfressene Matratze verbannen. Deshalb streckte sie die Hand aus und wollte ihn neben sich ziehen, damit sie wieder so bequem beieinander ruhen konnten wie zuvor.
    Erst als er mit unerwarteter Heftigkeit ihre Hand packte, konnte sie den Grund seiner Anspannung bis in ihr Innerstes nachempfinden. Von seinem Griff ging eine Hitze aus, die jede Pore ihrer Haut erreichte und ihr wie eine feurige Welle durch den Körper schoss.
    Sein Schweigen gab ihr Zeit zu überlegen, was sie jetzt tun sollte. Auch wenn er ihre Hand umfasst hielt, wusste sie, dass er sie sofort loslassen würde, wenn sie es wollte.
    Wenn sie die Kraft aufbrachte, es zu wollen.
    Statt ihn fortzustoßen, zog sie ihn noch näher zu sich, denn dem heißen Versprechen, das sie in seinen Augen las, konnte sie nicht widerstehen. Und dann war er auch schon neben ihr, zog sie an sich und umschloss sie mit seinen starken Armen.
    Vorsichtig legte er die Hand auf ihre Wange und streichelte sie, als müsste er sich ihrer Zerbrechlichkeit vergewissern. Die Berührung war ganz zart. Rosalinds Reaktion darauf war hingegen alles andere als sanft. Das bloße Streifen seiner Fingerspitzen über ihre Haut erweckte in ihr ein namenloses Verlangen. Noch bevor sie ihn fragen konnte, was mit ihr geschah, verschloss er ihr den Mund mit seinen Lippen.
    Ihr schien flüssiges Feuer durch die Adern zu strömen. Ein Rest von Verstand sagte ihr, dass es falsch sein könnte, so nahe bei ihm zu bleiben. Doch sie war nicht länger fähig, sich Gedanken über Anstand und gute Sitten zu machen. Die letzten drei Jahre ihres Lebens hatten wenig Trost für sie bereitgehalten. Wenn sie ihn jetzt in Malcolms Armen finden konnte, so sollte es so sein. Heute Nacht würde sie annehmen, was er ihr an Frieden zu bieten hatte.
    Sie legte den Kopf zurück, um ihn besser küssen zu

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