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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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gehofft hatte, dass sie doch nur einen älteren Bruder in diesem O’Connor sehen könnte, dann hatte er spätestens in diesem Moment, als er sie beobachtete, gewusst, dass das Verhältnis der beiden zumindest jetzt ein anderes war.
    Er hatte O’Connor damals, als er Jessica in Boston kennengelernt und sich in sie verliebt hatte, nicht getroffen, weil der unter seinem Kaperbrief herumgesegelt war, andernfalls wäre er vorgewarnt gewesen. Die Tatsache jedoch, dass sie hierher gereist war, hatte ihm Hoffnung gemacht. Jessica Finnegan war etwas Besonderes. Sie war nicht wie die englischen Frauen, die hier in Indien lebten, sie hatte eine frische, natürliche Art zu sprechen, sich zu geben. Einmal burschikos, dann wieder zurückhaltend, sogar ein wenig schüchtern und doch von bezaubernder Freimütigkeit und einer neugierigen Offenheit gegenüber allen Dingen, was ihn faszinierte. Auch sein Vater hatte diese Verbindung positiv gesehen. Eine durch Heirat gefestigte Beziehung zu den aufstrebenden Märkten und Händlern in den Vereinigten Staaten konnte nicht schaden. Und sie hätten es leichter, dort eine Niederlassung zu gründen.
    Sein Vater betrieb so mancherlei Geschäfte, in die Charles nicht unbedingt eingeweiht, mit denen aber Harding vertraut war. Auch Harding hatte Vater zugestimmt, was Jessica Finnegan und die Boston Independence Trading Company betraf.
    »Ihr Vater hätte schon etwas unternommen«, setzte Harding nach, als Charles nicht reagierte, sondern nur stumm auf das Paar sah.
    »Mein Vater ist krank«, sagte Charles abwehrend. Charles bewunderte seinen Vater, der immer wusste, was er wollte, wie er es bekam und es gelegentlich auch mit einer Härte durchsetzte, die ihm fehlte. Aber er mochte es nicht, wenn Harding ihn mit ihm verglich. Er selbst konnte dabei nur schlechter abschneiden. Und doch gab es auch manche Züge an seinem Vater, denen Charles nicht nacheifern wollte. Charaktereigenschaften, die ihn als Jungen ebenso eingeschüchtert hatten wie seine Mutter.
    »Wenn Ihnen an der Frau liegt, müssen Sie etwas tun.«
    »Soll ich mich mit ihm duellieren?«, fragte er spöttisch. Er ließ keinen Blick von Jessica. Wie anmutig sie war. Wie glücklich. Zorn und Eifersucht stiegen in ihm hoch, wenn er bedachte, wie sehr sie sich seit der Ankunft dieses Freibeuters verändert hatte. Wie ihre Augen leuchteten, die Wangen gerötet waren. Es stand ihr gut. So hatte sie noch nie ausgesehen, nicht einmal damals in Boston.
    »Das meinte ich nicht. Sie haben Beziehungen. Und seine Weste ist alles andere als rein. Er wird nirgendwo mehr gerne gesehen. Lassen Sie ihn ausweisen. Sorgen Sie dafür, dass dieses Mädchen sein wahres Gesicht sieht. Das des Piraten, der Schiffe überfällt. Wie er meines und das von anderen überfallen hat. Das kann ich bezeugen, und ich kann Männer bringen, die ebenfalls darauf schwören werden. Ich weiß von einem Händler, den er sogar hat foltern lassen.«
    Charles gab keine Antwort. Er sah nur zu Jessica hinüber. Dann nickte er Harding kurz zu und machte sich auf den Weg zu ihr.
    Harding schlenderte wieder davon. Jetzt blieb abzuwarten, was geschah. Wenn das Söhnchen zu weich war, musste er sich etwas anderes einfallen lassen.

    Nach dem Diner war es Jack gelungen, Jessica unter Charles’ wachsamen Augen zu entführen und zu einem Sofa am anderen Ende des Saals zu bringen.
    Nach seiner Entschuldigung hatte sie sich zwar an seiner Brust über seine Gemeinheit, sein Verschwinden und die Todesgefahr, in der er geschwebt hatte, ausgeweint, aber dennoch bestand noch ein kleines Gefühl von Fremdheit zwischen ihnen. Um die Stimmung etwas zu lockern, hatte er ihr ein Glas mit süßem Wein gebracht, sah jetzt jedoch beunruhigt, dass sie viel zu schnell und zu hastig trank. Der Alkohol würde ihr zu Kopf steigen, wenn sie so weitermachte. Er nahm ihr das halbleere Glas aus der Hand und reichte es einem vorbeieilenden indischen Diener.
    Natürlich nahm sie das nicht ohne Widerspruch hin. »Ich habe noch nicht ausgetrunken!«
    »Das macht nichts. Ich hole dir später ein neues Glas. Jetzt will ich deine Hand halten.« Bevor sie Einspruch erheben konnte, hatte er sich schon ihrer Hand bemächtigt und hielt sie fest, um sie zu betrachten. Dieses Mal waren keine Schwielen daran, die ovalen Nägel waren länger als zuletzt in Boston. Sie trug keine Ringe, aber das würde sich ändern. Er hatte in einem der Häfen einen Verlobungsring gekauft, der in seiner Jackentasche darauf wartete, auf

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