In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
Hier gab es einen Raum, in dem das Dach wie durch ein Wunder noch dicht und der Boden trocken war.
Jessica sah sich fröstelnd um. Sie hatte nicht gedacht, dass es so schnell so kalt werden würde. Normalerweise dampfte bei dem Regen alles. Aber vielleicht kam das Zittern nicht allein von der Kühle, sondern auch von einer gewissen Erregung, weil Jack so nahe war, und sie beide – auch wenn sie das nicht offen zugegeben hätte – endlich allein waren. Sie sah ihm neugierig zu, wie er die Pferde absattelte, zwei Decken aufrollte und beide ausbreitete. Dann sammelte er trockenes Astwerk, suchte in seiner Hosentasche nach Zunder und entfachte ein Feuer. Schließlich kramte er in seinen beiden großen Satteltaschen und holte zu Jessicas Verwunderung gut verpacktes getrocknetes Fleisch, ein paar Früchte und sogar eine Weinflasche heraus. Am Ende zauberte er sogar einen Metallbecher hervor.
»Hast du das immer alles dabei, wenn du einen kurzen Ausritt in die Umgebung machst?«
»Natürlich. Alte Trapperregel. Man muss immer gewappnet sein.«
»Was weiß ein Seemann wie du denn du schon von Trappern?«
»Eine ganze Menge. Du würdest dich wundern.« Jack sah hoch und bemerkte Jessicas Frösteln. Sofort sprang er auf. »Ist dir kalt?«
»Ja, entsetzlich.«
»Du bist ja auch völlig durchnässt. Du musst die nassen Kleider ausziehen.«
»Hier?«
»Wo denn sonst? Willst du warten, bis du dir eine Erkältung holst?«
»Ich werde mich hier bestimmt nicht nackt ausziehen.« Jessica blickte sich misstrauisch um. Jack hatte, als sie die Pferde hereingeführt hatten, einen Blick in die anderen Räume geworfen. Sie befanden sich in einem Teil des Tempels, der nur einen einzigen Zugang hatte, der nun vom Feuer versperrt war. Sie waren völlig allein, aber mitten im Dschungel ihre Sachen abzulegen und nackt herumzulaufen, schien wenig ratsam.
Sie sah mit großen Augen, wie Jack seine Jacke abstreifte, dann das Hemd, beides über einen Ast neben dem Feuer breitete und dann auf sie zukam.
»Jack? Was hast du vor?«
»Ich wärme dich.« Jack legte die Arme um sie und schloss die Augen. Jessie war bei ihm. An ihn geschmiegt. Nass vom Regen. Er fühlte ihre Haut, ihren Atem. Und er konnte endlich all die Träume wahr machen, die ihn in vielen Nächten nicht hatten zur Ruhe kommen lassen. Sein Verlangen nach ihr wuchs so rasch und heftig, dass ihm schwindelte und seine Hände zitterten. Er begehrte sie so sehr, dass sein ganzer Körper und nicht nur seine Lenden schmerzten. Jack war froh über den Regen, auch wenn er es Jessica gegenüber nicht zugegeben hätte. Hier bot sich eine großartige Gelegenheit, sie dazu zu bringen, die Kleider abzulegen. Und dann war alles ganz einfach. Nicht, dass er sie nicht ohnehin verführt hätte, aber war sie einmal nackt, so war auch weniger Widerstand zu erwarten. Außerdem war ihr kalt, und sie brauchte seine Nähe und Wärme.
»Jack, was tust du?«
»Das sagte ich doch schon. Ich wärme dich.« Seine Hände glitten über sie, waren überall gleichzeitig. Kaum versuchte Jessica ihn von dem einen Knopf wegzuschieben, zog er schon an einem Band, hatte die Häkchen geöffnet, schob den Stoff über ihre Schultern.
»Wärmen? Du ziehst mich aus!«
»Natürlich. Solange dieses nasse Zeugs dazwischen ist, wird uns beiden nicht warm. Und ich bin für dich verantwortlich. Ich kann nicht zulassen, dass du dich erkältest.«
»Aber das geht doch nicht!«
»Was geht oder nicht, bestimme ich. Und hör auf, ständig zu widersprechen. Du weißt, was dann passiert.«
»Das darf ja woh …«
Jessicas Empörung erstarb unter Jacks Kuss. Seine Lippen hielten ihre fest, hinderten sie daran, weiterzusprechen, seine linke Hand hatte ihr feuchtes Haar gepackt, sein Unterarm presste ihren Körper an ihn, während er offenbar immer noch ein paar Finger frei hatte, um damit weitere Kleidungsstücke zu öffnen und zu entfernen.
»Jack«, keuchte sie, als er ihr eine kurze Atempause gönnte.
»Sei still. Du hattest deine Chance. Als du in Boston zu mir gekommen bist, habe ich dir mehrmals die Gelegenheit gegeben zu gehen. Du hast sie nicht genutzt. Und eine weitere bekommst du nicht.« Seine Stimme wurde leiser und dunkler, als er weitersprach, bis sie zu einem verführerischen Flüstern herabgesunken war, das sich von seinem Brustkorb auf ihren Körper übertrug. »Jetzt gehörst du mir, Jessica Finnegan. Jetzt, später, immer.«
Jessica fühlte, wie ihr Rock über ihre Hüften glitt, hinabrutschte,
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