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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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fluchte unterdrückt. »Wir werden ausreiten. Zieh dich um, oder ich tu’s für dich.«
    »Du hast dich verändert, Jack.« Jessica stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete ihn kritisch. »Wenn ich jetzt garstig sein wollte, würde ich sagen, manchmal führst du dich auf wie ein Tyrann. Und wie du immer auf Charles herumhackst, obwohl du ihn gar nicht kennst, finde ich unschön.«
    Jack schnaubte abfällig. »Entschuldige bitte, wenn ich es wage, einige Bemerkungen über diesen Engländer zu machen. Oder wenn ich vielleicht etwas unausgeglichen wirke, weil meine Braut bei meiner Ankunft daheim abgereist ist, um angeblich irgendeinen Kerl auf der anderen Seite des Erdballs zu ehelichen!«
    Jessica schüttelte seine Hand, die sie Richtung Paravent drängte, ab. »Jack, ich mag es nicht, wenn du mich schiebst. Das konnte ich schon als Kind nicht leiden.«
    »Ich schiebe dich nicht.«
    »Doch.«
    »Na schön, dann habe ich dich eben geschoben.«
    Jessica ließ sich ein wenig weiter drängen, während Jack mit seiner freien Hand nach dem Reitkleid griff, das über einem Stuhl lag, und es über den Paravent warf. Jessica gab nach, trat dahinter und streifte den Sari ab. Jack blieb auf der anderen Seite stehen und sah ihr ungeniert zu.
    »Dreh dich gefälligst um!«
    »Wozu?« Er hob die Augenbrauen. »Ich habe das alles schon gesehen und mir jeden Fingerbreit davon eingeprägt.« Jetzt lächelte er wieder dieses gefährliche Lächeln, das Jessica lustvolle kleine Schauer über den Rücken wandern ließ. »Und ich …«
    Sie warf ihm den Sari ins Gesicht. »Das tut kein Gentleman!«
    Jack drehte sich knurrend um.
    »Willst du ganz allein zu dem Tempel?«, fragte Jessica. Ihre Stimme unter dem Kleid klang gedämpft, als sie es über den Kopf zog.
    »Nein, natürlich nicht«, kam es ungeduldig. »Sondern mit dir. Du musst keine Angst haben, ich habe Waffen dabei. Und ich habe mich erkundigt. Hier in der Umgebung gibt es keine Tiger. Falls dir dein Charles das hat weismachen wollen, dann nur, um anzugeben. Bist du noch nicht bald fertig?«
    »Die Häkchen.« Jessica verbog sich, um das Oberteil am Rücken zu verschließen. Dieses Kleid war fast neu. Und es war ebenso elegant wie unpraktisch. Normalerweise half ihr die indische Dienerin beim Anziehen, aber die hatte sich nicht mehr blicken lassen, seit Jack hier aufgetaucht war. Vermutlich hatte er sie eingeschüchtert und vertrieben.
    Jack trat hinter den Paravent, fasste Jessica an den Schultern und drehte sie herum. Dann schloss er das Kleid mit so geübten Handgriffen, dass Jessica die Stirn runzelte. »So, fertig.« Er gab ihr grinsend einen Klaps auf den Hintern, den sie als Kind mit einem Lachen quittiert hätte, der sie jetzt jedoch empört herumwirbeln ließ.
    »Was fällt dir ein?«
    »Na und? Was ist denn schon dabei? Das habe ich doch früher auch gemacht.«
    »Da war ich acht oder neun!«, empörte sich Jessica.
    Jack stützte die Hände an die Wand hinter dem Paravent, so dass er Jessica mit seinem Körper gefangen hielt. Sein Gesicht kam ganz nahe, als er mit einem anzüglichen Grinsen sagte: »Und jetzt bist du über zehn Jahre älter, und es macht verdammt mehr Spaß, auf dein Hinterteil zu klopfen. Man hat auch mehr dabei in der Hand.« Ehe Jessica etwas antworten konnte, hatte er auch schon beide Hände auf ihre Kehrseite und seine Lippen auf ihre gepresst. Jessica zerschmolz unter diesem besitzergreifenden Kuss, aber kaum hatte sie sich davon erholt, war Jack auch schon unterwegs zum Bett, wo er das Buch abgelegt hatte.
    »Du bist verflixt zimperlich geworden, weißt du das?«, sagte er über die Schulter. Er griff erst nach dem Buch, dann nach Jessicas Arm und schob sie vor sich aus dem Zimmer.
    »Jack, weshalb nimmst du das Buch mit?«
    »Du hast mir doch erzählt, dass dich manche Darstellungen im Tempel an die Abbildungen im Buch erinnert haben. Ich möchte feststellen, ob das stimmt.« Zur Einstimmung , dachte er grinsend, während er mit erwartungsvoller Vorfreude Jessicas Rückseite betrachtete.

    Der Wolkenbruch hatte eine halbe Stunde, nachdem sie losgeritten waren, eingesetzt, und war inzwischen so stark und dicht, dass er die Umgebung um den Tempel hinter einem grauen Vorhang verbarg. Die ersten Tropfen hatten sie vor zwei Kilometern getroffen, und die letzten hundert Meter waren sie fast bis auf die Haut nass geworden. Jack half Jessica vom Pferd und folgte ihr mit den Tieren in einen geschützten Bereich des halb verfallenen Tempels.

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