In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)
ihren Augen und unter ihrem Blick noch mehr aufzurichten schien.
Dann war er wieder neben ihr. Jessica hatte unter seinem Kuss viel von ihren Bedenken abgelegt. Ihre Hände wanderten nun auch über seinen Körper. Es war wie ein Wiedersehen mit Vertrautem. Sie strich mit den Fingerspitzen über die alten, verblassten Narben und glitt weiter hinab, bis ihre Hand den heißen, pulsierenden Stab fand.
Es war gar keine Zeit gewesen, Jacks mitgebrachten Wein zu trinken, ihn auch nur zu kosten, aber Jessica fühlte sich wie im Rausch. Endlich hatte sie alles, was sie sich ersehnt hatte. Jacks Arme um sie, seine Haut auf ihrer, seine Hände auf ihrem Körper und ihre auf seinem. Nicht mehr lange, und er würde sie besitzen, sie lieben, zu unvorstellbarer Lust bringen.
Mitten in die steigende Erregung drang ein unerwartetes Geräusch an ihre Ohren. Jessica hob leicht den Kopf und sah sich erschrocken um. »Hast du nichts gehört?«
»Was denn gehört?« Jack sah nicht einmal auf. Er war damit beschäftigt, mit seinen Lippen eine Spur über Jessicas Bauch zu ziehen, mit einem Ziel, das ebenso feucht und dampfend war wie der Dschungel um sie herum.
»Da war doch etwas.«
»Das war nichts. Irgendein Tier. Aber die wagen sich nicht zum Feuer. Leg dich wieder hin. Hab keine Angst, wären wilde Tiere hier, würden die Pferde unruhig werden.«
»Nein, das klang, als würde jemand niesen.«
»Vielleicht ein erkälteter Waschbär.« Jack arbeitete sich weiter hinab. Er blies sacht auf das dunkle Vlies, hauchte Küsse links und rechts auf die seidige Innenseite von Jessicas Schenkel und drückte sie sanft auseinander. Dann senkte er den Kopf.
Jessica fasste in sein Haar. »Jack, hier gibt es keine Waschbären! Wir sind nicht daheim.«
»Dann eben ein niesender Affe.«
»Affe … Jack? Was tust du? Oh, nein … nicht. Das ist unerträglich … nicht aufhören. Mach weiter.«
Sein leises Lachen stieß seinen Atem heiß und kühl zugleich auf ihre intimsten Stellen. »Keine Sorge, mein Liebling, jetzt fange ich erst richtig an.«
Jessica vergaß nicht nur das befremdliche Niesen, sondern auch alles andere um sie herum. Nur noch Jack existierte, sein Körper, seine Hände, seine Lippen, die Lust, die er ihr schenkte. Es war besser als alles, was sie sich beim Studium der Bilder vorgestellt hatte. Seine Lippen auf ihrer Scham, seine Zunge auf ihrer empfindlichen Perle, seine Hände, die sie hielten, zwangen, wenn sie sich herumwarf, weil sie es kaum noch ertragen konnte. Und dann endlich schob er sich über sie und nahm sie auf jene Art in Besitz, die ihm allein vorbehalten war und dies immer sein würde.
Als Jack sie in diesem Tempel nach allen Regeln der Kunst liebte, geschah es nicht auf diese zurückhaltende, rücksichtsvolle Art, in der er sie in ihrer ersten gemeinsamen Nacht besessen hatte, sondern mit heftigem Verlangen. So, als wäre er versessen darauf, etwas, das er kannte und vermisst hatte, wieder in Besitz zu nehmen. Und Jessica empfand es ebenso.
»Verflixt und zugenäht«, schimpfte ein tropfnasser Mann zu einem anderen, ebenso triefenden, der sich neben ihn in eine halbwegs wind- und regengeschützte Ecke des äußeren Tempels geflüchtet hatte. »Und ich dachte bisher immer, man kann nur im Wasser ersaufen und nicht im Regen.« Er warf einen Blick über die Schulter. Von drinnen sah man einen hellen Schein. Vermutlich hatte er ein Feuer gemacht. Saß schön warm im Trockenen, mit seinem Liebchen im Arm, das ihn noch zusätzlich wärmte. »Wie alt ist der Bengel eigentlich?«, knurrte er gereizt. »Jeder normale, erwachsene Mann würde sein Mädchen an einen trockenen Ort bringen. In ein Bett, eine Koje oder zumindest eine verdammte Hängematte. Aber der schleppt sie in einen gottverfluchten Tempel, um sie zu verführen!«
»Beschweren Sie sich nicht«, erwiderte der andere kühl, während er die Öljacke enger um sich zog. »Es war Ihre Idee, den beiden nachzureiten.«
»Nicht meine. Die von der Lady Alberta. Hat sich Sorgen gemacht. Wollte nicht, dass die beiden allein da unter Tigern rumalbern.«
Martin wandte den Kopf und betrachtete Smithy ausgiebig, dann lachte er leise. »Die Liebe scheint nicht nur Jack den Verstand zu trüben.«
Als Jack und Jessica etliche Stunden später wieder bei Sir Percivals Domizil ankamen, dämmerte es bereits. Vor der Tür wurden sie von Charles begrüßt, der die Stufen des Palastes hinunterlief und Jessica vom Pferd hob, bevor Jack auch nur abspringen
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