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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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wie«, er deutete auf Jack, »Sie gut damit sind. Aber ich würde Ihnen nicht raten, sie zu benützen. Sie würden hier ebenso wenig lebend herauskommen, wie Ihre geliebte Miss Finnegan heil Kalkutta verlassen könnte.« Er verzog den Mund wieder zu jenem höhnischen Lächeln, das sein abgezehrtes Gesicht wie eine Fratze erscheinen ließ. »In diesem Fall könnte ich keine Rücksicht auf Charles und seine unzweifelhaft zarten Gefühle nehmen.«
    »Haben Sie mich herbitten lassen, um mir zu drohen?« Jacks Stimme war so kalt wie sein Inneres. Verflucht sei Jessicas Idee, ihm nachzureisen. Auch wenn er bis vor kurzem nie geglaubt hätte, dass jemand auf die Idee kommen könnte, sie als Druckmittel gegen ihn zu verwenden. Er hätte gleich bei seiner Ankunft dafür sorgen müssen, dass sie auf die Tuesday kam und von hier verschwand. Er hätte sich niemals länger hier aufhalten dürfen. Nicht einmal diese wenigen Tage. Daugherty hatte hier großen Einfluss, und er war ihm schon wegen Charles feindlich gesinnt.
    In genau diesem Moment begriff Jack. Und die Erkenntnis ließ sein Herz zuerst stocken und trieb ihm gleich darauf alles Blut in den Kopf. Der Verletzte, der Sterbende vor ihm war niemand anders als jener Mann, der dabei gewesen war, als Harding ihn verhört und geprügelt hatte. Natürlich. Die Stimme war heiserer, schwach, nicht so kräftig wie damals. Aber als Daugherty jetzt weitersprach, konnte kein Zweifel bestehen. Jack hätte sich am liebsten auf die Stirn geschlagen. Weshalb war er nicht schon eher draufgekommen, dass ein noch viel engerer und gefährlicherer Zusammenhang zwischen Harding und den Daughertys bestand? Er legte die Hände auf dem Rücken zusammen, damit weder Daugherty noch der Diener sehen konnten, wie sich seine Fäuste ballten.
    Ob Martin es ahnte oder sogar wusste? Dann hatte er ihn schön dumm herumlaufen lassen. Wäre sein alter Freund in diesem Moment vor Jack gestanden, so hätte er ihn am Kragen gepackt und geschüttelt. Er hätte ihn warnen und dafür sorgen müssen, dass Jessie in Sicherheit kam.
    Daugherty war zwar vor Jessicas und Martins Ankunft verletzt worden, aber Martin war normalerweise nicht so einfältig wie Jack und hatte Freunde, die ihm schon längst Daughertys wahre Identität hätten aufdecken müssen. Oder erschien ihm dieser verletzte Mann nicht mehr bedrohlich? Das war ein Trugschluss. War er vorher schon gefährlich gewesen, so war er jetzt, in diesem angeschlagenen Zustand, die personifizierte Bösartigkeit selbst, und sein Einfluss war zweifellos groß genug, um sie alle zu vernichten, wenn er so entschied. Und da würde er nicht einmal auf seinen Sohn und dessen Zuneigung zu Jessica Rücksicht nehmen. Jack glaubte ihm diesbezüglich aufs Wort.
    Jack begann zu schwitzen. Seine Gedanken rasten. Etliche Möglichkeiten, wie er und seine Freunde heil hier herauskamen, gingen ihm durch den Kopf, und keine war erfolgversprechend. Hoffentlich hatte Smithy Jessica schon an Bord der Tuesday gebracht.
    »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrer Entscheidung, meinen Sohn nicht anzuschießen«, klang die heisere Stimme in Jacks sich überschlagende Gedanken.
    »Sie hatten ja Vorbereitungen getroffen, dass dies nicht passiert, und sogar einen Heckenschützen in den Büschen versteckt«, erwiderte er mit rauher Stimme.
    Daugherty wischte sich mit einem Tuch über die Lippen. »Sie haben den Mann gut getroffen. Aber er wird überleben. Wäre Charles allerdings getötet worden, hätten meine Leute Sie auf meinen Befehl hin in Stücke gerissen. Und dann wäre auch Ihre Jessica, an der Sie so hängen, in Gefahr gewesen. Charles und seine Zuneigung zu ihr ist der beste Schutz, den sie im Moment hat. Der Mann in den Büschen war übrigens Hardings Idee – eine kleine Versicherung. Aber er unterschätzt Sie immer noch, O’Connor.« Daugherty sah ihn durchdringend an, als würde er hinter Jacks Stirn blicken wollen. »Das passiert mir nicht.«
    »Was meinten Sie damit, ich wäre wie mein Vater?« Es war sinnlos so zu tun, als hätte er El Capitano nicht erkannt.
    Daughertys heiseres Lachen ging in einen Hustenanfall über. Als er das Taschentuch wegzog, sah Jack, dass Blut darauf war. Daugherty würde niemandem mehr lange gefährlich sein. Aber die kurze Zeitspanne, die er noch zu leben hatte, genügte völlig, um Jack und seine Freunde zu vernichten.
    Der Mann schien seine Gedanken gelesen zu haben. »Halte mich nicht für schwach, nur weil ich hier liege und mich nicht bewegen kann.

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