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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Sie an Bord sind, Jessica. Es ist mir ein großer Trost, Sie um mich zu haben – war es schon die ganzen letzten Wochen. Ich habe mich entschlossen, Captain Harding nach Sumatra zu begleiten. Mein Vater hatte dort Geschäfte, die keinen Aufschub dulden. Ich hätte Sie auf jeden Fall gebeten, mitzukommen. Allerdings als meine Frau. Nun ist aber alles etwas überstürzt. Doch ich finde, wir geben ein gutes Paar ab.« Seine Stimme klang drängend. »Finden Sie nicht auch?«
    Jessicas Gesicht verschloss sich. »Davon war niemals die Rede.«
    Seine Miene wurde noch trauriger. »Ich weiß, Sie haben mir niemals Aussichten gemacht, aber allein schon die Tatsache, dass Sie nach Kalkutta gekommen sind, hat mich hoffen lassen. Vielleicht sehen Sie das in einiger Zeit doch anders. Wir hatten noch nicht viel Gelegenheit, uns wirklich kennenzulernen. Aber Sie waren immer so liebenswürdig zu mir.«
    »Das meinen Sie doch nicht wirklich?«, fragte Jessica ungläubig. Es stimmte, sie war freundlich zu ihm gewesen. Zum einen hatte sie ein schlechtes Gewissen gehabt, weil sie ihn als Vorwand benutzt hatte, um Jack nachzureisen, und zum anderen war Charles auch ein liebenswerter, ruhiger, ein wenig schüchterner Mann, den man einfach gernhaben musste. Zumindest bis jetzt.
    »Charles, Sie glauben doch nicht wirklich, ich würde Sie nach dem, was geschehen ist, heiraten? Sie haben einen Mann, den ich seit vielen Jahren kenne und schätze, gefangen genommen und ihn der Willkür dieses Menschen ausgeliefert, der eigentlich Ihren Befehlen gehorchen sollte und die ganze Zeit über tut und lässt, was er will.«
    Charles hob schnell die Hand. »Ich weiß, dass Sie ein gewisses Tendre für Captain O’Connor haben, aber bitte lassen Sie uns vorläufig nicht darüber sprechen. Meine Bemerkung war überstürzt, das sehe ich ein. Verzeihen Sie.« Er drehte sich schnell um und hastete hinaus.
    Jessica setzte sich wieder auf die Koje, in der Hand ihr helles Seidenkleid mit der zarten Musterung, das sie aus der Truhe genommen hatte. Sumatra? Was zum Kuckuck fiel ihm nur ein, sie mitzunehmen? Und wie sollte sie nur Jack helfen?

    Jessica befand sich nun schon seit fünf Tagen auf dem Schiff. Charles suchte sie mehrmals täglich auf, wurde für seine zuvorkommenden Bemühungen jedoch meist nur mit kühler Höflichkeit belohnt und zog sich dann niedergeschlagen wieder zurück. Jessica glaubte ihm sogar, dass er ihr Zuneigung entgegenbrachte. Sie glaubte seinen Beteuerungen, sie heiraten zu wollen, aber sie hätte seine Liebe selbst dann nicht erwidern können, wenn Jack nicht nur durch knapp zwanzig Meter und einige Planken von ihr getrennt gewesen wäre. Das einzige Zugeständnis, das sie Charles gegenüber machte, war gemeinsam mit ihm – ohne Harding! – zu speisen und dann in seiner Begleitung einige Runden an der frischen Luft zu drehen. Dabei hoffte sie, Jack zu sehen. Selbst wenn sie kein Wort mit ihm wechseln konnte, wäre sie zumindest in der Lage, sich davon zu überzeugen, dass es ihm gutging.
    Als sie sich an diesem Vormittag wieder bereit machte, an Deck zu gehen, trat Charles ein. »Ich bitte Sie, vorläufig von einem Ausflug an Deck Abstand zu nehmen, Jessica.«
    Sie warf ihm zuerst einen erstaunten, dann einen misstrauischen Blick zu. »Was ist denn oben los?«
    »Heute ist der Tag, an dem Bestrafungen durchgeführt werden, und ich möchte Ihnen den Anblick ersparen.«
    Sie wurde stutzig. Etwas in seinem Blick und Ton sagte ihr, dass er nicht nur verhindern wollte, dass sie zusah, wie einige Männer die Peitsche zu spüren bekamen, sondern dass noch mehr dahintersteckte.
    »Jack«, entfuhr es ihr.
    Charles wand sich regelrecht unter ihrem Blick, und genau das bestätigte ihre Befürchtungen.
    »Sagen Sie nicht«, setzte sie mit steigendem Entsetzen fort, »dass dieses Monster von einem Captain Jack etwas antun will!«
    »Ich bitte Sie, Miss Jessica …«
    »Lassen Sie mich durch! Sofort!« Sie wollte ihn zur Seite schieben, er versuchte sie aufzuhalten, aber dann gelang es ihr, an ihm vorbeizuhuschen, durch den Gang, die Leiter hin auf, und da war sie auch schon an Deck. Zuerst blinzelte sie in die Sonne, aber dann erfasste sie sofort die Situation. Die ganze Mannschaft war angetreten und hatte einen Kreis um die Gräting geformt, an die ein Mann gefesselt war. Jessica hörte das Sausen der Katze, den Aufschlag, als die Riemen auf einen Körper trafen. Das Geräusch ging ihr durch und durch, und sie zuckte zusammen, als wäre

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