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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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sie Jack nicht anlasten, auch wenn sie in diesem Moment wütend auf ihn war.
    Jessica warf die Decke zurück und erhob sich. Es war stickig im Zimmer, und sie brauchte plötzlich frische Luft, um die Enge in ihrer Brust zu lösen. Als Kind hatte sie sich vor der Dunkelheit gefürchtet, aber nun war sie ihr angenehm, weil sie darin mit ihren Träumen – die sich nur zu oft um Jack drehten – allein sein konnte. Sie öffnete das Fenster weit und ließ den von Meeresluft durchzogenen Duft nach Apfelbäumen, der am Vormittag frisch gemähten Wiese und den Rosen ihrer Mutter in ihr Zimmer. Im Garten war es völlig still, nur das Rascheln der Blätter und das gelegentliche Piepsen eines Vogels, der sich im Schlaf gestört fühlte, waren zu hören. Die ganze Stadt schien zu ruhen, nicht einmal vom nicht allzu weit entfernten Hafen drangen viele Laute herüber. Nur das Gelächter einiger betrunkener Matrosen klang von der Straße herüber. Das war aber nicht ungewöhnlich.
    Plötzlich veränderte sich jedoch etwas. War da nicht ein dunkler Schatten auf der Mauer, die den Garten von der hinteren Straße abgrenzte? Gerade dort hingen viele Äste der dichtbelaubten Apfelbäume, die den Blick versperrten. Aber es bewegte sich etwas! Eine Katze? Nein, dafür war der Schatten, der lautlos darüberglitt, bei weitem zu groß. War es wieder einmal ihr jüngerer Bruder, der von einem Abenteuer heimkam und nicht die Tür benützen wollte? Das wäre nicht das erste Mal.
    Jessica starrte angestrengt hinüber. Jetzt ließ sich der Schatten von der Mauer fallen. Ein kaum hörbares Geräusch, als er aufkam, ein unterdrückter Fluch.
    Jessica beugte sich etwas aus dem Fenster und sagte leise: »Phil? Bist du das?« Der Schatten verharrte reglos unter den Bäumen, und Jessica spürte, wie eine Gänsehaut über ihren Rücken kroch. Philipp hätte sich jetzt schon gemeldet, er wusste, dass seine Schwester ihn niemals verraten, sondern ihm die Hintertür aufschließen würde. Also doch ein Einbrecher! Jessica wollte soeben aus dem Zimmer eilen, um ihren Vater zu wecken, als der Schatten endlich doch hervortrat.
    Der Mond war noch nicht aufgegangen, der Garten wurde nur durch die Sterne erhellt, und Jessica konnte den Mann, der jetzt näher kam und sich unter ihr Fenster stellte, nur als noch schwärzere Form gegenüber dem dunklen Boden ausmachen. Sie sah nicht mehr als eine weiße Hemdbrust und den hellen Schimmer eines Gesichts. Aber die Stimme hätte sie unter Tausenden erkannt.
    »Jessica? Ich bin’s …«, ein kleines Zögern, »Jack.«
    Jessica presste beide Hände auf den Mund. Sekundenlang glaubte sie, ihr Herz würde aussetzen, sie rang nach Atem, ihr wurde schwindlig, aber dann klang abermals seine Stimme herauf und löste sie aus ihrer Erstarrung.
    »Jessie?«
    Sie beugte sich, am ganzen Körper zitternd, weit aus dem Fenster. »Bleib, wo du bist.« Dann war sie auch schon auf dem Weg, riss in letzter Minute ihren Morgenmantel vom Stuhl, öffnete trotz aller Aufregung und Eile leise die Tür ihres Zimmers und lief hastig, mit weichen Knien, aber auch möglichst lautlos die Holztreppe hinunter in den ersten Stock, von dort über die Steintreppe weiter und zur Hintertür, deren Riegel sie mit fliegenden Fingern zurückzog. Dann machte sie einige schnelle Schritte hinaus in den Garten.
    Der Platz unter ihrem Fenster war leer.
    Sekundenlang drehte sich ihr alles. Er hatte nicht gewartet. Er war fortgegangen! Oder war er gar nicht hier gewesen? Sah sie schon Dinge, die gar nicht vorhanden waren? Sie machte zwei unsichere Schritte. »Jack …?«
    Zwei Hände griffen nach ihr und zogen sie in den Schatten der Bäume. Jessica stolperte mit, erschrocken, erleichtert und kurz davor, aufzuschreien. In der Gartenecke, die am weitesten vom Haus entfernt lag, blieb er mit ihr stehen. Sie drehte sich zu ihm um. Er ließ sie los, seine Arme sanken herab, und sie wusste, dass er ebenso versuchte, sie zu sehen, wie sie ihn. Dafür war es zu dunkel, sie konnte ihn jedoch spüren, so knapp stand sie vor ihm. Sie hob die zitternden Hände und tastete sich an seinem Körper über den festen Stoff der Jacke aufwärts, die vorne offen war. Jessica fühlte das Hemd, die Wärme darunter, glitt weiter hinauf, erreichte den offenen Hemdkragen, ertastete Jacks Hals, sein Kinn. Er stand ganz ruhig, aber sie fühlte seinen raschen Atem. Ihre Fingerspitzen erforschten seine Züge. Er war warm, vertraut, real und lebendig. Kein Traum. Jack war wirklich zu ihr

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