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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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tatsächlich früher nachgelaufen wie ein Hündchen. Mit sieben Jahren, mit acht, mit neun und sogar noch, als sie schon sechzehn gewesen war. Jetzt musste sie über Mariettas Worte lachen.
    Auf dem Gang hörte sie ihre jüngere Schwester, die sich mit ihrer Mutter unterhielt, und dann klopfte es an der Tür. Jessica war froh, seit Jahren ihr eigenes Zimmer zu haben. Ihre Mutter hatte es ihr damals gegeben, als sie den Unfall gehabt hatte, weil sie gefühlt hatte, dass Jessica einen Rückzugsort brauchen konnte. Zum Glück war das Haus groß genug. Wenn nicht gerade Besuch kam, der bei ihnen übernachtete, hatte jedes der Kinder ein eigenes Zimmer. Das war früher nicht so gewesen, und Jessica erinnerte sich noch gut an das kleine Haus, das sie einst bewohnt hatten. Es hatte zu dieser Zeit immer an Geld gefehlt, ihre Mutter hatte jedoch Hühner und Ziegen gehalten, und sie hatten zumindest nicht hungern müssen, sondern ihr knappes Auskommen gefunden. Aber erst seit Vanessa McRawley hierhergezogen war, die Boston Independence Trading Company gegründet und Jessicas Vater zum Teilhaber gemacht hatte, war das Geld nie wieder knapp geworden.
    Es klopfte abermals. »Jessica?«
    Sie zog sich die Decke über den Kopf. Sie wollte noch nicht in ihrer Grübelei über Jack und ihrem Schwelgen in der Erinnerung der vergangenen Nacht gestört werden.
    Die Tür wurde aufgerissen. »Jessie! Alle sind schon auf! Bist du krank?«
    Jessica schob seufzend die Decke weg. Da war wohl nichts zu machen. »Nein. Ich habe nur schlecht geschlafen.« Sie gähnte, streckte sich und schlug dann die Decke zurück, schwang die Beine aus dem Bett und angelte nach ihren Pantoffeln.
    Amanda war schon wieder halb aus dem Zimmer. »Beeil dich! Das Frühstück ist schon fertig! Alle warten!«
    »Ja, schon gut.«
    Als sie ins Speisezimmer trat, hatte sich die Familie schon versammelt. Ihre Mutter lächelte ihr zu, ihr Bruder – sonst der Letzte, der aus den Federn kroch – nannte sie mit triumphierendem Spott eine Schlafmütze, und Amanda erzählte Tante Alberta eifrig von dem bezaubernden Kleid, das eine ihrer Freundinnen getragen hatte.
    »… und ab hier«, sie deutete unterhalb ihrer kleinen, festen Brüste, »fiel es ganz locker herab, fließend – allerdings tragen die Französinnen es fast durchsichtig, man kann wirklich alles sehen! Alles! Na ja, fast alles, es ist aus ganz feiner Baumwolle und das Unterkleid aus Seide, oder war es ein anderer Stoff und …«
    »Durchsichtig?« Alberta kniff die Augen zusammen. Sie war mit dem Bruder von Jessicas Vater verheiratet gewesen. Ihr Mann war so wie Jean-Baptiste zur See gefahren, aber nicht mehr von den Kämpfen während des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges zurückgekehrt. Seitdem lebte sie bei den Finnegans.
    Sie war etwa so alt wie Jessicas Mutter, hatte jedoch bei den Kindern nie die Stelle einer mütterlichen Tante oder Freundin vertreten, sondern eher die einer strengen Gouvernante, die nichts durchgehen ließ. Die Familie – und besonders die Kinder – hatte jedoch schnell herausgefunden, dass hinter der strengen Fassade eine Person steckte, die zum Teil oft schockierend freimütige Ansichten über das Leben hegte und gelegentlich einem guten Schluck Grog nicht abgeneigt war. Alberta war zwar immer die Erste gewesen, die schalt, aber auch die Letzte, die nicht geholfen hätte. Sie hatte in den schweren Zeiten des Krieges, als die Familie nicht wusste, was aus Finnegan geworden war, im Haus und bei den Tieren geholfen, hatte für wohlhabendere Nachbarinnen kleine Näharbeiten verrichtet und so ihren Beitrag geleistet. Und jetzt kümmerte sie sich um den Nutzgarten.
    »Aber nur das von den Französinnen. Meggie würde das nicht so tragen. Und jetzt hör zu, was …«
    Jessica schlenderte, bevor sie sich an den Tisch setzte, zum Fenster. Sie wohnten nur zwei Häuser von den McRawleys entfernt, und Jack kam, wenn er Vanessa heute besuchte, gewiss an ihrem Haus vorbei. Sie spähte hinaus. Die Straße war zwar schon voller Leute und Fuhrwerke, aber für einen Besuch bei Vanessa war es wohl noch zu früh. Es war erst acht Uhr, und Jack klopfte dort bestimmt nicht vor zehn Uhr an die Tür.
    Sie gab nur ungern ihren Beobachtungsposten auf, holte sich eine Tasse Tee und ließ sich auf ihrem Platz nieder. Sie rührte nachdenklich den Zucker in der Tasse. So viel ging ihr im Kopf und im Herzen herum, das erst sortiert werden musste. Sie hatte Jack nicht einmal gefragt, wie lange er

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