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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Ketten gelegt worden.
    Und dann war der Engländer Captain Harding gekommen. Er hatte Jack als einen Piraten bezeichnet, ihm mit dem Galgen gedroht und ihm dann ein Geschäft vorgeschlagen. Die einzige Möglichkeit, seinen Hals und den seiner Leute zu retten, war, für Harding zu arbeiten. Er sollte ihm Pläne von einer neuen Waffe beschaffen, die für die Amerikaner bestimmt waren.
    Jack hatte ihn höhnisch ausgelacht und war von ihm mit dem Stock bewusstlos geprügelt worden. Als er nach einigen Tagen, in denen sich dieses Ritual wiederholt hatte, mit unerträglichen Schmerzen und mehreren gebrochenen Rippen wieder aufgewacht war, war Jack dann doch auf den Vorschlag eingegangen. New York und diese Spelunke waren der Treffpunkt gewesen, an dem Jack die Pläne übergeben sollte.
    »Wir hatten den Händler verfolgt, den Sie mir als Boten nannten. Kurz bevor wir ihn jedoch stellen und in unsere Gewalt bringen konnten, hatte er alles dem Captain einer Korvette übergeben, die als Begleitschiff mitsegelte. Dem habe ich sie dann abgenommen.«
    Harding streckte die andere Hand aus.
    »Was noch?«, fragte Jack gereizt.
    »Die Originale. Das ist offensichtlich eine Kopie.«
    »Ich habe keine Originale«, erwiderte Jack ungeduldig. »Die habe ich wieder dort versteckt, wo ich sie fand. Hätte ich sie mitgenommen, wären die Leute gewarnt gewesen.«
    Der Blick seines Gegenübers brannte sich in seinen. Jack hielt ihm mit ausdrucksloser Miene stand. »Na schön, dann verschwinden Sie jetzt.«
    Jack zog ein Messer aus seinem Hosenbund und schnitt die Fesseln seiner Leute durch. Er war überrascht, dass alles so glattgegangen war, blieb jedoch auf der Hut. Wirklich sicher würde er sich erst fühlen, wenn sie wieder auf der Tuesday waren. Er schob die anderen aus der Tür in den Gastraum, während er noch ein wachsames Auge auf den Engländer hatte. Eine falsche Bewegung, und er würde die unter dem Mantel verborgenen Pistolen herausreißen und dafür sorgen, dass Harding als Erster dran glaubte.
    »O’Connor.« Die Stimme des anderen klang träge. »Glauben Sie nicht, dass Sie jetzt davonkämen, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass ich Sie vielleicht ein anderes Mal wieder brauchen könnte.«
    »Gehen Sie zum Teufel, Harding.« Jack schlug die Tür krachend hinter sich zu.

Kapitel 4
    J ack hatte die Tuesday unter Jenkins’ Obhut in New York zurückgelassen und war mit einem Mietpferd nach Boston geritten.
    Er war überrascht, als er die Stadt erreichte, denn sie war weitaus mehr gewachsen, als er vermutet hatte. Boston war damals, als die ersten Siedler sich im Jahre 1630 hier niedergelassen hatten, eine Halbinsel gewesen, ein günstiger, sicherer Siedlungsort. Seitdem hatte man kontinuierlich Land aufgeschüttet und auf diese Weise die Stadt und die Halbinsel vergrößert, auch wenn der Kern der einstmals gegründeten Stadt zum Festland hin immer noch vom breiten Charles River abgegrenzt wurde.
    Jack suchte sich ein Quartier, wusch sich dort den Staub ab, rasierte sich und zog ein frisches Hemd an, bevor er nach einer herzhaften Mahlzeit zu Fuß weitermarschierte. Es war schon dunkel, bald wurde es Nacht und damit zu spät für seine geplanten Besuche, aber er wollte sich ohnehin zuerst umsehen und mit der ehemals so vertrauten Umgebung Wiedersehen feiern, bevor er seine alten Freunde aufsuchte. Er gab es nur widerstrebend vor sich selbst zu, aber die bevorstehenden Treffen machten ihn nervös. Er war sich zwar sicher, dass er nicht wieder hinausgeworfen werden würde, aber vielleicht fiel der Empfang doch weniger herzlich aus, als er es insgeheim erhoffte.
    Er schlenderte zum Hafen. Dort lagen die Independence und seine Prisen. Jack sah, wie sich die Schiffe im ruhigen Wasser des Hafenbeckens leise hoben und senkten. Smithy hatte ihm geschrieben, dass die Arbeiten an den Prisen in der nächsten Woche beginnen sollten.
    Jack hockte sich neben einige andere Seeleute auf eine Kiste und sah sich um. Es war tatsächlich das erste Mal, dass er Boston nicht vom Wasser her betrat, sondern vom Land. Er schnupperte die vertraute Luft. Es roch nach Heimathafen. Das war natürlich nur reine Einbildung, denn im Grunde roch – oder stank – jeder Hafen so. Aber für Jack hatte Boston schon seit vielen Jahren eine ganz eigene, heimelige Duftnote. An manchen Tagen herrschte eher ein übler Gestank, aber für Männer, die nach langer Abwesenheit in den Hafen einliefen, war es ein willkommener Geruch, der mehr als nur den Rauch

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