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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Jack so zu nennen. Für Jessica war er immer schon ein Mann gewesen. Immerhin war er zehn Jahre älter als sie. Und in den letzten Jahren hatte er sich weiter verändert. Er war siebenundzwanzig gewesen, als er sich auf die Jagd nach den englischen Schiffen gemacht hatte, und das harte Leben auf See, die Kämpfe, hatten ihre Spuren hinterlassen. Einige graue Strähnen durchzogen seine Schläfen. Und auf der Wange, etwas oberhalb der Stelle, an der Jessica ihre Narbe hatte, zog sich im gebräunten Gesicht ein heller, schmaler Streifen hin. Eine Musketenkugel?
    Als sein Blick auf sie fiel, zuckte sie ertappt zusammen, sah schnell weg und ärgerte sich sofort über sich selbst. Was musste er von ihr denken? Weshalb konnte sie ihn nicht wie früher einfach unbefangen anlächeln? Oder ihm einfach nur ruhig gegenübersitzen, ohne dass ihr abwechselnd heiß und kalt wurde und ihr Herz klopfte.

    Jessica blieb nicht lange. Sie saß – wie meist in Gesellschaft – still daneben und hörte zu, während die lebhafte Vanessa Jack über seine Reisen befragte. Er gab oft ausführliche und dann wieder nur ausweichende Antworten, und schließlich erhob sich Jessica, obwohl es ihr schwerfiel, sich von Jack zu trennen. Sie selbst hatte zwar kaum ein Wort gesprochen, aber oft gelächelt und kaum den Blick von ihm lösen können. Aber obwohl keiner der beiden auch nur im Entferntesten den Anschein machte, als würde sie stören, hatte sie Angst, im Weg zu sein. Als sie sich jedoch verabschieden wollte, erhob sich Jack ebenfalls.
    »Ich werde dich nach Hause bringen.«
    »Eine gute Idee«, stimmte Vanessa sofort zu. Jessica wollte protestieren, da sie ja nur wenige Schritte entfernt wohnte, aber Jack küsste auch schon Vanessas Hand und ging wie selbstverständlich mit Jessica.
    Darnberry reichte ihm seinen Hut, und Jack nahm Jessicas Korb entgegen. Sie wollte ihn ihm verlegen abnehmen, aber Jack grinste nur und hielt ihn außerhalb ihrer Reichweite. Draußen vor dem Haus blieb er stehen.
    »Hast du Lust, noch ein wenig mit mir spazieren zu gehen?«
    Jessica, die in der vergangenen halben Stunde ihr inneres Gleichgewicht wiedergefunden hatte, nickte. Sie schlugen die Jessicas Haus entgegengesetzte Richtung ein, und Jack deutete mit dem Kopf zu Vanessas Heim. »Es ist alles so, wie ich es in Erinnerung hatte. Als wäre ich gar nicht fort gewesen. Boston hat sich dagegen sehr verändert. Als ich in die Stadt ritt, war ich sprachlos, wie sehr sie gewachsen ist.«
    »Sie arbeiten immer noch daran, den Charles River und die Bay aufzuschütten. Du wirst vieles vorfinden, das du noch nicht kennst. Du erinnerst dich doch an das Weideland auf dem Beacon Hill?«
    »Wo du damals vom Pferd …« Jack unterbrach sich.
    »Ich bin mehrmals vom Pferd gefallen, nicht nur dort. Aber du hast recht, dieser Sturz war der schlimmste.« Jessica griff sich an die Wange, dort, wo die nun kaum sichtbare Narbe war, die sie sich als Dreizehnjährige bei dem Sturz zugezogen hatte.
    Damals hatte sie so schrecklich ausgesehen, dass sie dachte, ihr Leben wäre vorbei, und sie könne sich nie wieder unter die Leute wagen. Sie hatte sich von allen zurückgezogen. Erst Jack, der zwei Wochen später von einer Reise zurückkehrte, war es gelungen, sie wieder hervorzulocken. Sie hatte sich zuerst an seinen Hals geworfen und bitterlich geweint und sich von ihm trösten lassen – etwas, das sie zuvor niemand anderem erlaubt hatte. Erst als die Tränen endlich versiegten, hatte er die Hand unter ihr Kinn gelegt und sie aus zusammengekniffenen Augen von allen Seiten betrachtet. Und als Jessica vor Scham und Unglück wieder zu weinen begann, hatte er nur den Kopf geschüttelt und gemeint, sie solle sich nicht so anstellen. Für einen richtigen Piraten fehle ihr immer noch das Holzauge und das Glasbein. Über den Papagei auf der Schulter könne man allerdings nachdenken. Das ließe sich bestimmt machen.
    Sie hatte über seine Dummheit gelacht, und er hatte sie grinsend wieder in die Arme genommen. Von diesem Tag an hatte sie begonnen, sich in seiner Gegenwart wieder unter die Leute zu wagen. Es hatte sie nicht mehr gestört, dass man sie mitleidig anstarrte, weil ja Jack neben ihr gewesen war. Vielleicht war das die Zeit gewesen, in der sie sich in aller Unschuld in ihn verliebt hatte. Und aus kindlicher Schwärmerei war später mehr geworden.
    Jack musste die Geste bemerkt haben, auch dass ihr Gesicht plötzlich ernst geworden war. Er blieb stehen und legte zart den Finger

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