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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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auf die Narbe. »Ich hätte damals nicht gedacht, dass man in einigen Jahren überhaupt nichts mehr davon sehen würde.« Er fuhr sacht die Wange entlang. Die tatsächlich kaum noch sichtbare Narbe reichte vom Wangenknochen bis zum Kiefer. Sein Finger fuhr danach wie von selbst über Jessicas Kinn, umrundete es und auf der anderen Seite wieder hoch.
    Jessica spürte seine Berührung im ganzen Körper, und sie wurde rot, als einige Passanten ihnen neugierige Blicke zuwarfen und ein Mann sogar grinste. Jack sah kühl zurück, woraufhin sich die Leute abwandten, aber Jessica trat einen Schritt von ihm weg.
    »Du musst dir unbedingt das neue State House ansehen, das sie auf dem Beacon Hill gebaut haben. Sehr groß und prächtig, mit Arkaden und einem Säulengang. Man muss etliche Stufen hinaufsteigen, bis man zum Eingang kommt.«
    »Prächtig. So.« Jacks Blick ruhte auf ihrem Haar.
    Sie griff unwillkürlich danach. »Bin ich zerzaust?«
    Er lachte. »Nein. Wieso?«
    »Weil du mich so ansiehst.«
    »Mir gefällt, was ich sehe«, erwiderte Jack mit diesem verwirrenden Lächeln, das ihr an ihm neu war.
    »Dort wohnen jetzt viele wohlhabende Leute. Auch Mariettas Eltern. Und es wird weiter gebaut.« Jessica sprach hastig, weil Jacks Blick sie irritierte.
    »Ich mochte das alte State House recht gerne«, meinte er schließlich.
    »Boston wird zu einer reichen Stadt«, erwiderte Jessica.
    Jack lächelte sie an, als er den Stolz in ihrer Stimme hörte. Die Familie von Jessicas Mutter lebte schon seit jeher hier. Sie waren unter den ersten Puritanern gewesen, die sich hier niedergelassen hatten, und ein Vetter von Alice Finnegan war angeblich sogar unter jenen, die im Jahr 1773 das englische Teeschiff geentert hatten. England hatte damals, um die East India Company vor dem Ruin zu retten, hohe Zölle auf den Tee gelegt. Den Kolonisten war das gegen den Strich gegangen, und sie hatten das im Hafen liegende Schiff kurzerhand gestürmt und den Tee über Bord geworfen. Ein Ereignis, das als Boston Tea Party jetzt schon in die Geschichte und Erinnerungen der Menschen eingegangen war, und das – wie manche behaupteten – den Unabhängigkeitskrieg der Kolonien ausgelöst hatte. Viele der Bostoner Bürger sahen sich deshalb als Begründer von Unabhängigkeit und Freiheit.
    Jack fand es zwar sinnvoll, dass Kolonien, die so weit vom Mutterland entfernt waren, selbständig regiert wurden, aber er hatte – von Ausnahmen wie Harding abgesehen – niemals eine besondere Abneigung gegen die Engländer verspürt. Sie hatten den Drang, alles zu kolonisieren, die Länder nach Möglichkeit auszubeuten und Englands Ruhm und Reichtum zu mehren, aber sie waren in seinen Augen nicht übler als die amerikanischen Siedler, die sich Sklaven hielten oder die indianischen Stämme aus ihren angestammten Jagd- und Wohngebieten verdrängt oder massakriert hatten.
    Das kam wohl daher, dass er sich niemals als Amerikaner gefühlt hatte. Boston und dieses Land waren seine Heimat wegen der Menschen, die hier lebten und die er liebte, aber im Grunde seines Herzens war er immer ein irischer Junge geblieben, der grundsätzlich gegen alles rebellierte, was seine Freiheit beschränken wollte.
    »Und unsere Universität hat sich einen Namen gemacht. Viele kommen von weit her, um hier zu lernen. Vater wollte Phillip ebenfalls nach Harvard schicken, aber der hat sich dann doch mehr für Schiffe interessiert.«
    Jack konnte ihm das nicht verdenken. Er selbst hatte die Universität immer nur von außen gesehen und niemals das Bedürfnis verspürt, sich dort besondere Kenntnisse anzueignen. Alles, was er brauchte, hatte er von guten Seeleuten, von Vanessa und Martin gelernt.
    Er wurde sich erst bewusst, dass er Jessica immer noch anstarrte, als sie seinen Arm berührte und verlegen die Straße hinauf zeigte. »Und dort wohnt jetzt Marietta. Ihr Vater hat ihr und Patrick das Haus zur Hochzeit geschenkt.«
    Jack zeigte nur mäßiges Interesse, als er das prunkvolle Haus musterte. »Warum hier und nicht in Beacon Hill, wenn doch jetzt alle hinziehen?«
    Jessica zuckte nur mit den Schultern.
    »Marietta scheint sich nicht sehr verändert zu haben«, setzte Jack nachdenklich hinzu.
    »Nicht wahr?« Jessica bemühte sich um einen enthusiastischen Tonfall. »Sie ist noch genauso hübsch wie früher.«
    »Möglich. Aber das meinte ich nicht.« Jack schlenderte neben ihr her. Er hatte sich den Korb über die Schulter geworfen und hielt ihn lässig an zwei Fingern. Jessica

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