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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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er nicht recht wusste, wie er in dieser Hinsicht vorgehen sollte.
    Jessica hatte nach der seltsamen, anfänglichen Scheu, mit der sie ihn nach seiner Rückkehr behandelt hatte, wieder zu ihrem früheren, vertrauten und unkomplizierten Umgang gefunden, und Jack war bestrebt, ihrem Beispiel zu folgen. Er war recht erfolgreich damit, schlug einen leichten Tonfall an, lachte mit ihr, ließ sich von ihr necken, plauderte mit ihr wie früher, und war bemüht, sich wieder als der ältere Bruder zu zeigen, den sie immer in ihm gesehen hatte. Aber der Teufel allein wusste, wie schwer ihm das oft fiel. Vor allem wenn er zusehen musste, wie sie von anderen Männern hofiert wurde, die er am liebsten am Kragen gepackt und aus Jessicas Nähe befördert hätte.
    Es klopfte, und Smithy steckte den Kopf herein. »Ist es erlaubt?« Jack nickte. Smithy hatte ein Paket in der Hand, das er beiläufig auf den Tisch legte. Dann stellte er sich vor Jack hin und betrachtete ihn. »Gar nich mal so schlecht. Aber«, er deutete auf das Paket auf dem Tisch, »hier is was Besseres. Von Mrs. Vanessa.« Er entfernte die schützende Hülle und packte den Inhalt aus. Zum Vorschein kamen dunkelblaue Kniehosen, eine cremefarbene, bestickte Weste und eine dunkelblaue Jacke. Dazu schwarze Schnallenschuhe und weiße Seidenstrümpfe.
    Jack blickte reglos darauf.
    »Hab lang überlegt«, murmelte Smithy undeutlich und mit einem Kopfnicken auf den Anzug, »ob ich überhaupt damit kommen soll. Aber die feinen Pinkel rennen doch alle so rum. Mrs. Vanessa hat gemeint, das wäre was für den Abend.« Smithy klang defensiv, und dass er Vanessas Namen so oft wiederholte, bewies, dass er sich feige hinter ihr versteckte.
    Jacks Antwort bestand in einem Brummen. Er war von Vanessas Kompetenz in Kleidungsfragen überzeugt, aber er hasste Kniehosen und Schnallenschuhe, und Smithy wusste das verdammt genau.
    »Und ’n wirklich schöner Stoff«, begeisterte sich Smithy weiter. »Tuch vom Feinsten. Man könnte wirklich nich sagen, dass das Zeugs übertrieben wäre.«
    Jack brummte wieder.
    »Hat ’n bisschen was von einer Navy-Uniform«, meinte Smithy eifrig. »Die Knöpfe jedenfalls. Und die Farbe – wenn’s das richtige Blau wäre.«
    »Das passt nicht zu mir«, knurrte Jack.
    »Könnte schlimmer sein«, tröstete Smithy. »Mrs. Vanessa …«
    »Smithy«, sagte Jack genervt, »halt den Mund. Ich zieh das Zeug ja an.«

    Die Farnsworths lebten auf Beacon Hill, jenem wachsenden Stadtteil von Boston, in dem sich die Wohlhabendsten ansiedelten, und als Jack hinter Smithy aus der Kutsche sprang und die Leute betrachtete, die soeben das Haus betraten, war er froh über Vanessas gediegenen Anzug. Das Halstuch war zwar kein gebundenes Kunstwerk wie das anderer männlicher Gäste, aber Smithy hatte höchstpersönlich die Schuhe auf Hochglanz poliert. Die Hosen allerdings lagen zu eng an, zumindest für Jacks Geschmack, der sich des Gefühls nicht erwehren konnte, dass ihm ein Lendenschurz wesentlich mehr Intimität gewährt hätte. Unwillkürlich griff er nach seinem Hosenbund, wo üblicherweise, unter der Jacke verborgen, seine Pistolen steckten. Nichts. Nun fühlte er sich erst recht nackt.
    Er beneidete Smithy, der sich abenteuerlicher gekleidet hatte, nämlich in seine alte Uniform, die noch aus der Zeit stammte, als er Roberts Bootsführer gewesen war. Er hatte sie jedoch umgearbeitet und trug nun um die Taille eine Schärpe. Es fehlte, wie Jack trocken festgestellt hatte, nur noch die Augen klappe, um ihm das Aussehen eines echten Piraten zu verleihen. Smithy hatte sich nach seinen eigenen Worten extra so fein gemacht, um die reizende Mrs. Alberta zu beeindrucken, die ebenfalls anwesend sein sollte. Jack zweifelte keinen Moment daran, dass ihm dies auch gelingen würde – fragte sich nur, in welcher Hinsicht.
    Sie stiegen die Treppe hinauf. Jack nickte einem Mann zu, der gerade herunterkam, erwiderte das Lächeln einer Frau, die, in raschelnde Seide gehüllt, plaudernd am Treppenaufgang stand und Jack einen interessierten Blick zuwarf, als er an ihr vorbeiging. Vanessas Anzug kam offenbar gut an.
    In der Tür blieb er stehen und sah hinein. Der Saal war überfüllt, und Jack hatte Mühe, nicht das Gesicht zu verziehen. Die Farnsworths schienen halb Boston hier versammelt zu haben – zumindest jene Familien, mit denen sie Geschäfte machten oder an deren Wohlwollen sie interessiert waren.
    Dass etliche Leute ihre Gespräche unterbrachen, ihn anstarrten, und

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