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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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dankbar nach, als er den Raum verließ. Endlich hatte sie einige Minuten mit Jack allein. Sie kannte Jack O’Connor seit neunzehn Jahren. Als sie ihn das erste Mal getroffen hatte, war er ein magerer, vernachlässigter Junge auf einem Handelsschiff gewesen, mit dem sie von England nach Jamaika gereist war, um dort bei ihrem Onkel zu leben.
    Als der Kapitän dieses Schiffes den Jungen ungerechterweise hatte bestrafen wollen, hatte sie eingegriffen und ihn dem brutalen Mann quasi abgekauft. Seitdem war Jack bei ihr geblieben, hatte sie treu durch die folgenden Abenteuer hindurch begleitet und war, nachdem Robert McRawley sie am Ende des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges geheiratet hatte, gemeinsam mit ihnen nach Boston gezogen. Im Gegensatz zu Admiral McRawley, den die Sehnsucht nach seinem Schiff und dem Meer bald wieder auf See getrieben hatte, war Jack bei Vanessa geblieben, hatte gelernt, gearbeitet und gemeinsam mit ihr und ihrem verlässlichen Freund Martin und Jean-Baptiste Finnegan, Roberts ehemaligem Ersten Maat, ein Han delsunter neh men gegründet. Als Admiral McRawley dann nach einjähriger Abwesenheit wieder von der See zurückgekommen war, hatte er feststellen müssen, dass seine Frau gemeinsam mit seinen Freunden das Handelshaus »Boston Independence Trading Company« gegründet hatte.
    Später hatte es allerdings zu Vanessas Betrübnis, die ihn liebte wie einen jüngeren Bruder, auch Jack wieder aufs Meer gezogen. Er war zuerst auf Roberts Schiff mitgefahren, dann als Captain eines Handelsschiffes und schließlich als Kommandant eines der gut bewaffneten Begleitschiffe, die die kleinen Konvois der Company vor Freibeutern und Piraten schützten.
    Jack hatte sich einen Stuhl neben sie ziehen wollen, aber Vanessa rückte ein wenig zur Seite, um ihm neben ihr auf dem Sofa Platz zu machen.
    »Wie vernünftig von dir, doch noch herzukommen«, sagte sie ernsthaft. »Ich hätte dir niemals verziehen, wenn du einfach in New York geblieben wärst. Vermutlich hätte ich die Kutsche anspannen lassen und wäre zu dir gekommen, um dir gehörig die Leviten zu lesen.«
    »Das hatte ich befürchtet.« Jack grinste. Dann wurde er ernster. »Sie sehen gut aus, Vanessa. Es ist schön, festzustellen, dass sich doch nicht alles verändert hat. Sie sind ebenso bezaubernd wie früher.«
    »Und du verstehst es immer noch, hübsche Komplimente zu machen«, erwiderte Vanessa anerkennend. Sie hatte Jacks Charme immer schon gemocht. Sein Lächeln hatte jene Mischung aus leichter Anzüglichkeit und Bewunderung, das noch jeder Frau ein bisschen Herzklopfen beschert hatte. »Sag mir, wen hast du in Boston schon besucht?«
    Jack zögerte, setzte an, dann verstummte er.
    Vanessa bohrte nach. »Hast du Marietta schon gesehen?«
    »Ja, zufällig, auf dem Markt. Sie war mit Jessica dort.«
    »Und hast du sie verändert gefunden?«
    »Jessica?« Er lächelte.
    »Nein, Marietta!« So wie Jessica hatte sie sich oft gefragt, wie tief die Zuneigung von Jack zu seiner ehemaligen Verlobten tatsächlich gegangen war. Marietta hatte damals – wenn man ihren Erzählungen Glauben schenken durfte – sehr vehement die Beziehung zu Jack beendet. Und dieser hatte auf Vanessa bei seiner Abreise auch einen niedergeschlagenen Eindruck gemacht. Aber sie bezweifelte, dass er der Mann war, der einem Gänschen wie Marietta jahrelang nachtrauerte. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte sie damals andere Pläne mit ihm gehabt. Sie hatte sogar eine sehr genaue Vorstellung davon, welche Art von Frau am besten zu ihrem Schützling passte. Sie hatte jedenfalls nicht vor, Jack dieses Mal einfach wieder über Jahre verschwinden zu lassen, sondern war fest entschlossen, dafür zu sorgen, dass er einen sehr guten – weiblichen – Grund hatte, bald wieder zurückzukehren.
    »Nicht besonders verändert«, erwiderte Jack zu Vanessas Beruhigung mit einer Gleichgültigkeit, die nicht gespielt sein konnte. »Zumindest hätte ich in den wenigen Momenten, in denen ich sie gesehen habe, keine bemerkt.«
    »Sie war also mit Jessica dort?«, brachte Vanessa das Thema auf eben diese Person, auf die sie im Zusammenhang mit Jack neugieriger war.
    »Jessica und Alberta Finnegan.« Jacks Miene wurde sofort interessierter. »Jessica hat sich sehr verändert«, begann er lebhaft. »Ich hätte sie kaum wiedererkannt. Nein«, korrigierte er sich mit einem halben Grinsen, »natürlich hätte ich sie erkannt – wie auch nicht –, aber sie ist so verdammt

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