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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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winzig kleine Routenbesprechung.«
    Als Jessica den Raum betrat, suchte ihr Blick sofort Jack. Er stand neben Martin und beugte sich so wie die anderen Männer über einen großen Tisch, auf dem Seekarten ausgelegt waren. Martin hielt einen mehrarmigen Kerzenleuchter in die Höhe, ein anderer stand mitten auf dem Tisch, weitere waren rundum aufgestellt. Die Kerzen rußten ein wenig, und die Luft war trotz der geöffneten Fenster stickig und voller Zigarrenrauch.
    Robert richtete sich sofort auf und kam heran, um Vanessa zu begrüßen, während Jack am Tisch stehen blieb, beide Hände auf die Karten gestützt, die Neuankömmlinge unter zusammengezogenen Brauen musternd. Alle außer Martin waren in Hemdsärmeln, zogen aber sofort ihre Jacken an, als sie Jessicas und Vanessas ansichtig wurden. Jack dagegen machte nicht einmal Anstalten, nach seiner Jacke zu greifen, sondern sah kalt auf Harding, der hinter den beiden Frauen eintrat.
    Dann glitt sein Blick, wie von ihrem angezogen, wieder zu Jessica, blieb zuerst an ihren Augen hängen, wanderte dann wieder über sie und brachte ihr damit in Erinnerung, was er über ihr durchsichtiges Kleid gesagt hatte. Für einige Sekunden nahm ihr die Eindringlichkeit seines Ausdrucks den Atem, dann wandte Jack sich ab, um abermals Harding zu fixieren.
    Der Engländer verließ mit einer Verbeugung zu den Damen den Raum, und Jacks Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf die Karten.
    Vanessa nahm auf der Bank vor dem Fenster Platz, wo ein leiser, angenehmer Luftzug die Geräusche und Gerüche der Stadt hereinbrachte, während Jessica langsam im Zimmer umherging. Mr. Farnsworth war zwar niemals zur See gefahren, hatte in Glaskästen und auf Tischen jedoch Schiffsmodelle ausgestellt. Jessica bewunderte die zierlichen und detailgetreuen Arbeiten. Bei dem Modell einer Fregatte hielt sie sich besonders lange auf. Nicht, weil das Schiff solche Anziehungskraft hatte, sondern weil sie, halb dahinter verborgen, Jack von der Seite betrachten konnte. Er stützte sich mit einer Hand auf der Tischplatte ab, mit der anderen zeigte er auf die Karte, sah nur kurz auf, während er mit Robert und Mr. Farnsworth diskutierte. Jessica folgte der Unterhaltung lediglich mit halber Aufmerksamkeit, weil Jacks Kopf, seine Haltung, sein Profil, die Art, wie er sprach, sie so sehr faszinierten, dass sie minutenlang still dastand und nur ihn anstarrte. Ihr Blick ging von seinem Gesicht zu seinen Händen. Sie waren kräftig, aber schlank. Auf dem rechten Handgelenk bis in die Mitte des Handrückens hatte er eine Narbe von einem Säbelhieb eines Piraten. Viel hätte damals nicht gefehlt, und seine Finger wären unbeweglich geblieben. Ein Messerschnitt quer über das andere Handgelenk zeugte von einer Auseinandersetzung in einem der Häfen, die er angelaufen hatte. Von der Verletzung an der Wange sah man nur noch einen blassen Streifen.
    Ihr Blick wanderte über seinen muskulösen Rücken, der sich deutlich unter dem weißen Hemd und der enganliegenden Weste abzeichnete. Jack war kräftig, ohne dass man es ihm ansah. Er hatte zwar breite Schultern, war aber etwas kleiner und schmaler als Robert McRawley, der ihr oft wie ein Riese vorgekommen war. Aber sie hatte ihn schon dabei beobachtet, wie er sich, mit den Füßen hoch über dem Deck baumelnd, mit einer Hand in den Wanten angehalten hatte, während er mit der zweiten ein Tau festgezurrt hatte. Die jahrelange Arbeit auf den Schiffen hatte ihn kräftig und ausdauernd gemacht.
    Ihr Blick glitt über seine Brust, seine Schultern, die enganliegende Weste. Noch enger war die Hose. Fast schon unanständig eng. Jessica musste sich zusammenreißen, um nicht zu offensichtlich hinzustarren. Man sah wirklich alles. Vanessas Geschenk hätte ruhig etwas größer geschnitten ausfallen dürfen.
    Jack rieb sich nachdenklich das Kinn, und Jessica lauschte dem vertrauten Geräusch von Bartstoppeln nach. Sie musste lächeln. Dies war eine Geste, die sie schon seit vielen Jahren an ihm kannte. Plötzlich hatte sie das Bedürfnis, ihn zu berühren, sich an ihn zu lehnen, wie sie das früher immer gemacht hatte, als sie noch ein Kind gewesen war. Die Arme um seinen Hals zu legen, sich festzuhalten und sich kichernd durchs Zimmer tragen zu lassen. Wie früher die Schleife zu lösen, die sein Haar hinten zusammenhielt, und sie sich kreischend von einem gespielt zornigen Jack wieder abjagen zu lassen.
    Die Erinnerungen ließen die Sehnsucht, ihn zu berühren, unerträglich werden. Als er

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