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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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ausgab. »Sie haben sich in Schwierigkeiten gebracht. Weiß Gott, wenn nicht Martin für Sie eingetreten wäre, dann würde ich Sie exekutieren lassen!«
    Jack sah zu Martin. »Sie haben interessante Freunde.«
    Der zuckte mit den Schultern. »Du solltest keine dummen Bemerkungen machen, mein Junge, du sitzt mehr in der Tinte, als du ahnst.«
    »Sollte ich meine Leute verkommen lassen?« Jack hielt Martins durchdringendem Blick stand, bis sich dieser abwandte, dann drehte er sich zu Miller. »So wie ich das verstehe, sind die Pläne jetzt ohnehin in Ihrer Hand. Ich habe Harding lediglich Kopien weitergegeben.«
    »Als würde das etwas nützen!« Miller kämpfte um seine Beherrschung. »Ich werde davon absehen, Sie auf der Stelle hängen zu lassen«, sagte er mit mühsam erzwungener Ruhe. »Aber Sie haben genau zwölf Stunden Zeit, die Stadt zu verlassen. Und dann will ich nicht einmal auch nur davon hören, dass man Sie in der Nähe der Vereinigten Staaten gesehen hat.« Er durchbohrte Jack mit seinen Blicken. »Es sei denn …«
    »Es sei denn was? «, fragte Jack mehr aus Neugier als aus Besorgnis.
    »Es sei denn, Sie arbeiten dieses Mal mit uns zusammen.«
    Jack lachte spöttisch auf. »Von einem Erpresser zum anderen. Nein, danke. Ich habe, was ich wollte: meine Männer. Den Rest dieses schmutzigen Geschäfts überlasse ich Leuten wie Ihnen, Miller.« Er erhob sich. »Ich will die Herren nicht länger aufhalten.«
    Martin stieß Jack auf den Stuhl zurück, packte ihn bei den Schultern und hielt ihn fest. »Verflucht, Jack, du wirst tun, was er dir sagt, andernfalls könntest du nie wieder nach Hause kommen.« Er sprach heftig, aber so leise, dass Miller nicht viel hören konnte. »Was willst du aus deinem Leben machen, Junge? Als Freibeuter, Schmuggler, Pirat herumziehen? Ich habe das gemacht und sehr teuer dafür bezahlt. Du wirst klüger sein, das schwöre ich dir, und wenn ich dir dazu eigenhändig den Verstand einprügeln müsste. Und wenn es dir selbst schon egal ist, ob man dich irgendwann hängt, dann wirst du wenigstens den Anstand haben, weder Mrs. Vanessa noch Jessica diesen Schmerz anzutun.«
    Jack erwiderte ruhig seinen eindringlichen Blick, bis Martin ihn losließ und sich schwer atmend aufrichtete.
    »Sie haben die Wahl, O’Connor. Strang oder Mitarbeit«, ließ sich Miller abermals vernehmen. »Ich gebe Ihnen jetzt die Möglichkeit, Ihren Hals zu retten. Und an Ihrer Stelle würde ich sie nützen.«
    Jack blickte an Martin vorbei, der ihn drohend fixierte, auf Miller. »Sie klingen haargenau wie Harding. Sogar die Worte sind dieselben«, sagte er abfällig. »Sie müssten sich mit Harding eigentlich gut verstehen.« Er sah, wie Martin die Lippen zusammenpresste und seine Faust ballte, als wollte er Jack einen Schlag verpassen. Schließlich richtete er sich auf, trat von Jack weg und starrte durch das Fenster auf die dunkle Straße hinunter.
    Jack sah ihm mit Wärme und Zuneigung nach. Er hatte den wortkargen, oft finsteren Mann noch selten so viele Worte machen hören. Er musste tatsächlich besorgt um ihn sein. Kein Wunder, er kannte Jack seit seinem dreizehnten Lebensjahr, und er hatte viel für ihn getan, ihn so manches gelehrt. Nicht nur was die Schifffahrt betraf, sondern – so absurd das auch klingen mochte – auch auf moralischer Ebene. Martin, der ehemalige Freibeuter, der Abenteurer, der fast gehängt worden wäre und von Vanessas Vater auf mysteriöse Weise gerettet worden war, hatte seine Lektion tatsächlich gelernt und sie Vanessas Schützling wie einem Sohn weitergegeben. Aber hier kam seine Unterweisung zu spät. Jack hatte schon gehandelt. Und er würde sich von Miller nicht erpressen lassen.
    Jack lehnte sich wieder auf dem Stuhl zurück und entspannte sich. »Sie übersehen nur eine Kleinigkeit, Miller«, sagte er schließlich mit leisem Spott in der Stimme. »Ich habe Harding zwar Kopien gegeben, aber nicht die Pläne selbst, sondern nur die codierten Beschreibungen. Und natürlich auch den vorhandenen Übertragungscode. Leider sind mir beim Abschreiben einige Fehler passiert. Sowohl beim Code als auch bei den Konstruktionsbeschreibungen. Das fällt allerdings erst auf, nachdem man sich schon einige Stunden damit abgemüht hat.«
    Für eine Minute war es völlig still im Raum. Martin hatte sich nach ihm umgewandt. Sein eben noch finsteres Gesicht war ernst, aber Jack konnte ihm die Erleichterung ansehen. Etwas wie Stolz lag in Martins schwachem Lächeln, als er sagte:

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