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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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Freibeuter und Pirat gewesen, mit dem Martin damals gesegelt war. Und El Capitano war Jack ebenfalls nicht unbekannt.
    Harding war nicht allein gewesen, als er Jack in Jamaika festgesetzt hatte. Es war noch ein zweiter Mann im Hintergrund gestanden. Jack hatte zwar niemals sein Gesicht gesehen, da er sich immer außerhalb der Lampen und Fackeln gehalten hatte, die Jacks schmerzhafte Welt beleuchtet hatten, aber er war immer dabei gewesen, wenn Harding und dessen Leute Jack malträtiert hatten. Jack würde niemals die kalte, trockene Stimme vergessen: »Schlagen Sie den Kerl tot, wenn er nicht kooperiert. So ist er für uns nutzlos.«
    Harding hatte ihn nicht totgeprügelt. Nur halb. Und das über Tage hinweg. Er hatte ihn mit dem zeitweiligen Wunsch leben lassen, schneller sterben zu dürfen. Und dann hatte er ihm den Vorschlag gemacht. Jack war endlich darauf eingegangen, als ihm in einem der wenigen lichten Momente klargeworden war, dass er nicht auf diese Art sterben wollte, und er noch eine Chance hatte, sich und seine Männer zu retten.
    Es war aber nicht alles. Dieser El Capitano hatte noch weitere Bemerkungen gemacht, die sich, kurz bevor er wieder unter den Schlägen bewusstlos geworden war, in Jacks Bewusstsein gegraben hatten. Er hatte über Martin gesprochen und auch Jacks Vater erwähnt. War das einer der Gründe für Hardings Auftauchen in Boston? Ging es nicht nur darum, die amerikanischen Händler auszuspionieren, sondern auch um Martin?
    »Jack …?«
    Er hatte vor sich auf den Boden gestarrt und sah jetzt hoch. Martin blickte ihn fragend an.
    »Ich habe den Mann gesehen. Das heißt«, verbesserte sich Jack, »ich weiß, dass er dort war, als Harding mich ›überredet‹ hat, mitzumachen. Harding hat ihn einmal mit diesem Namen – El Capitano – angesprochen.«
    Martins Blick wurde forschend, aber Jack wich ihm aus. Er hatte bisher nichts von dem erwähnt, was El Capitano zu ihm gesagt hatte, und würde es auch vorläufig nicht tun.
    »Ich werde es mir überlegen, Martin. Ich gebe Ihnen Bescheid.«
    Miller wollte noch etwas sagen, aber Martin hielt ihn davon ab. Er schob den etwas dickeren und schwereren Mann hinaus, dann nickte er Jack zu. »Du solltest wissen, dass ich auf jeden Fall reisen werde, Jack«, sagte er ruhig. »Ich habe eine Rechnung mit El Capitano zu begleichen.«
    Jack hielt ihn auf. »Martin, was immer er getan hat, liegt Jahre zurück. Zuvor haben Sie mir zugeredet, mein Leben nicht kaputt zu machen. Wollen Sie Ihres jetzt aufs Spiel setzen?«
    »Ich habe eine Rechnung offen«, wiederholte Martin, dieses Mal mit bitterem Nachdruck, »und werde sie auf gar keinen Fall unbezahlt lassen.«
    Er schlug Jack im Vorübergehen auf die Schulter und lächelte ihm zu.

    »Captain Rochard?«
    Der Mann, der in einer dreckigen Schankstube saß und mürrisch vor sich hin starrte, sah hoch. Er hatte gerötete Augen und einen leicht glasigen Blick, als er einen Krug an den Mund setzte, einige kräftige Schlucke nahm und sich dann mit dem Handrücken über den Mund wischte. Endlich sagte er: »Wer will das wissen?«
    »Mortimer Harding.« Captain Harding sah mit seinem arroganten Gesichtsausdruck auf ihn hinab. Mit einer Handbewegung schickte er seine Männer aus dem Schankraum. Nur sein Erster Maat blieb neben ihm stehen, die Hand auf dem Pistolengriff.
    Rochard sah heruntergekommen aus. Er trug einen ungepflegten Vollbart, sein Haar war strähnig, die Kleidung fleckig, und er roch nach Fusel und Dreck. Er ließ seinen verschlagenen Blick von der Pistole zu Harding wandern. »Und was will ein Engländer von mir?«
    »Ein Geschäft vorschlagen.«
    »Darin sind Sie wohl Experte, was?«, fragte Rochard höhnisch. »Es waren zwei Kerle da, die mich über Sie ausgefragt haben. Scheint, als würden Sie nicht nur für König und Vaterland unterwegs sein, sondern vor allem in eigener Sache und in die eigene Tasche …«
    »O’Connor heißt das Geschäft«, unterbrach Harding ihn. »Jack O’Connor.« Er zog sich einen Stuhl neben Rochard, ließ sich darauf nieder und legte seinen Spazierstock auf den Tisch. Er spielte damit, während er sprach. »Was würden Sie dazu sagen, wenn ich Ihnen die Gelegenheit gäbe, es diesem Kerl heimzuzahlen?«
    »Dieser verfluchte …« Captain Rochard betrachtete Harding lauernd, bevor er sagte: »Warum ich es ihm heimzahlen will, ist wohl klar. Aber was haben Sie gegen ihn?«
    »Er kommt mir in die Quere. Er war nützlich, wird jetzt aber langsam lästig und

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