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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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heimzubringen.«

    Als Jack nach Hause kam, zog er niedergeschlagen seinen Rock aus und warf ihn achtlos in die Ecke, bevor er sich auf den Lehnstuhl fallen ließ, auf dem Jessica noch vor kurzem gesessen hatte, und den Kopf in die Hände stützte.
    Wie hatte das nur passieren, er so die Beherrschung verlieren können? Alles nur durch seine verdammte Ungeduld, seinen Zorn, seine Eifersucht. Er hätte sich Jessica gegenüber niemals so gehenlassen dürfen. Zuerst hatte er sie gekränkt, ihr Dinge gesagt, die er sonst nicht einmal gedacht hätte, und dann war er auch noch über sie hergefallen.
    Zuerst hatte ihn der Zorn auf sie, weil sie weggelaufen war und sich dann auch noch in Gefahr gebracht hatte, dazu getrieben, sie rüde zu behandeln. Wenn er sie auch nur eine Minute später gefunden hätte, wäre sie von diesen drei besoffenen Kerlen vielleicht schon in den nächsten Schuppen geschleppt worden. Und was dann passiert wäre, konnte er nicht einmal ansatzweise denken, sonst fing er an zu toben.
    Und dann hatte sie ihn berührt. Ihr Atem auf seinem Gesicht. Das hatte ihn um die letzte Beherrschung gebracht.
    Die Erinnerung allein war schon überwältigend. Ihre weichen Lippen. Sie hatte sich nicht gegen seinen Kuss gewehrt, ihn aber auch nicht erwidert. Oder doch? Jack konnte kaum noch sagen, was passiert war. Er hatte sich mit einem Mal in einem solchen Taumel befunden, dass alles andere zurückgetreten war. Nur noch sein leidenschaftliches Verlangen und Jessicas warmer Körper, ihr Mund, ihre weiche Haut, ihr Haar waren wichtig gewesen.
    Er kämpfte das neuerlich in ihm aufsteigende Begehren nieder. Allein schon der Gedanke an Jessica, die Erinnerung an ihren Atem, diese weichen Lippen, erweckten eine sehr körperliche, schmerzhafte Sehnsucht.
    Aber was war in ihr vorgegangen? Sie hatte ihm danach zwar zugehört und ihm die Chance gegeben, alles zu erklären und sich zu entschuldigen, aber er hatte es offenbar völlig verpatzt, sonst hätte sie ihn nicht weggeschickt. War ihr das Geständnis seiner Liebe so zuwider? Erschreckte es sie? Sie sehe keinen Bruder mehr in ihm, hatte sie gesagt. Aber was sonst? Einen Fremden? Einen Abenteurer, der davonsegelte, ohne sich etwas aus ihr zu machen? Er rief sich jedes Wort, jede ihrer Gesten ins Gedächtnis zurück. Sie war wegen des Kusses wütend gewesen, aber dann hatte sie ihm zugehört, und als er schon dachte, ihre Verzeihung erlangt zu haben, hatte sie ihn mit Captain Kidd verglichen und ihn rausgeworfen. Hatte sie begonnen, ihn wegen seines Lebens als Freibeuter zu verachten?
    Es war ein großer Fehler gewesen, sich so schnell abweisen zu lassen, ohne herauszufinden, was sie wirklich dachte und wie sie zu ihm stand.
    Aber was war ihm sonst übriggeblieben? Hätte er nach dem Rauswurf über die hintere Mauer wieder hereinkommen sollen, um vor dem verschlossenen Fenster seiner Angebeteten herumzulungern und den Mond anzuheulen?
    Morgen musste er unbedingt noch einmal mit ihr sprechen. Welchen Sinn hatte es überhaupt, über ein neues Leben nachzudenken, wenn Jessica nichts mehr von ihm wissen wollte? Was sollte er noch hier, wenn sie seine Gefühle nicht erwiderte?
    Und bis dahin brauchte er etwas, um sich abzulenken. Das Buch wäre ein probates Mittel gegen das ungestillte Verlangen nach Jessica gewesen, aber das hatte das kleine Biest ihm ja gestohlen. Er schielte nach der Whiskyflasche, stand auf, nahm Jessicas Glas und legte seine Lippen auf die Stelle, an der sie getrunken hatte. Er stellte sich vor, sie zu schmecken und nicht den scharfen Alkohol. Es war wirklich keine schlechte Idee, sich zu betrinken, solange er zeitgerecht aufhörte und am nächsten Morgen nicht auf allen vieren an ihre Tür klopfte.
    Er wollte gerade den ersten Schluck nehmen, als er die Haustür hörte. Es kam schon vor, dass noch jemand bis spät in die Nacht arbeitete, aber dieses Mal galt der Besuch unzweifelhaft ihm. Schritte, zuerst entschlossen, dann zögernder kamen die Treppe hinauf und blieben vor seiner Tür stehen. Danach herrschte Stille.
    Jack erhob sich leise, griff lautlos nach einer seiner Pistolen, die er zuvor auf den Tisch gelegt hatte, und schlich zum Wohnungseingang. Er lauschte hinaus. Langsam hatte er die unverhofften Besuche satt. Er griff nach dem Türknauf, zählte bis drei, dann riss er die Tür auf und sprang mit erhobener Pistole vor.
    Draußen stand Jessica mit großen, erschrockenen Augen.
    Jacks erster Impuls war, sie in die Arme zu reißen, und er machte

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