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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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nehmen wollte, schüttelte diese den Kopf. »Das brauchst du jetzt nicht. Das ist etwas für später. Das kannst du dir dann ansehen, wenn Jack abgereist ist.« Sie legte das Buch auf den Tisch. »Im Moment genügt es völlig, wenn Jack weiß, was er tut. Und«, fügte sie mit gespitzten Lippen hinzu, »ich bin überzeugt, dass er sehr gut dabei ist.«
    »W … wie bitte?« Jessica konnte nicht glauben, was sie da hörte.
    »Liebe, Kindchen«, fuhr Alberta mit strenger Stimme fort, »wächst ebenso wenig auf den Bäumen wie Männer wie Jack. Man schickt sie nicht weg. Schon gar nicht, wenn sie fortreisen und wer weiß wie lange nicht wiederkommen. Oder gar nicht. Und damit sind wir auch schon bei der alten Jungfer, die du Jack vorgehalten hast. So wie ich das sehe, Jessica Finnegan, hast du ohnehin keine Chance, hier einen vernünftigen Mann zu finden. Doch, doch«, winkte sie ab, bevor Jessica etwas sagen konnte, »passende Heiratskandidaten schon. Einen Händler. Einen lauwarmen Kaufmann. Vielleicht sogar den schielenden Sohn des Richters, der seit drei Jahren hinter dir her ist. Aber keinen Mann wie Jack. Sollte er nicht wiederkommen, kannst du immer noch einen von ihnen heiraten, wenn du nicht allein leben, sondern eine Familie haben willst. Jungfräulichkeit zu Beginn einer Ehe wird oft überschätzt. Außerdem gibt es da Mittel und Wege …« Sie unterbrach sich. »Na ja, kommt Zeit, kommt Rat, darüber können wir dann immer noch sprechen.« Sie seufzte. »O ja, auch mein alter Finnegan war ein Kerl aus echtem Schrot und Korn, wie die Landratten sagen. Eine wahre Teerjacke, wie er sagen würde. Ein Seemann, wie man ihn heute kaum noch findet. Ich war auf der Stelle in ihn verliebt, auch wenn wir erst nach Jahren geheiratet haben. Ein guter Mann, nicht so ganz treu vermutlich, aber er ist immer wieder zu mir zurückgekommen. Bis er dann …« Sie brach ab. »War eine harte Zeit für mich, Kleine«, fuhr sie mit veränderter Stimme fort. »Hab sehr um ihn getrauert. Aber das ist der Lauf der Welt. Sie segeln fort und kommen nicht zurück. Was mich aber«, bei diesen Worten beugte sie sich vor, »wirklich unglücklich gemacht hätte: wenn ich niemals in seinen Armen gelegen wäre. Wenn ich ihn hätte fortsegeln lassen, ohne ihm vorher so nahe gewesen zu sein, wie es zwei Menschen nur sein können. Wenn ich nicht die Erinnerung gehabt und er sie nicht mitgenommen hätte. Es hat ihn immer wieder zu mir zurückgebracht. Bis auf das letzte Mal.«
    »Und …«, Jessica konnte kaum sprechen, »was soll ich deiner Meinung nach jetzt tun?«
    Alberta hatte sich schon ein Schultertuch umgeschlungen. »Das, wovon du all die Zeit geträumt hast, Kindchen.« Sie lachte spöttisch, als sie Jessicas große Augen sah. »Als hätte man es dir nicht schon mit siebzehn angesehen, wie verknallt du in ihn warst. Wenn ich daran denke, wie du alle Andenken an ihn gesammelt hast, große Ohren und rote Wangen hattest, wenn jemand seinen Namen erwähnt hat. Wie du oft am Hafen gesessen und traurig aufs Meer geschaut hast. Wie unglücklich du warst, als er wegging. Wie überschäumend, wenn ein Brief kam, und wie niedergeschlagen, als keine mehr folgten. Und«, fügte sie triumphierend hinzu, »ich habe euch beide in dieser Nacht, als Jack wieder auftauchte, beobachtet. Ich weiß, dass da nichts passiert ist«, winkte sie ab, als Jessica den Mund aufmachte, »aber so schnell habe ich dich noch nie die Stiegen hinunterlaufen sehen wie in der Stunde, als er unten stand. Und am nächsten Tag hattest du immer noch den verträumten Blick. Ganz zu schweigen von deinen leuchtenden Augen, als wir ihn auf dem Markt getroffen haben. Dann auf dem Ball. Na, ich glaube, mehr muss ich nicht sagen.«
    Jessica erhob sich zögernd. »Du meinst, ich soll ihn aufsuchen und mit ihm reden?«
    Alberta hob in gespielter Verzweiflung den Blick zur Decke und schlug die Hände zusammen. »Reden?! Wenn er dich wirklich noch reden lässt, dann verstehe ich nichts von Männern. Und lass dir noch eines gesagt sein – Jack O’Connor geht nicht ohne wirklich triftigen Grund weg, auch wenn ich diesen nicht kenne. Aber wenn er überlebt, wird er zu dir zurückkommen und dich heiraten.« Sie wandte sich zum Gehen und öffnete die Tür. »So, und jetzt komm. Wir nehmen die Hintertür. Ich begleite dich zu Jacks Wohnung. Ich werde hier und wach sein, um dich im Morgengrauen einzulassen. Ich hoffe, der Mann hält, was er verspricht, und ist klug genug, dich zeitgerecht

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