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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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dass Jessica, die den Mund zu einer scharfen Bemerkung geöffnet hatte, ihn wieder schloss.
    »Ach, mich würde das auch so sehr reizen!«, sagte Marietta begeistert, ohne zu wissen, wie knapp sie Jessicas Wutanfall entkommen war. »Ostindien! Es ist so aufregend! Aber«, fügte sie sittsam hinzu und lächelte Vanessa an, »da ich ja eine verheiratete Frau bin, ist das natürlich unmöglich.« Sie warf Patrick einen zärtlichen und zugleich besitzergreifenden Blick zu, der Jessica vor Neid den Hals zuschnürte. Wie gerne hätte sie jetzt Jack an ihrer Seite gehabt, um von ihm ebenso angesehen zu werden, wie Patrick Marietta anlächelte. Aber Jack war fort. Ohne Abschied. Einfach davongesegelt. Weshalb war sie nur so enttäuscht? So schockiert?
    »Ich glaube nicht, dass Ihnen die Reise behagen würde, Marietta«, erwiderte Vanessa nüchtern. »Es mag vielleicht abenteuerlich klingen, aber viele Monate auf engstem Raum auf einem Schiff zu leben, würde Ihnen bald lästig werden. Dazu noch Stürme, die ganzen Entbehrungen. Ich glaube, offen gesagt, auch nicht, dass es Ihnen gefallen würde, monatelang von wurmigem Brot und Madensuppe zu leben. Oder brackiges Wasser zu trinken, weil das Schiff längere Zeit nicht in einen Hafen einlaufen konnte.«
    »Aber Sie haben doch auch Robert begleitet. Und Jessica«, Marietta lächelte ihr zu, die still danebensaß und auf ihre Hände blickte, »ist auch schon auf einem Schiff mitgefahren!«
    »Das waren nur kurze Reisen«, meinte Jessica. Sie holte tief Luft und sprach das aus, was ihr soeben durch den Kopf gegangen war. »Aber ich werde nach Ostindien reisen.«
    Die auf ihre Worte folgende Stille lastete drückend über dem Raum, und Jessica weigerte sich, ihre vorschnellen Worte zu bereuen. Und jetzt war es ohnehin zu spät. Außerdem erwachte der Trotz in ihr. Jack war ohne Abschied, ohne sie noch einmal wiedersehen zu wollen, abgefahren. Weshalb sollte sie nicht das tun, was sie geplant hatte, bevor sie sich in seine Arme geworfen hatte? Was ihm recht war, war ihr nur billig!
    Marietta war die Erste, die sich fing. »Nach Ostindien?!« Sie kreischte fast vor Entzücken, während Vanessa und Patrick wortlos auf Jessica starrten. »Etwa zu diesem liebenswerten jungen Mann, der dir damals so den Hof gemacht hat?«
    Jessica rang sich ein Lächeln ab. »Charles Daugherty. Wie konntest du das nur erraten? Er hat mir tatsächlich geschrieben und mich eingeladen. Also habe ich beschlossen, hinzureisen. Er hat mir so wunderbare Dinge von diesem Land erzählt.« Sie wich geflissentlich Vanessas Blick aus.
    Marietta klatschte begeistert in die Hände. »Ich kann mich an ihn erinnern. Ein sehr hübscher Mann! Sehr liebenswürdig. Ein bisschen blass und eher schüchtern, aber sehr wohlerzogen. Und sein Vater – so ein stattlicher, eleganter Mann! Du Geheimniskrämerin! Hast bisher kein Wort gesagt! Nein, so eine Überraschung! Ihr habt euch sicher heimlich verlobt, sonst würdest du nicht diesen weiten Weg auf dich nehmen!«
    Mariettas Ausrufezeichen summierten sich, und Jessica wäre am liebsten aufgestanden und gegangen. »Nun …«, sagte sie zögernd.
    »Oh, wie romantisch! Eine Liebe, die Meere überwindet.« Marietta drückte enthusiastisch Patricks Hand.
    Der Blick, mit dem ihr Mann sie ansah, war von zärtlicher Hingabe erfüllt. »Es tut mir leid, dich ausgerechnet jetzt unterbrechen zu müssen, meine Liebe, aber wir haben uns schon viel zu lange aufgehalten. Wir sind mit deinen Eltern verabredet.«
    »Ja, natürlich. Aber du musst mir ein andermal unbedingt noch mehr erzählen, Jessica!«
    Jessica nickte nur halbherzig, rang sich ein Lächeln ab, die beiden erhoben sich, und Vanessa begleitete sie bis zur Haustür.
    Jessica erhob sich ebenfalls, als Vanessa zu ihr zurückkehrte. »Ich muss jetzt gehen, Vanessa.« Die Zeit drängte. Und sie durfte sich nicht allzu viel Gelegenheit geben, nachzudenken, sonst wurde sie vielleicht ängstlich. Martin wollte trotzdem nach Ostindien. Wenn er es so eilig hatte, abzureisen, dann hatte sie ebenfalls keine Zeit zu verlieren. Sie musste ihren Eltern Bescheid sagen, sie vermutlich erst mühsam davon überzeugen, sie fahren zu lassen und natürlich packen. Dann Charles in einem Brief ihren Besuch ankündigen – die Postschiffe waren meist schneller als die im Verband reisenden, schwer beladenen Handelsschiffe. Er musste von ihrer Ankunft erfahren, bevor sie leibhaftig dort auftauchte. Eine fiebrige Aufregung stieg in ihr hoch – eine

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