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In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition)

Titel: In den Armen des Freibeuters: Erst wies sie ihn ab - doch dann entflammte seine Leidenschaft ihr Herz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanna Drake
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gegenübersah.
    »Bonjour«, begrüßte der ehemalige Korvettenkapitän Jack mit einem ebenso breiten wie bösartigen Grinsen. »Kaum wiederzuerkennen, der stolze Captain der Tuesday . Reißt du heute auch so das Maul auf?«
    »War die Sehnsucht nach mir so groß, dass ihr mir deshalb eins über den Schädel schlagen und mich mitnehmen musstet?« Jacks Kopf dröhnte im hellen Tageslicht.
    »Dir wird das Lachen noch vergehen. Ich hoffe, du hast die Fahrt unter Deck genossen, aber jetzt wird es Zeit, dich nützlich zu machen. Unnötige Esser können wir uns hier nicht leisten. « Rochard musterte Jack aus zusammengekniffenen Augen. »Es gibt nur zwei Gründe, weshalb du überhaupt noch lebst. Und an deiner Stelle würde ich gut drüber nachdenken. Der eine ist, dass ich mich frage, weshalb Harding so viel daran liegt, dich loszuwerden. Und der zweite ist, dass ich zu wenig Leute habe, um auf einen verzichten zu können, der das Deck schrubbt.« Er grinste anzüglich. »Das kannst du doch, oder?«
    Jack hatte nicht vor, sich provozieren zu lassen. Er sah sich unauffällig um, um festzustellen, ob sie sich auf dem offenen Meer befanden, und bemerkte, dass sie nach Süden segelten. Rochard hatte zweifellos vor, die Westindischen Inseln anzusteuern und dort einen französischen Hafen anzulaufen.
    Interessant war, dass Hardings Name schon wieder gefallen war. Der Kerl steckte also dahinter, und höchstwahrscheinlich war auch er der edle Spender des Schiffes, auf dem Jack sich jetzt befand.
    »So wie du aussiehst, kann ich dich allerdings nicht an Bord dulden. So total verdreckt«, sprach Rochard weiter. Er sah an Jack herab. »Hast dich sogar besudelt, was?«
    Jack erwiderte nichts und biss nur die Zähne zusammen. Er konnte sich vorstellen, was jetzt kam.
    Rochard winkte seinen Leuten. »Hängt ihn ein wenig ins Wasser, damit er sauber wird.«
    Gegenwehr war ohnehin sinnlos, das kostete nur kostbare Kräfte, daher wehrte Jack sich nicht, als sie ihm ein Tau unter seinen Armen hindurchzogen und ihm die Hände auf den Rücken banden. Dann zerrten sie ihn über die Heckreling und stießen ihn ins Wasser. Jack füllte seine Lungen mit Luft, bevor das schäumende Kielwasser ihn verschluckte. Nur nicht in Panik geraten. Er wusste, dass Rochard ihn nicht töten wollte. Jedenfalls nicht so. Und vor allem nicht so bald.
    Er kam wieder hoch, schnappte nach Luft, bevor er wieder unterging. Er fluchte stumm vor sich hin. Es war nicht das erste Mal, dass er sich in solch einer Situation befand. Jener Captain des Handelsschiffes, auf dem er vor vielen Jahren auf Vanessa getroffen war, hatte ihm diese Behandlung ebenfalls angedeihen lassen. Damals hatte Jack gekreischt, gezappelt, nach Luft geschnappt und wäre beinahe ersoffen. Aber er war nicht mehr der verängstigte zwölfj ährige Junge von früher. Er hatte dazugelernt. Er war zwar atemlos, seine Arme und Beine waren taub vom kalten Wasser, aber er war sonst noch recht lebendig und zornig, als sie ihn endlich an Deck zogen.
    Man ließ ihm keine Zeit, sich zu erholen. Rochards Erster Maat achtete darauf, dass ihm sofort Arbeit zugeteilt wurde. Er musste zwar nicht das Deck schrubben, aber man jagte ihn in die Wanten und auf die äußerste Spitze einer Rah, was bei seinem benommenen und halbertrunkenen Zustand eine Tortur war. Er kam schließlich mehr tot als lebendig wieder unten an. Seine Kleider trockneten im Wind, und das Salzwasser machte sie steif und kratzig; kleine Krusten bildeten sich auf seiner Haut. Er hatte verfluchten Durst. Jetzt hätte er sonst was für diesen Krug mit wässrigem Bier gegeben.
    Am Abend schleppten sie ihn wieder hinunter und ketteten ihn an. Als der Zahnlose mit dem Topf und dem Krug kam, hätte Jack ihn am liebsten freudig begrüßt. Der Alte sah ihn finster an, bevor er ihm beides hinschob.
    »Der Captain hat verboten, dass wir dir was bringen. Ich weiß nich, was er gegen dich hat, aber es gibt etliche unter uns, die den Frenchman nicht mögen.«
    Jack war uneingeschränkt in der Lage, das nachzuvollziehen. Er sagte nichts, nickte dem Alten nur dankbar zu und goss das schale Bier in sich hinein, bevor er sich über den Fraß hermachte. Rochard wollte etwas über Harding wissen und daneben ein wenig mit Jack spielen. Das gab Jack eine Chance, zumindest eine Zeitlang zu überleben. Und solange er lebte, hatte er Hoffnung, zu entkommen.

    Zur selben Zeit, als Jack ins Wasser geworfen wurde, lehnte Jessica an der Reling eines Handelsschiffes und sah

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