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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Kirche nehmen, doch danach wollte er, dass alle Ritter und auch die Ladys eine große Prozession machten und langsam an allen Hütten im Dorf, zusammen mit Lillyth und ihm vorüberritten. Er wollte, dass alle, bis hin zu den Kindern, die Braut sehen und sich an der Hochzeitsfeier erfreuen sollten. Die Angelsachsen würden sehen, dass ihre Lady den Normannen als ihren Lord akzeptiert hatte, sie konnten das Gleiche tun, ohne sich schuldig zu fühlen oder Groll zu hegen. Sie würden alle in die Halle einladen und ihnen zu essen geben, die Tische würden die Speisen kaum tragen können. Hirsche, Rehe, Kaninchen und Wildschweine von der letzten Jagd waren noch reichlich vorhanden, sie würden durch ein Schaf und vielleicht auch noch einen Ochsen vervollständigt. Er wollte, dass die Hochzeitsgesellschaft nach Oxstead und Sevenoaks ritt, damit die Menschen dort sich nicht ausgeschlossen fühlten. Alle würden ihre besten Kleider tragen, die Feier würde ein Ersatz für das trübe Weihnachtsfest und die Feier zum Neuen Jahr sein. Er wollte nicht, dass das Fest in einen betrunkenen Streit ausartete, doch alle sollten glücklich sein und die Freude mit ihm teilen.
    Der Haushalt war von der Morgendämmerung bis zur Abenddämmerung mit den Vorbereitungen beschäftigt, und alle schienen ganz besonders gut gelaunt zu sein. Wenn Guy zufällig Lillyth begegnete, liebkoste er sie mit einer liebevollen Geste und flüsterte ihr Worte der Liebe zu. »Ich werde dir lange, atemberaubende Küsse geben«, sagte er zum Beispiel, oder: »Lächelst du so verträumt, so verführerisch, weil du voller Liebe zu mir bist?«
     
    Lillyth wachte langsam auf und ihr fiel wieder ein, dass dies der Tag ihrer Hochzeit war, der 20. Januar 106Z Sie wusste, dass es unverantwortlich war, schon so bald wieder zu heiraten, doch sie war erfüllt von Glück. Nur drei Monate waren vergangen seit ihrer ersten Ehe. Sie schob diese trüben Gedanken aus ihrem Kopf, ehe sie ihr auch nur einen Augenblick dieses perfekten Tages verderben konnten. Ganz langsam bewegte sie sich, wie im Traum. Mit der Hilfe von Rose und Edyth zog sie ihr Hochzeitskleid an.
    Sie trug kein weißes Kleid, sondern hatte eines aus cremefarbenem Samt mit Marderfell besetzt gewählt, und in ihr Haar waren kunstvoll Bänder und mit Pailletten verzierte Blumen geflochten. Sie legten ihr den Fellumhang um die
    Schultern und reichten ihr den dazu passenden Muff, dann trat sie zusammen mit ihrer Mutter aus dem Haus, in den blassen Sonnenschein.
    Dies ist das Ende meines Winters, dachte sie, als sie zur Kirche gingen. Im Inneren wartete bereits der Priester, zusammen mit Guy und Rolf am Altar. Guy trug weinroten Samt, und ihr stockte bei seinem Anblick der Atem, so gut sah er aus.
    Ein frischer Duft nach Weihrauch gemischt mit dem Geruch nach geschmolzenem Kerzenwachs lag in der Luft. Guys warme Hand legte sich um ihre, und als sie ihre Antworten gab, lag ihr Atem als weißer Nebel in der kalten Luft. Sie war überrascht, als er ihr einen goldenen Ring an den Finger schob. »Ich trage ihn schon seit Wochen bei mir«, murmelte er. Dann beugte er sich zu ihr und küsste sie zärtlich, gab sie wieder frei und zog sie dann in seine Arme. Sie verließen Hand in Hand die Kirche und liefen dann zusammen auf den Hof. Mit jedem Schritt, den sie tat, dachte sie immer wieder: Lillyth de Montgomery
    Eine Menge lachender Männer und Frauen, alle auf Pferden, wartete bereits auf sie. Sogar Andre hatte entschieden, dass der Schmerz in seinem Bein ihn nicht davon abhalten würde, mit der Gesellschaft zu reiten. Sie hatten das Zaumzeug und die Steigbügel von Lillyths Pferd mit kleinen Glöckchen geschmückt, und als Guy sie in den Sattel hob und den Fellumhang um sie legte, klangen die Glöckchen fröhlich.
    Sie war so strahlend glücklich, dass es sich auf die ganze Gesellschaft übertrug und auch auf die Leute von Godstone, die aus ihren Hütten kamen, um die Prozession zu betrachten. Jedem Kind, das Guy entdeckte, schenkte er eine Münze aus seiner Tasche, und alle wurden eingeladen, zum Bankett in die Halle zu kommen.
    »Wir sind auf dem Weg nach Oxstead, also wartet nicht auf uns«, bat er die Leute.
    Als die Gruppe Oxstead erreichte, machten sie dort das Gleiche, dann gingen alle in die Halle, um zu essen. Die Köche waren sehr beschäftigt gewesen, und die meisten der Gäste sprachen dem Essen zu. Lillyth jedoch aß nur ein wenig von dem Omelett mit frisch gebackenem Brot und Honig.
    »Findest du nicht,

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