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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnt mir Euer Pferd zeigen«, schlug sie vor.
    »Das habt Ihr doch erst heute Morgen gesehen.« Er lachte.
    Sie blieben vor dem herrlichen schwarzen Tier stehen, und Lillyth fuhr mit der Hand über die glänzende Flanke. »Wie nennt Ihr es?«, fragte sie.
    »Satan«, antwortete er. »Weil er ein Teufel ist. Ich denke, heute Abend steckt auch in Euch ein Teufel, Lillyth.«
    »Kommt mit hinauf auf den Heuboden, dann zeige ich Euch ein paar gerade erst geborene Kätzchen«, forderte sie ihn auf.
    Er sah sich um, entdeckte die Stallburschen, die sie beide mit offenem Mund anstaunten und legte ihr eine Hand auf den Arm. »Das können wir nicht«, flüsterte er ihr zu. »Euer Ruf wäre dahin, wenn wir hinauf ins Heu gehen. Benehmt Euch.«
    Sie gingen wieder nach draußen, wo Lillyth einen Schneeball machte und ihn damit bewarf. Er lief ihr nach, und unten am Fluss fing er sie.
    »Wir wollen versuchen, ob das Eis schon dick genug ist, um uns zu tragen«, rief sie aufgeregt.
    »Seid vorsichtig!«, ermahnte er sie.
    Lillyth stand auf dem Eis und rief ihm zu: »Seid kein Feigling, kommt schon.« Er machte einen vorsichtigen Schritt auf das Eis, und sie lenkte schnell ein. »Nein, nein, Robert, ich habe nur Spaß gemacht. Das Eis wird Euer Gewicht niemals tragen. Mir ist kalt! Kommt, lasst uns in den Turm gehen.« Sie führte ihn die Wendeltreppe hinauf, zog ihn hinter sich her.
    »Oh, jemand hat den Turm als Ort für ein Stelldichein genutzt. Hier steht Wein, es sind Kissen da und auch Feuerholz. Zündet das Feuer an, ehe wir erfrieren. Oh, seht nur, hier sind auch Kastanien. Wir wollen sie rösten.«
    »Ich würde Euch Wein anbieten, aber vielleicht hattet Ihr schon genug?« Belustigt sah er sie an.
    »Natürlich werde ich Wein trinken«, erklärte sie und rieb sich die Hände vor dem Feuer, das er angezündet hatte.
    Sie setzten sich vor das Feuer, um die Kastanien zu rösten, und Lillyth lehnte sich zufrieden an ihn.
    »Ich weiß, dass Ihr es nicht ernst meint, Lillyth. Ich denke, Ihr spielt nur mit mir.«
    Sie sah ihm in die Augen. »Nun, spielt Ihr denn nicht auch mit mir?«, fragte sie.
    Er zog sie in seine Arme und küsste sie sehr sanft. »Ihr seid Witwe, Lillyth, nicht wahr?«
    »Oh, die Ehe wurde niemals vollzogen, wir wollen nicht darüber reden«, bat sie.
    »Dann seid Ihr noch immer Jungfrau?«, fragte er.
    Sie errötete. »Das ist keine Frage, die ein Gentleman einer Lady stellt, mein Lord.«
    »Es tut mir Leid, verzeiht mir«, bat er zerknirscht.
    Schweigend sahen sie in die Flammen, und langsam wurden ihre Augenlider schwer und schlössen sich dann. Er bewegte sich nicht, um sie nicht zu stören. Stattdessen betrachtete er ihr Gesicht, das ihm so nahe war, dass er ihre sanfte Haut erkennen konnte, die Bewegungen ihrer Nasenflügel und ihren hübsch geschwungenen Mund. Nachdem sie ungefähr eine Stunde geschlafen hatte und das Feuer heruntergebrannt war, weckte er sie. Verschlafen öffnete sie die Augen und sah ihn an. Er küsste sie zärtlich. »Komm, Liebling, wir müssen zurück«, murmelte er leise.
    Sie gehorchte ihm widerspruchslos und fand, dass er der netteste, angenehmste Gentleman war, dem sie je begegnet war. Sie schlüpften durch die Hintertür ins Haus und schlichen leise die Treppe hinauf. Vor der Tür seines Zimmer blieben sie stehen, und Lillyth legte den Finger vor den Mund, damit sie leise waren und sah, wie er die Tür öffnete und dann in seinem Zimmer verschwand.
    Auf Zehenspitzen lief sie durch den Flur zu ihrem eigenen Schlafzimmer, doch als sie an der Tür zu Guys Zimmer vorüberkam, schoss ein starker Arm hervor und riss sie von den Beinen. Noch ehe sie schreien konnte, legte sich grob eine Hand über ihren Mund, im nächsten Augenblick schon fand sie sich in Guys Zimmer wieder.
    »Du hast mir wehgetan«, fuhr sie ihn an und rieb sich über die Lippen.
    »Ich bin von Natur aus kein sanfter Mann. In der Tat habe ich den Ruf, hart und grausam zu sein.«
    Sie wandte sich um, um wegzulaufen, doch Guy drehte sie wieder zu sich herum. »Du sollst mir niemals den Rücken zukehren«, befahl er.
    »Ich gehe ins Bett«, erklärte sie kalt.
    »Du wirst dieses Zimmer nicht verlassen«, befahl er.
    Ein brennender Trotz stieg in ihr auf, und sie streckte die Hände aus, um ihm mit den Fingernägeln durch sein hochmütiges Gesicht zu fahren. Er hielt ihre Handgelenke fest.
    »Ein sehr hübsches Benehmen!« Er entdeckte Roberts Ring an ihrem Finger, und seine Wut machte sich Luft. »Du Dirne! Ich

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