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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfluche dich in die Hölle, du kleine Dirne!« Eine Ader an seinem Kinn pulsierte heftig, er hob die Hand und schlug ihr heftig ins Gesicht. Helles rotes Blut rann über ihre Wange und ihren Hals, er hatte ihre zarte Haut verletzt. Sie schwankte, und der heiße Zorn verschwand aus seinem Blick.
    »Mein Liebling, verzeih mir! Oh, mein kleiner Liebling, mon petit chou, was habe ich nur getan?« Er nahm sie in seine Arme und war entsetzt über die Wunde in ihrem Gesicht.
    Nun ja, ich habe ja förmlich darum gebeten, dachte sie abwesend. Doch ihr Benehmen ihm gegenüber wurde nicht sanfter.
    »Lass mich los! Meine Mutter wird sich um mich kümmern«, erklärte sie kalt.
    Hilflos gab er sie frei, denn er wusste, dass sich sofort jemand um sie kümmern musste. Wahrscheinlich hatte er ihr eine Wunde zugefügt, deren Narbe sie fürs Leben zeichnen würde.
     
    Die Kavalkade brach kurz vor Mittag am nächsten Tag auf, und ehe sie losritten, suchte Guy Lillyth auf, die den ganzen Morgen in ihrem Zimmer geblieben war. »Wir haben einander nichts zu sagen«, erklärte sie, als sie ihn sah und wandte das Gesicht ab. Er war erleichtert, als er feststellte, dass der Schnitt auf ihrer Wange nicht so schlimm war, wie er befürchtet hatte, doch sie war verletzt.
    »Du irrst dich! Wir haben einander sehr viel zu sagen, aber das kann bis zu meiner Rückkehr warten. Wir müssen immerhin eine Hochzeit vorbereiten«, meinte er, wandte sich auf dem Absatz um und ging.
     
    Guy hielt sich von Mortain und seinen Rittern fern, er machte sich bei den Ladys nützlich und kümmerte sich um die Wagen mit dem Gepäck und drängte sie, den Anschluss an den Rest der Gesellschaft nicht zu verlieren. Nachdem sie drei Stunden geritten waren, erklärte Guy seinen Männern, dass es an der Zeit war, zurück nach Godstone zu reiten. Er ritt nach vorn, um sich von Robert zu verabschieden, der ihn mit freundlichem Blick ansah.
    »Sie liebt Euch sehr, müsst Ihr wissen, von mir wollte sie nichts wissen. Allerdings habe ich mich auch im Nachteil befunden, weil meine Frau in der Nähe ist, während die Eure sicher in der Normandie lebt.« Er lächelte. »Um unserer Freundschaft willen habe ich ihr nicht gesagt, dass Ihr verheiratet seid.«
    Guy erwiderte das Lächeln. »Auf Wiedersehen, alter Freund, und ich danke Euch.«
    Sie grüßten einander, und Guys Herz quoll über vor Glück, dass sie sich nicht als Feinde trennten und er beruhigt »nach Hause«, wie er Godstone liebevoll nannte, zurückkehren konnte.

19
    Das Erste, was Guy nach seiner Rückkehr tat, war, all seine Sachen zurück in das große Zimmer zu räumen. Als er das erledigt hatte, sah er sich voller Zufriedenheit um und schwor sich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis Lillyth dieses Zimmer wieder mit ihm teilte. Während der nächsten Tage ging ihm Lillyth aus dem Weg, und so sehr er es auch versuchte, konnte er sie doch nicht allein erwischen. Als er begriff, dass das ihre Absicht war, bekam er die Situation endlich in den Griff und betrat mit entschlossenen Schritten ihr Zimmer.
    »Hol den Pelzumhang, den ich dir geschenkt habe, wir werden zusammen ausreiten.«
    »Das denke ich nicht, mein Lord«, antwortete sie.
    Er ignorierte ihre Worte, suchte den Umhang und hüllte sie darin ein. Dann griff er nach ihrem Arm und zog sie hinter sich her, dabei hörte er nicht auf ihre Proteste. Im Stall befahl er, dass Zephyr gesattelt wurde, während er sein eigenes Pferd fertig machte. Sie ritten Seite an Seite in die frische Morgenluft hinaus.
    »Lillyth, es tut mir Leid, dass ich dich verletzt habe. Ich werde dich nie wieder schlagen.«
    »Ha!«, war alles, was sie erwiderte.
    »Warum hast du mich absichtlich mit Robert provoziert?«, wollte er wissen.
    »Ha!«, antwortete sie noch einmal.
    Er begann noch einmal und bemühte sich um Geduld. »Diese Geschichte mit Simonette - sie bedeutet mir absolut nichts.«
    »Ha!«, sagte sie, lauter als zuvor.
    Schweigend ritten sie eine Weile weiter, dann meinte Guy: »Ich biete dir an, die Gegenwart und die Zukunft zusammen mit dir zu verbringen, Lillyth. Ich kann dir nicht meine Vergangenheit geben.«
    »Ha!«, antwortete sie.
    »Hör auf, dieses ärgerliche Geräusch zu machen!«, schrie er.
    »Ha!«, provozierte sie ihn, dann fügte sie noch hinzu: »Du bist ein lüsternes Monster, ein unerträglich arroganter und grausamer Normanne und ein Hurenbock!«
    »Du wirst nie wieder so mit mir reden. Ich werde deinen Ungehorsam nicht tolerieren«, befahl

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