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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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einen kleinen Ort ritten, zitterten die Dorfbewohner allein bei ihrem Anblick. In den kleineren Orten brauchten sie nur zu erklären: »William, Herzog der Normandie, beansprucht England als sein Eigentum mit seinem Recht als Souverän«, wenn die Leute ihnen die Treue schworen, dann nahmen sie nur die Wertgegenstände mit und natürlich nahmen sie sich jede Frau, die ihnen gefiel. Wenn sie in größere Städte kamen, die Widerstand leisteten, überfielen sie die Städte, brannten die Häuser nieder, töteten oder verwundeten die Verteidiger und wenn ihnen danach war, vergewaltigten sie die Frauen.
    Das Pferd fand seinen Weg in den Stall von Godstone allein, Aedward fiel bewusstlos aus dem Sattel. Der Mann, der in der Nacht Stallwache hatte, erkannte ihn zuerst nicht, so heruntergekommen sah er aus. Es war schon lange nach Mitternacht, doch der Stallknecht sah, dass er in einem schlechten Zustand war, deshalb trug er ihn in die Halle. Ein junger Knappe wurde nach Lady Alison geschickt.
    »Tragt ihn nach oben«, befahl sie. »Wir werden ihn hinten in das letzte Zimmer bringen. Danke, jetzt schaffe ich es schon allein. Geht zurück in den Stall, und sagt niemandem etwas davon, dass er zurückgekommen ist«, warnte sie. Schnell ging sie zur Tür von Lillyths Zimmer und klopfte leise.
    »Lillyth, ich werde deine Hilfe brauchen.« Sie hasste es, Lillyth das anzutun. Wenn sie ihr den Schock hätte ersparen können, dann hätte sie es getan, doch eine Frau musste sich im Leben vielen schrecklichen Dingen stellen, und sie wusste, dass Lillyth Frau genug war, um alles ertragen zu können, so wie sie selbst auch.
    »Zieh dir etwas Warmes an. Wecke einige der Diener, und schicke sie in die Küche, um kochendes Wasser zu holen, ich hole meine Kiste mit der Medizin. Bereite dich auf einen Schock vor, Lillyth. Aedward ist im Hinterzimmer - sie haben ihm die Hand abgeschlagen!«
    Lady Alison beobachtete ihre Tochter genau, als diese sich den jungen Mann ansah. Er war sehr heruntergekommen, sein wunderschönes Haar und sein Bart waren voller Schmutz und Blut. Der Armstumpf war rot und offen, an Stellen, an denen er nicht richtig verätzt worden war, hatte er sich entzündet. Lillyth legte sanft eine Hand auf seine Stirn, und als sie ihn berührte, bewegte er sich. »Er hat Fieber, Mutter.«
    »Ja, ich werde ihm etwas Kamille geben, reich mir bitte diesen grünen Balsam, den ich aus Natternzungen gemacht habe, er vertreibt die Entzündung aus Wunden. Hilf mir, ihn auszuziehen.«
    Sie zogen ihm das Kettenhemd und seine lederne Tunika aus, und er setzte sich mit wilden, fiebrigen Augen auf und versuchte, sie zu hindern, doch schon bald war seine Kraft am Ende, und er fiel zurück und verlor das Bewusstsein. Edyth kam mit heißem Wasser, und sie zogen ihm die restliche Kleidung auch noch aus. Sein Körper war sehr bleich, und er sah unheimlich dünn aus.
    »Ich werde ihn waschen, Mutter«, erklärte Lillyth ruhig. »Ist er allein gekommen? Hat er mit jemandem gesprochen?«
    »Er war allein, vielleicht kommen die anderen noch. Er hat uns bis jetzt noch nichts erzählt. Ich habe ihn in dieses Hinterzimmer bringen lassen, damit Lady Hilda nichts merkt. Sagt seiner Mutter zunächst noch nichts, der Schock wäre bei ihrem Gesundheitszustand zu viel für sie.«
    Lady Alison verband den Stumpf, sie legten ihn in ein sauberes Bett und deckten ihn mit Felldecken zu. Aedward begann zu murmeln, dann tobte er. »Alle tot ... alle tot ... Schlachtfeld schrecklich ... geschlachtet, tot ...« Nach einer Weile beruhigte er sich wieder.
    »Ich werde bis morgen früh bei ihm bleiben, Mutter.«
    »Nein, Tochter, geh in dein Zimmer, und ruh dich aus, so gut du kannst. Morgen, wenn er aufwacht, wird deine Gesellschaft besser für ihn sein, ich fürchte, wir werden eine Menge Entscheidungen treffen müssen.«
    Als die Morgendämmerung den Himmel rosa färbte, kam Lady Alison leise zu Lillyth. »Aedward ist aufgewacht, es geht ihm schon viel besser. Gott sei gepriesen, aber er bringt schreckliche Nachrichten. Mein Lord Athelstan ist tot, Lillyth. Aedward hat ihn mit eigenen Augen gesehen.«
    Das Mädchen presste die Hände vor den Mund, um ihren Aufschrei zurückzuhalten.
    »Er hat auch gesehen, dass all unsere Ritter erschlagen wurden. Wulfric ist auch tot - wir sind beide zur Witwe geworden.«
    Lillyth war ganz schwach vor Erleichterung, im gleichen Augenblick aber auch voller Kummer. In ihrer Brust tobten so widersprüchliche Gefühle, dass sie vor

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