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In Den Armen Des Normannen

In Den Armen Des Normannen

Titel: In Den Armen Des Normannen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Verwunderung nur den Kopf schüttelte. Wie kann ich mich gleichzeitig traurig und glücklich fühlen, fragte sie sich. Es ist so, als lebten zwei Seelen ach in meiner Brust.
    »Wir können sie nicht nach Hause holen, um sie zu beerdigen. Alle Engländer sind tot, oder sie sind nach Norden geflohen. Aedward sagt, es gibt eine so riesige normannische Horde, dass niemand sie aufhalten kann. Glaub mir, Lillyth, sie haben uns schon fast erreicht. Weck alle auf, die Mädchen und Frauen und die Knappen und Diener. Ich werde herunterkommen und zu ihnen sprechen, wenn sie sich in der Halle versammelt haben.«
    »Mutter, geht es dir gut?«, fragte Lillyth ängstlich.
    »Ich werde später trauern - jetzt haben wir für solche Dinge keine Zeit.«
    Lady Alison trat vor den gesamten Haushalt und hob die Hände, damit alle still waren. »Hört mir zu, Ladys. Harold wurde in Hastings getötet, und die Normannen sind gekommen, um uns zu erobern. Der Lord dieses Hauses ist tot, und eure Männer sind mit ihm gestorben. Eure Väter und Ehemänner wurden erschlagen. Soweit ich weiß, ist Aedward der einzig Überlebende . Die Normannen haben uns fast schon erreicht. Sie töten, brennen alles nieder und plündern. Wir haben nur eine Möglichkeit, und das ist auch nur eine vage Chance. Ich habe die Absicht, ihnen dieses Lehngut zu überlassen, wenn sie kommen, ich werde um Gnade bitten.«
    »Aber wir werden alle vergewaltigt werden!«, rief eines der Mädchen.
    »Vergewaltigung ist das Geringste, was euch passieren kann«, betonte Lady Alison.
    »Die Angelsachsen können genauso gut vergewaltigen wie die Normannen«, meinte Lillyth verächtlich, und ihre Hand schloss sich um den Dolch an ihrer Taille.
    »Du solltest diesen Dolch weglegen, Lillyth«, befahl ihre Mutter. »Hört mir alle zu. Es gibt Männer, und es gibt Eroberer. Die Einzige, die je einen Mann erobert hat, ist eine Frau. Wenn wir Glück haben, werden wir mit dem Leben davonkommen, uns wird nichts bleiben als das Leben, aber das muss genügen! Wir werden nichts mehr besitzen, wir werden keinerlei Stand mehr haben - wir werden ihre Sklaven sein, aber kluge Frauen haben schon immer Männer zu Sklaven gemacht, ich rechne mit jeder von euch, dass sie ihren Teil dazu beiträgt. Ich will keinen Betrug. Mit Honig fängt man mehr Fliegen als mit Essig. Ich werde alles für euch tun, was in meiner Macht steht. Den Rest müsst ihr selbst erledigen. Ich werde jetzt hinausgehen zu den Leibeigenen und mit den Männern und Frauen sprechen. Wir werden keine Waffe gegen die Normannen erheben. Es dürfen auch keine Waffen gefunden werden. Den Leibeigenen wird es gleich sein, wenn sie einen neuen Herrn bekommen, so lange ihnen nichts geschieht.«
    Edyth stand neben Lillyth und weinte, die junge Rose sah sich wild um, als wolle sie weglaufen.
    Emma presste die Hand an die Brust. »Tot?«, flüsterte sie. »Alle unsere Männer sind tot? Das kann nicht sein! Oh, bitte, lieber Gott, nein. Mark, Mark, bitte sei nicht tot, bitte, lass mich nicht allein.« Sie wurde recht hysterisch.
    Lady Adela trat neben Lillyth. »Lass uns die Ladys von den Dienerinnen wegbringen, sonst wird noch eine Panik ausbrechen«, ermahnte sie leise.
    Lillyth versammelte die Ladys um sich. »Kommt mit hinauf in das Sonnenzimmer, da können wir allein sein«, bat sie freundlich. Sie fühlte eine Ruhe, die sie selbst unter diesen Umständen als unnatürlich empfand. Lillyth war erleichtert, dass es so aussah, als hätte wenigstens Lady Adela sich fest im Griff, obwohl sie sich in der gleichen Lage befand wie Emma und wusste, dass auch ihr Ehemann Luke tot war.
    »Sie werden uns foltern. Sie werden uns an Kreuze nageln, sie werden uns kreuzigen! Sie werden uns die Bäuche aufschneiden und unsere Eingeweide anzünden!«, schrie Emma.
    Lillyth gab ihr eine heftige Ohrfeige. »Hör auf, Emma. Wir müssen nachdenken, wir müssen Pläne machen. Reißt euch alle zusammen«, ermahnte sie Edyth und Rose. »Ihr habt genug geweint, gejammert und mit den Zähnen geknirscht! Die Männer haben alle keine Frauen. Ihre Bedürfnisse sind die Gleichen wie bei allen anderen Männern auch. Sie werden Essen brauchen, ihre Kleidung muss gewaschen und geflickt werden«, erklärte Lillyth und versuchte verzweifelt, ihnen zu erklären, von welchem Nutzen sie sein konnten.
    Emma hörte auf zu jammern. »Glaubst du, sie werden uns verschonen, weil wir Frauen sind?«, fragte sie verzweifelt.
    »Das müssen wir hoffen. Etwas anderes zu denken, wäre

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