In den Armen des Playboys
wird schließlich nicht jünger. Russell meint, James sei versessen darauf, Kinder zu haben.“
„Ja, das weiß ich.“ So versessen, dass er bereit gewesen war, die Erstbeste zu schwängern und zu heiraten.“
Nein, nicht die Erstbeste, sondern ein Dummerchen, das keine Fragen stellte und von dem fabelhaften James Logan so hingerissen war, dass es nicht mehr klar denken konnte.
„Hör mal, wollen wir uns morgen zum Mittagessen treffen?“, schlug Nicole ihr vor. „Außerdem machen wir einen Einkaufsbummel. Bestimmt brauchst du neue Klamotten, ehe ihr auf Hochzeitsreise geht.“
„Na ja“, Megan wand sich innerlich, „sicher hast du gemerkt, dass ich gestern mein altes Kostüm anhatte. Es ist einfach so, Nicole … ich habe mir ewig nichts mehr zum Anziehen gekauft. Es hat mich einfach nicht interessiert.“
„Das ist verständlich. Du hast eine schlimme Zeit hinter dir, Megan. Aber James auch. Ich glaube nicht, dass er die zweiten Flitterwochen nur wegen eines Babys vorgeschlagen hat. Sicher möchte er mit dir Urlaub machen, um mit dir zusammen zu sein. Er liebt dich sehr, weißt du?“
„Nein, das weiß ich nicht“, platzte Megan heraus.
„Wie bitte? Du bist dir nicht sicher, ob James dich liebt? Das ist doch lächerlich, Megan! Er vergöttert dich.“
Megan wünschte, sie hätte den Mund gehalten. Zu dumm, dass ihr das herausgerutscht war. Andererseits wusste sie jetzt, dass Nicole die Wahrheit über ihre Ehe nicht kannte. So konnte sie mit ihrer Freundin essen gehen, ohne sich unbehaglich zu fühlen.
„Vielleicht hast du recht“, erwiderte Megan schnell. „Seit der Fehlgeburt plagen mich Zweifel an allem. Depressionen sind schlimm, Nicole. Man fängt an, sich alles Mögliche einzubilden.“
„Fang bloß nicht an, dir einzubilden, James würde dich nicht lieben, Mädchen! Am Abend nach eurer Hochzeit habe ich mich mit Kara unterhalten. Du erinnerst dich an Kara? Im Internat war sie meine beste Freundin. Wir fanden es beide unglaublich romantisch, dass James dich geheiratet hat. Ein reicher Mann muss nicht heiraten, wenn seine Freundin schwanger ist. Er hätte dich drängen können abzutreiben oder dich großzügig abfinden, dir als Mätresse mit Kind ein hübsches Nest einrichten können, wo du für ihn auf Abruf bereit bist. Stattdessen hat er dich zum Altar geführt. Das nenne ich wahre Liebe.“
„Wahrscheinlich hast du recht“, sagte Megan nur.
„Ich weiß es. Natürlich verstehe ich deine Selbstzweifel, Megan, aber das wäre der falsche Weg aus der Krise. James mag sich anfangs zu dir hingezogen gefühlt haben, weil du so lieb und nachgiebig bist. Auf die Dauer bringt dir das jedoch nichts, sonst nimmt ein Mann wie James dich nicht für voll. Eine Frau muss sich behaupten, eine eigenständige Persönlichkeit sein. Zweite Flitterwochen sind genau das Richtige, um dir ein neues Image zuzulegen.“
Nun war Megan hellwach. „Was für ein Image?“
„Ein Image, wie James es für seine Klienten aufbaut – du musst sexy, eine rundherum aufregende Person werden.“
„Klingt toll, Nicole. Aber ich war in meinem Leben noch nie aufregend oder sexy.“
„Deswegen sagte ich ja neues Image. Also, kein Widerspruch. Du brauchst einen Schubs in die richtige Richtung, und den werde ich dir geben. Wann, sagtest du, fliegt ihr?“
„Samstag.“ Megan fühlte sich überrannt, aber die Idee gefiel ihr.
„Aha, Samstag. Dann mache ich gleich einen Termin für dich in dem fantastischen Schönheitssalon, den ich aufgetan habe. Kara hat mich vor meiner Hochzeit dorthin geschleppt. Sie machen dir nicht nur das Haar, sondern verändern dich rundum. Das kostet eine schöne Stange, aber was soll’s? James kann es sich leisten.“
„Es ist mir egal, was es kostet, wenn ich danach so aussehe wie du.“ Megan staunte über sich selbst. Wenn James sie dann so verlangend ansah wie Russell seine Nicole, war ihr alles recht.
Nachdem Nicole aufgelegt hatte, fühlte sie sich beschwingt und voller Tatendrang. Morgen würde sie sich mit Megan zum Mittagessen treffen. Mittwoch, Donnerstag: Klamotten kaufen. Vermutlich würden sie mehr als einen Tag brauchen, um ihr die richtige Garderobe zu verpassen. Den größten Teil des Freitags würden sie wohl im Beautysalon verbringen. Da sollte sie diese Woche besser Urlaub nehmen. Aber das war kein Problem. Schließlich war sie mit dem Chef verheiratet.
„Russell?“ Nicole rannte die Treppe hinunter. „Russell, wo bist du?“
Keine Antwort. In den Zimmern und
Weitere Kostenlose Bücher