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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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Bruder ins Familiengeschäft eingestiegen war, sondern weil er mit erstaunlichem Erfolg Sängerinnen und Schauspielerinnen unter Vertrag nahm, deren Agent wegen Bestechung verhaftet worden war. Als die Damen vor dem finanziellen Ruin standen, hatten sie sich Hilfe suchend an James gewandt. Nach abgeschlossenem Jurastudium hatte er eine eigene Anwaltskanzlei eröffnet und sich über Werbebroschüren um Klienten bemüht.
    Später stellte sich heraus: Keine der Damen hatte geahnt, dass James erst zweiundzwanzig war. Schon immer hatte er älter gewirkt.
    Doch geholfen hatte er ihnen. Nicht, indem er sich den Mann vorknöpfte, der sie um ihr Geld gebracht hatte – das war nicht mehr möglich, weil der Spielsüchtige Selbstmord begangen hatte –, doch indem James ihr Manager wurde. Schon immer konnte er Menschen überzeugen – und der Hang zum Showbusiness tat sein Übriges dazu.
    Inzwischen war bekannt, dass er in dem Ausgangsvertrag, den die Damen mit ihm abschlossen, fürs erste Jahr kein Honorar verlangt hatte. Allerdings nur unter der Voraussetzung, sie hielten sich blind an seine Wei sungen. Und da sie wenig zu verlieren hatten und Gefahr liefen, in der Branche schnell in Vergessenheit zu geraten, hatten alle seine Bedingungen angenommen.
    Innerhalb von drei Jahren war jede seiner Klientinnen ein Star, und James Logan kassierte viel Geld. Seine neue Firma Images wurde schnell zur bekanntesten Showbusinessagentur Australiens – und er zum „Starmacher“.
    James arbeitete nach dem Prinzip, seine Klientinnen „neu zu erfinden“. Er verlieh ihnen das „richtige Image“, wie er es nannte, verwandelte Gesichtslose und Langweiler in Schönheiten und Vamps, verpasste ihnen nicht nur ein neues Aussehen, sondern manchmal auch einen neuen Namen – und ein neues Erscheinungsbild. Das und Allgegenwärtigkeit im Fernsehen – von Telenovelas bis zu Reality Shows und Gastauftritten in Frühstücksprogrammen – machten seine Klientinnen zu den bekanntesten Gesichtern Australiens und so zu gefragten Darstellern.
    Seine bemerkenswerteste Erfolgsgeschichte war Jessica Mason, eine Countrysängerin Ende dreißig, die als Teenager eine „Goldene Gitarre“ eingeheimst hatte, danach jedoch nur noch mittelmäßig ankam und inzwischen zwanzig Kilo zugenommen hatte. James verkürzte ihren Vornamen zu Jessie und strich den Rest. Persönlich überwachte er ihr Diätprogramm, bis sie ihr Idealgewicht von zweiundfünfzig Kilo und ihre tolle Figur wieder hatte. Er ließ sie ihre hüftlange, zottige Blondmähne pechschwarz färben und statt Fransenwesten und Cowboystiefel lange, fließende Röcke, tief ausgeschnittene Tops und strassfunkelnde Sandaletten tragen.
    Auf dem Cover ihres ersten Albums „Barefoot Gypsie“ prangte Jessie in sexy Flamencopose am Lagerfeuer, den Kopf zurückgeworfen, sodass die wilden schwarzen Haarmassen ihr seidig über den Rücken wallten. Den Rock hob sie so, dass aufreizend viel Schenkel und Hüfte zu sehen waren, ihre nackten Brüste pressten sich lockend gegen den kaum vorhandenen dünnen Stoff ihrer weißen Bluse. Innerhalb weniger Tage hatte das Album Gold, wenige Wochen danach Platin eingespielt. Jahre später verkaufte es sich immer noch. Natürlich waren diese Erfolge nicht ausschließlich auf das Cover zurückzuführen, aber es hatte eine wichtige Rolle in der Erfolgsstory gespielt. Die Songs hielten das Versprechen der Hülle, sie waren stimmungsgeladen und sexy, voll erotisierender Texte und aufpeitschender Rhythmen.
    „Was wollen Sie?“, wurde James zitiert. „Meine Sängerinnen können singen, meine Schauspieler sind klasse. Das Problem mit der Unterhaltungsindustrie ist: Leute mit echtem Talent bekommen oft keine Chance, es zu beweisen. Ich gebe meinen Klientinnen diese Chance, indem ich ihnen Wege zeige, sich vom Durchschnitt abzuheben.“
    So war es fast unvermeidlich gewesen, dass James sich schließlich auch der Werbebranche zuwandte.
    „Bei Produkten ist es wie bei Menschen“, wurde er in einem anderen Artikel zitiert, nachdem er Images Advertising gegründet hatte. „Wie Firmen brauchen sie ein Image, um Erfolg zu haben. Kommen Sie zu mir. Ich steigere Ihre Umsätze garantiert in einem halben Jahr, sonst bekommen Sie ihr Geld zurück.“
    Die gewagte Behauptung hatte Verkaufs- und Werbeleiter in der Hoffnung auf Umsatzwunder scharenweise zu James’ Agentur getrieben. Und gemeinsam mit seiner hochkarätigen Kreativmannschaft hatte er Erstaunliches bewirkt.
    Mit dreißig war James

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