In den Armen des Playboys
bereitete es ihr Unbehagen, ihren Körper zur Schau zu stellen. Zu den meisten Einkäufen hatte Nicole sie überredet, deren Argumenten man sich schwer entziehen konnte. Kein Wunder, dass sie im Immobiliengeschäft so erfolgreich war.
Die Leute im Schönheitssalon verstanden ihr Werk, entschied Megan. Nichts an der jungen Frau im Spiegel erinnerte an die alte Megan, dafür war sie viel zu aufreizend und modisch. Und ja … sexy.
Megan dachte an das Gemälde, das sie am Abend fertiggestellt und mit dem anderen im Schrank versteckt hatte. Beide waren gut. Sehr gut sogar. Ihre besten Arbeiten.
Würde sie James die Bilder je zeigen?
Wohl kaum.
Endlich! dachte James und eilte zum Poolhaus.
Nur noch Stunden, und sie würden in Cairns sein. Und dann, nach kurzem Hubschrauberflug, auf Dream Island landen, wo er in der exklusivsten und teuersten Privatvilla des Urlaubsparadieses endlich mit Megan allein war.
Er konnte es kaum erwarten!
Die vergangene Woche war die längste seines Lebens gewesen. Irgendwie hatte er es geschafft, sich abzulenken, indem er in der Agentur länger gearbeitet und sich anschließend im Fitnesscenter ausgearbeitet hatte, bis er müde genug war, um schlafen zu können. Dennoch hatte die Zeit sich endlos hingezogen. Es hätte ihm geholfen, Golf zu spielen, aber Hugh war auf Hochzeitsreise, und Russell verkaufte voller Eifer Häuser, weil Nicole den größten Teil der Woche mit Megan verbracht hatte.
Und James hatte keine Lust, allein Golf zu spielen.
Voll freudiger Erwartung war er am Morgen erwacht. Jetzt platzte er fast vor Ungeduld.
Ohne anzuklopfen, betrat er das Poolhaus – und blieb wie versteinert stehen.
„Wow!“, war alles, was er hervorbrachte.
Schon dieser Augenblick ist es wert, Nicoles Rat gefolgt zu sein, dachte Megan.
War das Liebe, was sie in James’ Augen las? Ungläubig, voller Verlangen, betrachtete er sie.
Endlich hatte James sich wieder gefangen und lächelte sinnlich. „Donnerwetter!“
Das eine Wort machte Megan Mut. Kokett erwiderte sie das Lächeln. „Nicole fand, es sei Zeit, die graue Maus zu verbannen.“
James gab sich entsetzt. „Wie kann sie so etwas Schreckliches sagen!“
„Aber es stimmt! Es war höchste Zeit für eine neue Megan. Was denkst du?“ Beschwingt drehte sie sich um sich selbst, sodass ihr neu gestuftes und raffiniert aufgehelltes langes Haar ihre Schultern umwallte.
James’ Augen funkelten erregt. „Ich denke, wenn wir hier nicht sofort verschwinden, verpassen wir die Maschine. Also, wo ist dein Gepäck, schöne Verführerin? Lass uns gehen!“
„Dort drüben.“ Megan schlüpfte in die Jeansjacke, nahm ihre neue Reisetasche auf, setzte die neue Designersonnenbrille auf und ging zur Tür.
Während der Fahrt zum Flughafen warf James ihr immer wieder bewundernde Blicke zu. Auf dem Weg zum Terminal fand er es weniger amüsant, dass auch anderen Männern bei Megans Anblick die Augen aus dem Kopf zu fallen schienen. Einer pfiff ihr sogar nach.
„Geiler Bock“, brummelte James gereizt.
Megan war sich nicht sicher, ob ihr die ungewohnte Aufmerksamkeit gefiel, doch es tat ihr gut, dass ihr Mann eifersüchtig war. Dennoch war sie froh, als sie endlich mit James in der Erste-Klasse-Kabine saß.
Viel Busen zu zeigen war nicht ihr Stil.
Aber ich könnte mich daran gewöhnen, schoss es ihr durch den Kopf.
„Ich glaube, ich muss meinen schwarzen Karategürtel aufpolieren“, bemerkte James, nachdem sie sich angeschnallt hatten.
„Warum?“
„Um andere Männer abzuwehren.“
Megan wurde verlegen. „Unsinn.“
„Aber nein! Ehrlich, Darling, ich habe dich vorhin kaum wiedererkannt. Du siehst gefährlich sexy aus.“
Megan nahm das als Kompliment. Ja, sie war verändert und … sexy.
„Ich habe gestern fast den ganzen Tag im Schönheitssalon verbracht“, verriet sie. „Besser, ich warne dich, ehe die Kreditkartenabrechnung kommt. Ich habe dich ein kleines Vermögen gekostet.“ Dafür hatte man sie „runderneuert“: Haarschnitt, Strähnchen, Augenbrauenzupfen, Nägellackieren, Packungen, jeder Zentimeter ihres Körpers war fachkundig unter die Lupe genommen worden.
Meine Güte … das hatte sie vergessen. Megan schluckte nervös. Sollte sie es jetzt erwähnen oder einfach abwarten, wie die Dinge sich entwickelten?
Fürs Erste würde sie schweigen. Es brachte nichts, die Bombe vorzeitig platzen zu lassen. Was geschehen war, war geschehen.
„Auch meine Garderobe hat eine hübsche Stange Geld gekostet“, gestand sie.
Weitere Kostenlose Bücher