In den Armen des Playboys
doch nicht etwa, ich hätte mit ihr geschlafen?“
„Na ja …“
Müde schüttelte James den Kopf. „Wofür hältst du mich?“
„Ich dachte, du liebst Jackie immer noch.“
„Da liegst du falsch.“
„Gut. Wegen Jackie rufe ich nämlich an. Sie möchte dich sprechen. Dein Büro hat ihr gesagt, du kämst Dienstag aus dem Urlaub zurück und würdest Mittwoch wieder arbeiten. Deine Sekretärin hat mich angerufen, weil sie nicht sicher war, ob sie deiner Exfrau sagen sollte, wo du bist. Erst behauptete Jackie, es ginge um einen Notfall, aber dann wollte sie bis Mittwoch warten und mittags zu dir in die Firma kommen. Da hielt ich es für besser, dich zu warnen. Aber nachdem du dich von Megan getrennt hast, ist das wohl nicht mehr nötig …“
„Wenn du denkst, ich ginge zu Jackie zurück, brauchst du einen Psychiater.“
„Nicht ich, sondern du brauchst einen, mein Junge. Du hattest die beste Frau der Welt und hast alles vermasselt. Von Anfang hättest du Megan die Wahrheit sagen müssen, dann wäre es nicht so weit gekommen.“
James brummelte etwas Unverständliches. „Hast du eine Ahnung, was Jackie wollte?“
„Was Frauen meist wollen … Geld, nehme ich an.“
„Da hat sie Pech. Sie bekommt keins.“
„Und was ist mit Megan? Du musst dich um sie kümmern, sonst rücken Hugh und ich dir auf den Pelz, ganz zu schweigen von Nicole. Lass Megan nicht zu einem Scheidungshai rennen. Gib ihr, was ihr zusteht – und das dürfte eine stolze Summe sein.“
James dachte an die hässlichen Dinge, die er Megan an den Kopf geworfen hatte, um sie dann brutal zu verjagen. Selbst jetzt sah er den Ausdruck in ihrem Gesicht vor sich … war es Schock? Schmerz? Sie hatte sich nicht verteidigt, war einfach gegangen.
Vielleicht hätte sie die Pille nicht nehmen sollen, aber er hatte ihr vorher sehr wehgetan. Wer konnte ihr da verübeln, dass sie sich rächen wollte?
„Schon gut, Russell“, erwiderte James niedergeschlagen. „Ich werde gut für Megan sorgen.“
„Hör mal, James, wann kommst du nach Sydney zurück?“
„Wahrscheinlich morgen – mit der Frühmaschine.“
„Dann komm abends zum Essen zu uns. Du wirst Freunde um dich brauchen.“
„Bist du sicher, dass Nicole das recht ist? Ich habe das Gefühl, sie wird nicht gut auf mich zu sprechen sein, nachdem du ihr erzählt hast, was passiert ist.“
„Unsinn.“
James fand das gar nicht unsinnig. „Na gut“, sagte er seufzend zu. „Dann bis morgen Abend. Sieben Uhr?“
„In Ordnung. Und bring eine Flasche mit. Oder zwei. Du kannst bei uns übernachten.“
„Danke, Russell.
„Wofür?“
„Dafür, dass du immer für mich da bist. Ihr beide, du und Hugh. Ich wüsste nicht, was ich ohne euch täte.“
Russell schwieg, dann lachte er. „Vorsicht, alter Knabe! Fang auf deine alten Tage nicht an, sentimental zu werden.“
„Das kommt davon, wenn man erst spät die große Liebe erlebt“, erwiderte James und beendete das Gespräch.
Nachdenklich legte Russell den Hörer auf und ging Nicole suchen. Er fand sie in der Küche, wo sie das Abendessen vorbereitete.
„Ich habe James angerufen und ihm gesagt, dass Jackie ihn sprechen will“, erklärte er und setzte sich auf einen Küchenhocker.
Beunruhigt blickte Nicole auf. „Ich wünschte, du hättest es nicht getan.“
„Das wünschte ich auch. Dann wüsste ich nicht Bescheid.“
Nun wirkte Nicole ehrlich besorgt. „Bescheid über was?“
„Es ist aus. Megans Ehe mit James ist am Ende.“
„Nein!“
„Leider ja.“
„Was ist passiert?“
James berichtete, was James ihm gestanden hatte.
„So ein Unsinn!“, rief Nicole, nachdem Russell geendet hatte. „Sich zu rächen passt überhaupt nicht zu Megan. Der Mann ist verrückt und sträflich egoistisch!“
Russell seufzte. James hatte recht. Nicole mochte ihn nicht besonders.
„Ich finde, man kann James nicht alles ankreiden. Megan hat ihn belogen und hintergangen, indem sie ihn glauben ließ, sie wolle wieder ein Baby, obwohl sie die Pille nahm. Außerdem hat sie im Urlaub die Sexbombe gespielt.“
Nicole verzog das Gesicht. „Ich fürchte, dafür bin ich verantwortlich.“
„Das habe ich James auch gesagt“, bemerkte Russell trocken.
„Ich wollte ihr doch nur helfen, damit James sich in sie verliebt.“
„Tja, das ist dir gelungen. Der arme Kerl leidet unter dem Bruch weit mehr als nach der Trennung von Jackie.“
„Er liebt Megan?“, fragte Nicole überrascht. „Weißt du das genau? Reden wir von James,
Weitere Kostenlose Bücher