In den Armen des Playboys
dem Mann, der unfähig ist zu lieben? Vielleicht sagt er das nur so dahin.“
„Warum sollte er? Er läuft Megan nicht nach. Das wäre sinnlos, weil sie ihn hasse, behauptet er. Du hättest ihn hören sollen, Nicole. Er ist völlig am Boden zerstört.“
„Es fällt mir schwer, das zu glauben.“
„Morgen Abend kannst du dich selbst überzeugen. Ich habe ihn zum Essen eingeladen.“
„Nein!“
„Hab Erbarmen, Darling. Er leidet fürchterlich.“
Nicole seufzte. „Na gut. Aber Megan dürfte noch weit mehr leiden. Möchte wissen, ob sie schon aus Belleview ausgezogen ist.“
„Keine Ahnung. Aber ich könnte es mir vorstellen. Sicher will sie nicht da sein, wenn James zurückkommt.“
„Und wohin würde sie deiner Ansicht nach gehen? Viele Freunde hat sie nicht.“
Russell zuckte die Schultern. „Zu ihren Eltern, vermute ich.“
„Arme Megan“, sagte Nicole mitfühlend. „Selbst ein Blinder konnte merken, wie ihre Mutter sich aufspielte, nachdem ihre Tochter James geheiratet hatte. Jetzt wird die Frau Megan die Hölle heiß machen, weil sie das große Geld verschmäht hat. Ich rufe Kara an und lasse mir von ihr Telefonnummer und Adresse der Donnellys geben. Ihre Mutter ist mit Mrs. Donnelly befreundet. Sie spielen zusammen Bridge.“
Russell warf seiner Frau einen gequälten Blick zu. „Willst du dich wirklich einmischen, Nicole?“
„Russell McClain, ich muss dulden, dass du James zum Abendessen einlädst, weil er dein Freund ist. Und als Megans Freundin halte ich es für meine Pflicht, mich um sie zu kümmern und ihr zu helfen.“
„Solange es dabei bleibt. Ich möchte aber nicht, dass sie bei uns wohnt.“
„Bitte schreibe mir nicht vor, was ich tun oder lassen soll, Russell“, erwiderte Nicole streng. „Ich bin nicht deine Angestellte, sondern deine Partnerin.“
„Ja, Liebes.“
„Das klingt schon besser.“ Sie kehrte ihm den Rücken zu und schnippelte weiter Gemüse.
Russell verdrehte die Augen. Warum waren Frauen nicht wie Männer? Wenn eine Beziehung zerbrach, betranken sie sich und beließen es dabei. Jeder mit einem Funken Verstand sah ein, dass James’ Ehe zerbrochen war. Nur ein Wunder konnte sie noch retten. Nicole wollte es versuchen … sie war eine wunderbare Frau. Deswegen liebte er sie so, weil sie ein großes Herz besaß und mit anderen fühlte.
9. KAPITEL
Als Megan morgens erwachte, wusste sie nicht gleich, wo sie war. Erst als sie sich in ihrem alten Zimmer umblickte, fluteten Erinnerungen zurück – und mit ihnen die Verzweiflung.
Aufstöhnend rollte sie sich herum und barg das Gesicht in den Kissen.
Ich kann es nicht ertragen. Alles ist so schrecklich!
Sie presste die Fäuste vor den Mund, um nicht laut aufzuschluchzen, und rollte sich zusammen. Sie wollte schlafen, einfach nur schlafen, um etwas Frieden zu finden. Es dauerte lange, doch endlich schlummerte sie wieder ein.
Sie dämmerte immer noch in der Welt des Vergessens, als ihre Mutter sie weckte. Sie setzte sich auf. „Was ist?“
„Telefon für dich.“ Janet Donnelly reichte ihr das Handy. „Nicole McClain möchte dich sprechen.“
Benommen blinzelte Megan. Woher wusste Nicole, dass sie hier war?
Darauf gab es nur eine Antwort: James musste Russell angerufen und ihm alles erzählt haben. Nur so hatte Nicole sich zusammenreimen können, dass sie zu ihren Eltern geflüchtet war.
Megan war entsetzt. Sie wollte nicht mit Nicole sprechen. Sie wollte mit niemandem reden! Aber da ihre Mutter am Bett stand, konnte sie sich schlecht weigern. Janet Donnelly achtete streng auf gutes Benehmen.
„Danke.“ Zögernd nahm Megan das Handy und wartete, bis ihre Mutter das Zimmer verlassen hatte, ehe sie sich meldete.
„Hallo.“
„Megan, ich bin’s. Nicole.“
„Ja. Mum hat es mir gesagt.“
„Du klingst schrecklich.“
„Ja?“
„Arme Megan. Hör mal, ich weiß, was passiert ist. Gestern hat Russell geschäftlich mit James telefoniert, und der hat ihm alles erzählt. Ich muss schon sagen, James hat sich mies verhalten.“
Megan seufzte. „Es war nicht allein seine Schuld.“
„Unsinn. Er hätte dich gar nicht heiraten dürfen. Das war so unehrlich.“
„Ja …“
„Du klingst so niedergeschlagen. Aber deine Situation ist ja auch schrecklich. Was wirst du jetzt tun? Ich meine, heute.“
Gequält lachte Megan. „Eigentlich wollte ich früh aufstehen und mich um eine Stelle in einer Galerie bewerben. Den Eigentümer kenne ich gut, er hat mir letztes Jahr einen Job angeboten. Aber
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