In den Armen des Playboys
hatte einen Zweitagebart. Nach der fürchterlichen Nacht hatte er einfach nicht die Energie gehabt, sich zu rasieren. Immerhin war seine Kleidung tadellos. James wappnete sich, stieg aus dem Wagen und ging zur Eingangstür. Das Obergeschoss war erleuchtet, also dürfte jemand zu Hause sein.
Das Klingeln hallte laut im Haus wider, doch nichts rührte sich. James läutete erneut. Diesmal regte sich etwas.
Die Haustür wurde geöffnet – und da war sie! Seine Megan. Sie trug das leuchtend gelbe Kleid, das er ihr gekauft, jedoch nie an ihr gesehen hatte. Das Haar hatte sie zu einem eleganten Nackenknoten gewunden, die Perlenohrclips mussten neu sein, und ihre Lippen schimmerten verlockend.
Eine Ewigkeit sagte sie kein Wort, sah ihn nur unverwandt an.
Es machte ihm Mut, dass sie ihn nicht gleich mit Vorwürfen überschüttete. Mann, noch nie hatte er sich so unsicher gefühlt!
„Ich muss mit dir reden, Megan“, brachte er endlich hervor. „Darf ich reinkommen?“
Nun wirkte sie alarmiert. „Meine Eltern sind nicht da.“
James wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Hatte sie Angst vor ihm? Dachte sie, er würde gewalttätig werden? So etwas würde ihm nicht mal im Traum einfallen!
Megan versuchte, sich zu fangen. Unglaublich, aber James stand vor ihr! Eine herrliche Wärme durchströmte sie.
In ihrem Zimmer hatte sie versucht, Nathans Rat zu folgen und weitere Akte zu malen, doch ihr war einfach nicht danach. Die Bilder, die sie ihm gezeigt hatte, gaben ihre intimsten Gefühle, ihre ganze Seelennot preis. Gerade hatte sie Nathan anrufen wollen, um die Akte vom Verkauf zurückzuziehen. Und jetzt stand er vor ihr, der Grund ihrer Qualen … der Mann, der nie mehr mit ihr reden wollte, ihr nicht einmal gestattet hatte, sich zu rechtfertigen, sondern sie brutal von der Insel, aus seinem Haus und seinem Leben verbannt hatte.
James’ entschlossener Gesichtsausdruck sagte ihr, dass er sie zurückholen wollte. Erregung durchflutete sie …
Stopp, Megan! Hör auf zu träumen! Wahrscheinlich hat er sich überlegt, du könntest ohne Pille erneut schwanger geworden sein. Er ist klug, mit allen Wassern gewaschen!
Sie riss sich zusammen und trat die Flucht nach vorn an. „Was willst du?“, fragte sie scharf.
Sekundenlang schwieg James, doch sie spürte, dass er sich zurechtlegte, was er sagen wollte.
„Ich war heute Abend bei Nicole und Russell“, begann er.
„Nein!“ Megan war entsetzt. „Sie hat dir von den Bildern erzählt?“
„Von Bildern weiß ich nichts. Nicole sagt, du würdest mich immer noch lieben.“
„Was fällt ihr ein? Wie konnte sie!“
„Sie konnte, weil sie dich liebt. Genau wie ich!“
„Ach ja! Das habe ich gemerkt, als du die Pillen entdeckt hast. Du hast eine komische Art, deine Liebe zu zeigen, James Logan.“
„Mein Verhalten tut mir schrecklich leid, Megan, glaube mir.“
Das klang überzeugend, aber er hatte schon immer gut lügen können.
„Ich hätte dich anhören müssen, als du mir alles erklären wolltest …“
Ja, das hättest du!
„Zu meiner Entschuldigung kann ich nur anführen: Als ich die Antibabypillen gefunden habe, hatte ich das Gefühl, etwas Schreckliches noch einmal zu durchleben.“
„Soll das heißen, Jackie Foster hätte auch die Pille genommen? Sie könnte Kinder haben, wenn sie wollte?“
„Schlimmer. Sie gab vor, ein Baby zu wollen, obwohl sie schon vor unserer Hochzeit wusste, dass sie keine Kinder haben kann. Als ich es herausfand, habe ich fast den Verstand verloren. Ich hatte gedacht, sie würde mich so lieben wie ich sie.“
Überrascht sah Megan ihn an. „Du hast sie geliebt? Aber ich dachte …“ Sie hatte geglaubt, James könnte gar nicht lieben … er hätte überhaupt nur geheiratet, um Kinder zu haben …
„Aber das war ein Irrtum. Bei dir ist alles anders. Erst durch dich habe ich erkannt, was Liebe ist. Ich liebe dich, Megan. Deswegen habe ich mich wie ein Verrückter aufgeführt, als ich glauben musste, du hättest dich nur aus Rache auf die zweite Hochzeitsreise eingelassen. Die Vorstellung tat so weh, dass ich nicht mehr klar denken konnte.“
Megan brachte kein Wort hervor. Sie traute James nicht. Einmal zu oft hatte er ihr von Liebe gesprochen.
„Ich könnte es dir nicht verdenken, wenn du mir nicht glaubst und mich hasst“, beschwor er sie.
Ich hasse ihn nicht, obwohl ich es müsste .
Steif stand Megan da und schwieg. Diesmal würde sie auf schöne Worte nicht reinfallen.
„Hör mal, Darling, darf ich
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