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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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KAPITEL
    Wäre ich bloß zu Hause geblieben! dachte James, schon kurz nachdem er bei Russell und Nicole angekommen war. Bei seiner Rückkehr am Nachmittag hatte Roberta ihm die kalte Schulter gezeigt, aber das war erträglicher gewesen als Nicoles forschende Blicke. So blieb ihm nichts anderes übrig, als sich ausfragen zu lassen, was denn nun wirklich auf Dream Island geschehen sei.
    Mit seiner Geduld war er bald am Ende.
    „Tut mir leid, ihr beiden“, wehrte er nach dem ersten Glas Rotwein ab, „es war lieb von euch, mich einzuladen, aber ich bin nicht in Stimmung für Geständnisse und fahre lieber wieder nach Hause.“
    „Rede keinen Unsinn“, widersprach Russell prompt. „Na gut, wir brechen das Kreuzverhör ab, nicht wahr, Nicole? Bitte geh nicht, James. Komm, trink noch einen Roten.“ Schon schenkte er Wein nach.
    Sein Freund seufzte. „Ihr habt ja keine Ahnung, was los ist.“
    „Ich denke doch.“ Zum ersten Mal an diesem Abend lächelte Nicole ihn warmherzig an. „Du liebst Megan.“
    „Mehr als ich je für möglich gehalten hätte.“
    „Dann hast du recht“, betonte sie. „In dem Fall solltest du nicht bleiben, sondern schleunigst zu Megans Elternhaus fahren und es ihr sagen.“
    „Wie bitte? Meine Güte, Nicole, das wäre sinnlos! Megan hasst mich.“
    „Nein, James. Sie hasst dich nicht. Ich war heute Mittag mit ihr essen. Das Gegenteil ist der Fall: Sie liebt dich.“
    Sein Herz begann stürmisch zu pochen. „Sie liebt mich – immer noch?“
    „Ja.“
    „Nach allem, was ich ihr angetan habe?“
    „So ist Megan nun mal – lieb und sanft und alles verzeihend. Sich zu rächen wäre das Letzte, was ihr einfallen würde. Und sie wollte dich auch nicht täuschen. Die Pille hat sie nur genommen, weil sie Angst hatte, zu schnell wieder ein Baby zu bekommen. Seit der Fehlgeburt sind ja auch erst drei Monate vergangen. Vermutlich hat sie sich einfach nicht getraut, es dir zu sagen. Vergiss nicht, James, du bist es gewöhnt, dich durchzusetzen, und Megan ist ein ungewöhnlich zart besaitetes Wesen.“
    Verblüfft blickte er Nicole einen Moment lang an, dann schüttelte er den Kopf. „Wenn du recht hast, kann sie mich nicht mehr lieben … nach allem, was ich getan habe.“
    „Liebe kann man nicht einfach abschalten, James.“
    Gequält stöhnte er auf. „Selbst wenn ich ihr sage, dass ich sie liebe, würde sie mir nicht glauben und denken, ich mache ihr wieder etwas vor.“
    Nicole zuckte die Schultern. „Dann musst du sie überzeugen. Was hast du zu verlieren?“
    Unschlüssig wandte James sich seinem Freund zu. „Was denkst du, Russell? Glaubst du, Megan gibt mir eine Chance?“
    „Soweit ich weiß, bist du ein Überzeugungsgenie. Und vor einer Herausforderung hast du noch nie gekniffen. Wenn du Megan so liebst wie ich Nicole, könnte nichts dich davon abhalten, sie zurückzugewinnen.“
    „Verflixt, du hast ja recht!“ James sprang so stürmisch auf, dass sein Stuhl fast umgekippt wäre.
    „Liege ich richtig, wenn ich annehme, dass du nun doch nicht zum Essen bleibst?“, fragte Russell ironisch.
    James war bereits auf dem Weg zur Tür. „Tut mir leid, alter Junge, das muss ich auf ein andermal verschieben.“
    „Meinst du, ich hätte ihm auch von den Bildern erzählen sollen?“, fragte Nicole, nachdem die Tür hinter James zugefallen war.
    Russell warf seiner Frau einen belustigten Blick zu. „Ich würde sagen, für heute hast du genug ausgeplaudert.“
    „Etwas musste ich tun“, verteidigte sie sich. „Der gute James war wirklich verzweifelt. So habe ich ihn noch nie erlebt.“
    „Er war auch noch nie wirklich verliebt.“
    „Aber du hast mir doch erzählt, er sei völlig verrückt nach Jackie Foster gewesen.“
    „Nein. Das war wohl nur Sex.“ Am Mittwoch wollte Jackie bei James aufkreuzen, fiel Russell ein. Hoffentlich machte sie nicht wieder Ärger.
    Sein sorgenvoller Gesichtssausdruck entging Nicole nicht. „Was hast du?“
    Er hielt es für besser, sie nicht einzuweihen. „Nichts. Ich hoffe, zwischen James und Megan wird doch noch alles gut.“
    James fuhr direkt nach Woolahra. Sein Gefühlssturm hatte sich etwas gelegt, als er in die Allee einbog, in der das Anwesen der Donnellys lag. Er parkte am Zufahrtstor und blickte nervös zum Haus hinüber.
    Selbst wenn Megan ihn noch liebte – was er bezweifelte –, würden sie und ihre Eltern ihn alles andere als begeistert empfangen.
    Kritisch blickte er in den Rückspiegel. Seine Augen waren gerötet, und er

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