In den Armen des Playboys
weil sie nun wieder ein Baby bekommen konnte.
Während Megan nach unten ging, um sich den gewohnten Morgenkaffee zu machen, dachte sie an ihren Seitenhieb, James wisse nicht einmal, dass sie abends nie Kaffee trank. Eigentlich war sie ihm gegenüber zu hart und unversöhnlich gewesen. Sie blickte auf die Küchenuhr. Kurz nach acht. Sollte sie James anrufen und sich entschuldigen? Nachdem er sie um Verzeihung gebeten hatte, konnte sie es auch. Immerhin war sie nicht ganz unschuldig an dem, was auf Dream Island passiert war. Sie hätte ihn nicht glauben lassen dürfen, sie wolle wieder ein Baby. Das war unaufrichtig gewesen. Kurz entschlossen nahm Megan den Hörer des Küchenanschlusses auf und wählte die Nummer von Belleview Hill.
„Hier bei Logan“, meldete die Wirtschafterin sich.
„Roberta, ich bin’s, Megan. Ist James da?“
„Nein, meine Liebe. Er ist gerade in die Firma gefahren. Aber sicher können Sie ihn über Autotelefon erreichen.“
„Ich rufe nicht gern an, wenn er fährt. Besser ich warte, bis er im Büro ist. Und ach, Roberta, Sie hatten recht. James liebt mich. Er war gestern Abend bei mir, wir wollen es noch einmal miteinander versuchen.“
„Ich habe mir gleich gedacht, dass etwas Erfreuliches passiert ist. Heute Morgen war er richtig aufgedreht. Wann kommen Sie nach Hause?“
„Noch nicht. Aber sicher bald. Erst will ich ihn ein bisschen zappeln lassen.“
„Bei Männern wie James ist das die richtige Taktik. Aber übertreiben Sie’s lieber nicht. Geduld gehört nicht gerade zu Mr. Logans Tugenden, würde ich sagen.“
Megan lachte. „Das glaube ich auch. Ich melde mich wieder, Roberta. Bis dann.“
Lächelnd legte Megan auf. Die Fahrt von Belleview Hill zur Firma würde nicht lange dauern. Höchstens eine halbe Stunde, je nach Verkehr. Im Geist sah sie das oberste Stockwerk des Agenturkomplexes in der Goulburn Street vor sich. Gewöhnlich war James um halb neun in seinem Büro. Megan beschloss, erst zu frühstücken, ehe sie ihn anrief.
Zwanzig Minuten später hielt sie es nicht mehr aus und wählte seine Nummer.
„Megan! Wie schön, so früh von dir zu hören.“
„Ich habe nachgedacht, James.“
„Ja?“
„Ich habe mich gestern Abend mies verhalten.“
„Nein, nein. Du hattest allen Grund dazu. Was du gesagt hast, war einleuchtend. Ich habe dich bewundert.“
„So?“
„Ja. Du hast recht, mir nicht zu glauben oder zu vertrauen.“
„Aber ich glaube dir.“
„Vertraust du mir auch?“
„Ja.“
„Ach, Megan … Darling …“
Rührend, wie bewegt seine Stimme klang!
„Geh mit mir heute Abend essen“, schlug Megan sinnlich vor. „In ein ganz besonderes, romantisches Restaurant.“
„Einverstanden. Ich hole dich um halb acht ab?“
„Ja.“
„Wunderbar.“
„Ich habe meine Periode“, platzte Megan heraus, froh, dass die letzten Zweifel beseitigt waren. „Wenn man die Pilleneinnahme abbricht, setzt normalerweise zwei Tage später die Periode ein. Es sei denn … man hat kurz nach dem Abbruch doch noch empfangen.“
„Das dürfte bei uns nicht der Fall sein, da wir keinen Sex mehr hatten, nachdem ich deine Pillen weggeworfen habe.“
Es störte sie, dass James es Sex haben nannte. „Sperma bleibt achtundvierzig Stunden lebensfähig, das musst du doch wissen.“
„Sicher. Theoretisch schon. Aber ich habe nicht mehr daran gedacht.“
„Ich schon. Die ganze Zeit über.“
„Verzeih mir, Megan. Du musst dir Sorgen gemacht haben.“
„Ja.“
„Megan …“
„Ja.“
„Ich liebe dich und möchte dich zurückhaben – auch wenn du keine Kinder mehr willst.“
„Das rechne ich dir hoch an, James. Aber es ist schon in Ordnung. Ich möchte Kinder haben. Das wurde mir erst richtig bewusst, als ich vorhin die Periode bekam. Es klingt verrückt, aber ich war sogar ein bisschen enttäuscht, nicht schwanger zu sein.“
„Du wirst eine wunderbare Mutter, Megan.“
„Das hoffe ich.“
„Tut mir leid, Darling, aber ich muss los. Ich habe eine Besprechung angesetzt, um einen Überblick über die Ereignisse während meiner Abwesenheit zu bekommen.“
„Schon gut. Wir sehen uns heute Abend.“
Die Aussicht beflügelte Megan. Gegen Mittag erhielt sie einen erstaunlichen Anruf von Nathan. Eine Amerikanerin sei in seiner Galerie und hätte sich in einen der beiden Akte verliebt: Ver zweiflung .
Zwei Gründe bewogen Megan, das Bild zu verkaufen: Die stolze Summe von vierzigtausend Dollar und der Umstand, dass die Frau am selben Tag nach
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