In den Armen des Playboys
New Orleans zurückflog, sodass niemand in Sydney den Akt je sehen würde.
„Aber, Nathan, das andere möchte ich vom Verkauf zurückziehen“, erklärte Megan. „Bitte nimm es herunter und wickle es ein. Ich hole es gleich ab.“
Nachdem Megan ihr Bild ins Auto gelegt hatte, kam es ihr viel zu lange vor, bis James zu ihr kam. Spontan fuhr sie in die Stadt zu Images.
Da es Mittagszeit war, würde sie mit James irgendwo einen Happen essen gehen. Dabei konnte sie ihm endlich von ihren Werken erzählen. Er schien nichts davon zu wissen, also hatte Nicole tatsächlich geschwiegen.
Auf dem Dachgeschoss des Parkhauses gegenüber der Werbeagentur stellte Megan ihren Wagen ab und eilte zum Aufzug, der sie ins Erdgeschoss trug. Gleich darauf glitt sie im Agenturlift zu James’ Chefetage hinauf.
Images sei anders als die üblichen Werbeagenturen, hatte man ihr gesagt. Dort dürfe niemand verrückt oder schlampig gekleidet herumlaufen, nicht einmal die Kreativen. Zerrissene Jeans seien out, elegante Anzüge angesagt. James lege Wert darauf, dass seine Mitarbeiter seriös auftraten.
So war Megan froh, elegant, schick frisiert und gut zurechtgemacht zu sein, als sie die Glastüren zum eleganten Empfangsbereich mit der Bilderbuchaussicht aufstieß.
Die hübsche Empfangsangestellte am Eingang kannte Megan nicht.
„Wo ist Sheryl?“, fragte sie.
„Sie macht Mittag“, erwiderte das Mädchen höflich. „Ich vertrete sie. Was kann ich für Sie tun, Madam?“
Seit Monaten war Megan nicht mehr in der Agentur gewesen.
„Ich möchte zu meinem Mann.“
„Und wer, bitte, ist Ihr Mann?“
„Mr. Logan.“
Das Mädchen riss die Augen auf. „Mrs. Logan! Bitte entschuldigen Sie. Ich wusste nicht … ich muss da etwas verwechselt haben. Hören Sie, ich glaube, Mr. Logan bespricht sich gerade mit … jemandem.“
Megan seufzte. Sie hätte vorher anrufen sollen. Aber da sie nun schon hier war, wollte sie James wenigstens kurz sehen. „Wissen Sie, mit wem er spricht? Ist es wichtig?“
Das Mädchen wirkte nervös. „Das weiß ich nicht … genau. Seine Sekretärin sagt, ich solle für eine Weile keine Anrufe durchstellen.“
„Das ist schon in Ordnung, meine Liebe. Ich spreche mit Rachel.“
Das Mädchen schien erleichtert zu sein, das Problem weiterreichen zu können.“
„Ja … das wäre wohl am besten.“
Zielstrebig ging Megan den Gang entlang, der die Chefbüros vom Großraumbüro der Agentur trennte, in dem es wie im Tollhaus zuging. Sogar durch die Wände konnte sie den Lärm hören. James’ Räume lagen am Ende des Korridors. Eine Tür führte ins Büro seiner persönlichen Assistentin, erst von dort gelangte man ins Allerheiligste des Chefs.
Rachels Tür stand offen. Wahrscheinlich war sie unterwegs, um ihrem Chef den gewohnten Mittagsimbiss, Kaffee und Bagels, zu besorgen. Megan setzte sich in einen Ledersessel, um auf ihre Rückkehr zu warten. Die Stille im Raum machte Megan bewusst, dass nebenan Stimmen laut wurden.
Hellwach sprang Megan auf, als eine Frau schluchzte: „Es tut mir so leid, James!“
Wer zum Teufel war bei ihm?
Nun gab es kein Halten mehr, Megan musste es wissen.
James hielt die weinende Jackie in den Armen, als die Tür aufflog und Megan hereinkam. Sekundenlang blieb sie wie versteinert stehen, dann wirbelte sie herum und verschwand.
Entsetzt schob er Jackie beiseite und rannte Megan nach. Auf dem Gang holte er sie ein. „Zieh bitte keine falschen Schlüsse.“ James zog sie in Rachels Büro zurück und stieß die Tür hinter sich zu.
„Wie kannst du so gewissenlos sein!“, schleuderte Megan ihm entgegen und versetzte ihm eine schallende Ohrfeige.
Er zuckte mit keiner Wim per.
„Es ist nicht, wie du denkst“, beschwor er sie. „Lass mich dir alles erklären.“
„Nein!“, schrie Megan. „Ich brauche keine Erklärungen!“
„Lassen Sie es mich erklären.“
Megan hielt inne, als sie Jackie Fosters Stimme hörte. Die Letzte, von der sie etwas erklärt haben wollte, war James’ Exfrau, die er offenbar immer noch liebte. Warum hätte er sie sonst so zärtlich umfangen gehalten?
„Warum sollte ich Sie anhören?“, fragte Megan empört.
„Weil ich morgen vielleicht tot bin“, erwiderte Jackie seltsam ruhig.
„Tot!“
Betroffen betrachtete Megan sie. Krank wirkte Jackie eigentlich nicht, eher dünn. Ihr Gesicht war bleich, die Augen geschwollen. Aber natürlich, sie hatte ja geweint.
„Es wäre sinnlos, Sie zu belügen“, fuhr Jackie fort. „Bei mir wurde
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