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In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
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viel von seiner Leidenschaft in der Hochzeitsnacht war gespielt gewesen? Hatte er sie je wirklich begehrt – oder war sie nur ein Mittel zum Zweck gewesen?
    Natürlich wusste Megan, dass Männer keine Erektion vortäuschen konnten. Doch ein Mann in der Blüte seiner Kraft – wie James mit seinen sechsunddreißig Jahren – war schnell erregt. Männer konnten Sex genießen, ohne zu lieben. Es genügte eine Frau, die bereitwillig mitmachte …
    Und sie war mehr als bereitwillig gewesen. Obendrein schrecklich naiv.
    Naiv war sie jetzt nicht mehr.
    Falls sie je wieder mit James ins Bett gehen sollte, musste sie sich damit abfinden, dass er sie nicht liebte.
    Würde sie es können?
    Nein! hätte sie bis heute entschieden abgewehrt.
    Jetzt war Megan sich dessen nicht mehr so sicher.
    „Hoffentlich hat Russell die Ringe nicht vergessen“, hörte sie James sagen. „Wir wollen doch keine bösen Überraschungen erleben, wie bei seiner eigenen Hochzeit. Weißt du noch, wie seine schreckliche Schwiegermutter in letzter Minute auftauchte und ihm vorhielt, er würde ihre Tochter nur aus Rache heiraten?“
    „Wer könnte das vergessen?“, erwiderte Megan.
    „Die Frau war verrückt! Als ob jemand aus Rache heiraten würde. Außerdem konnte jeder sehen, wie verliebt Russell in Nicole war.“
    Megan blickte zu Russell, der Nicole zulächelte. Feierlich schritt sie den Gang entlang und sah in ihrem zartgrünen langen Brautjungfernkleid einfach zauberhaft aus. Nur zu gut erinnerte Megan sich an die Hochzeit der beiden, an den Moment, als auch sie aufgesprungen war und begeistert Beifall geklatscht hatte, nachdem Nicole erklärt hatte, wichtig sei nur, dass sie und Russell sich liebten.
    Kurz zuvor war Megan überglücklich und voller Selbstvertrauen aus den Flitterwochen zurückgekehrt und hatte blind an James’ Liebe geglaubt. Und dann war alles an dem Tag erloschen, als sie ihr Baby und den Glauben an James’ Liebe verloren hatte.
    Sein leises Lachen rief sie in die Gegenwart zurück. „Armer Hugh“, sagte er. „Wenn sein Gesichtsausdruck nicht täuscht, wird Kathryn ihn um den Finger wickeln.“
    Megan betrachtete Hugh, der nur Augen für seine Frau hatte.
    Das wünsche ich mir, dachte Megan, und ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Dass James mich auch so ansieht … so voller Liebe.
    Aber das würde nicht geschehen, erinnerte die kleine Stimme sie brutal. Trotzdem würde sie ihn nie verlassen – weil sie ihn immer noch begehrte.
    Megan war sicher gewesen, dass sie auf der Hochzeit nicht weinen würde. Seit Langem hatte sie keine Träne mehr vergossen. Doch auf einmal waren die Tränen da, rannen ihr ungehindert über die Wangen, und das einzige Taschentuch war der Flut nicht gewachsen.
    James rettete sie mit einem sauberen weißen Tuch und legte ihr zärtlich den Arm um die Schultern.
    „Was bist du doch für ein Sensibelchen!“, flüsterte er ihr liebevoll zu. „Auf Hochzeiten sollte man glücklich sein, nicht traurig.“
    „Ich … möchte nach Hause“, flehte Megan matt. „Bitte bring mich nach Hause.“
    James seufzte. „Das geht nicht, Megan. Jetzt noch nicht. Hör zu, ich verspreche dir, dass wir nicht lange bleiben. Im Moment kann ich hier wirklich nicht weg. Hugh ist einer meiner besten Freunde, das weißt du doch.“
    Das Auftauchen eines Hubschraubers am Himmel übertönte Megans Schluchzen. Paparazzi! Glücklicherweise gingen die Störenfriede nicht so tief auf die Jacht herunter, dass Frisuren und Hüte durcheinandergewirbelt wurden, doch der Lärm war so groß, dass der Geistliche immer lauter sprechen musste, um von der Hochzeitsgesellschaft gehört zu werden. Nachdem er Hugh und Kathryn zu Mann und Frau erklärt hatte, entfernte der Helikopter sich endlich, und Megans Tränenstrom war versiegt. Dennoch fühlte sie sich ausgebrannt und erschöpft.
    Irgendwie schaffte sie es, die nächsten Stunden zu überstehen, vor allem auch, nachdem sie sich eine Weile in den luxuriösen Waschraum der Jacht geflüchtet hatte. Schon immer war es ihr schwergefallen, ungezwungen mit Leuten zu plaudern, die sie nicht kannte, und bei dieser Hochzeit waren ihr fast alle fremd. Und ihren wenigen Bekannten und Freunden gegenüber fühlte sie sich schuldbewusst, vor allem, was Nicole und Russell betraf, weil sie in den letzten Monaten alle Einladungen abgelehnt und niemanden eingeladen hatte.
    Noch schlimmer war, dass sie so nett zu ihr waren.
    Die ganze Zeit über war Megan sich James’ Nähe bewusst. Selbst wenn

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