Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In den Armen des Playboys

In den Armen des Playboys

Titel: In den Armen des Playboys Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Miranda
Vom Netzwerk:
du dich?“, fragte er sanft.
    Heiße Tränen stiegen ihr in die Augen, als sie in das Gesicht des Mannes blickte, den sie liebte … von dem sie geglaubt hatte, er würde sie auch lieben.
    „Geh“, brachte sie erstickt hervor. „Bitte geh einfach!“ Hemmungslos begann sie zu schluchzen, weinte herzerweichend und konnte nicht mehr aufhören.
    „Ich hole die Schwester“, entschied James.
    Die Krankenschwester eilte herbei, eine mütterliche Frau, die Megan in die Arme nahm und tröstend umfangen hielt.
    „Nun, nun“, sprach sie beruhigend auf die Verzweifelte ein. „Ich weiß, wie Ihnen zumute ist, ich habe auch ein Baby verloren.“
    Aber ich habe alles verloren! antwortete Megan in Gedanken. Alles!
    „Lassen Sie Ihre Gattin jetzt besser allein“, riet die Schwester James, der hilflos dabeistand. „Ich hole den Arzt, damit er ihr etwas Stärkeres gibt. Danach wird sie lange schlafen. Kommen Sie heute Abend wieder. Hoffentlich fühlt sie sich dann besser.“
    Nein! Ganz sicher nicht! dachte Megan verzweifelt. Ich werde mich nie mehr besser fühlen. Nie!

1. KAPITEL
    Drei Monate später …
    Ende April spürte man in Sydney oft kaum, dass der Winter bald vor der Tür stand. Zwar konnte es nachts und frühmorgens schon recht frisch sein, doch die Tage waren meist warm und trocken, der Himmel klarblau.
    Hughs Hochzeitstag war so ein Tag. Am späten Nachmittag hatte das Thermometer angenehme vierundzwanzig Grad erreicht, und Megan war froh darüber, da sie nur eine begrenzte Auswahl warmer Sachen besaß. Seit sie im Januar aus dem Krankenhaus entlassen worden war, hatte sie sich nichts mehr gekauft. Genauer gesagt, sie hatte das Haus überhaupt nicht verlassen.
    Bis jetzt …
    Sie saß steif neben ihrem fabelhaft aussehenden Mann in der zweiten Reihe der Stühle, die der Vater des Bräutigams auf dem Hauptdeck seiner Superjacht hatte aufstellen lassen. Als die Einladung kam, hatte Megan rundweg abgelehnt, an der Hochzeit teilzunehmen. Daraufhin hatte James jedoch erklärt, ohne sie auch nicht hinzugehen. Später hatte Hugh angerufen und Megan persönlich gebeten, zu seiner Hochzeit zu kommen. Sie würde nur im kleinen Kreis stattfinden, hatte er ihr versichert. Höchstens sechzig Gäste oder so seien geladen.
    „Es wird dir guttun, einmal herauszukommen, Megan“, hatte er beschwörend auf sie eingeredet. „So kannst du unmöglich weitermachen.“
    Das stimmte natürlich. So konnte sie nicht weiterleben, abgekapselt von der Welt, ohne jemanden an sich heranzulassen. Schon gar nicht James. Sie musste sich entscheiden, ob sie ihn verlassen wollte oder nicht. Doch diese Entscheidung konnte sie einfach noch nicht treffen. Sie wollte überhaupt nichts entscheiden. Um den Tag zu überstehen, rettete sie sich regelmäßig in die einzige Tätigkeit, mit der sie ihren quälenden Gedanken und Gefühlen entfliehen konnte.
    Malen war schon immer ihre Leidenschaft gewesen. Als Teenager hatte sie davon geträumt, eines Tages eine berühmte Künstlerin zu werden, deren Werke in den bekanntesten Galerien Australiens ausgestellt wurden. Schließlich hatte sie ihren Vater bestürmt, nach dem Abitur die Kunstakademie besuchen zu dürfen, und zum Entsetzen ihrer Mutter war er damit einverstanden gewesen.
    Drei Jahre lang hatte Megan Kunst studiert, war von ihren Professoren in ihren Bestrebungen bestärkt und gelobt worden, doch die Kunstwelt und die Öffentlichkeit hatten nur wenig Interesse gezeigt. Nur eins ihrer Werke war überhaupt je ausgestellt worden, und das in einer kleinen Galerie in Bondi. So war es wenig wahrscheinlich, dass ihr Traum sich erfüllen würde, eine erfolgreiche Malerin zu werden.
    Dennoch hatte sie die Malerei nie aufgegeben, auch nicht, nachdem sie James geheiratet hatte. Danach hatte Megan sie jedoch mehr als Hobby betrachtet.
    Und jetzt war das Malen ihre einzige Überlebenswaffe, eine Art Medizin, die ihr half weiterzuleben.
    Megan lächelte ironisch. Wenn James das Bild sähe, an dem sie gerade arbeitete, würde er sie prompt wieder zu dem Arzt schleppen, der nach der Fehlgeburt die Diagnose akute Depression gestellt hatte. Und der Mann würde ihr weitere Schlaftabletten und Antidepressiva verschreiben.
    Als ob ihr Problem mit Pillen zu lösen wäre!
    Das konnte nur sie selbst! Allein. Eigentlich hatte Megan das von Anfang an gewusst. Vor einigen Wochen hatte sie endlich alle Tabletten weggeworfen und fühlte sich seitdem nicht schlechter, eher etwas besser.
    Das Haus zu verlassen und an Hughs

Weitere Kostenlose Bücher