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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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Lippen und seine starken Hände waren plötzlich überall auf ihrem Körper, und Layla konnte gar nicht anders, als sich den drängenden Liebkosungen zu ergeben. Der Raum schien sich um sie zu drehen, und als sie die Augen schloss, hatte sie das Gefühl, in eine andere Sphäre katapultiert zu werden. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an Xavians starken Körper und schrie, auf dem Höhepunkt von Schmerz und Lust, laut seinen Namen heraus.
    „Es ist vorbei …“, murmelte Baja grimmig. Die ganze Zeit war sie im Vorzelt nervös auf- und abgegangen, jetzt setzte sie sich voller Stolz und Erleichterung zu den ebenfalls wartenden Dienstmädchen auf eine gepolsterte Bank. Doch die spitzen Schreie wollten einfach nicht aufhören, sodass die Mädchen die Köpfe senkten und unterdrückt kicherten. „Oder es wird bald vorbei sein …“
    Wenn es nach Layla gegangen wäre, hätte diese Nacht nie ein Ende gefunden.
    Ungeachtet dessen, was man ihr über die Hochzeitsnacht erzählte, hatte sie insgeheim ihren romantischen Mädchenträumen nachgehangen. Doch weder Bajas trockene Worte noch ihre eigene lebhafte Fantasie kamen der Wirklichkeit auch nur im Entferntesten nah!
    Ungeschickte Küsse, verwirrende Gefühle … sie wurden abgelöst von einem nicht endenden Strom überwältigender Emotionen, einem Strudel von Leidenschaft und Begehren, aus dem sie als ein neues Wesen wieder auftauchte. Als eine Frau, die ihr noch fremd und doch ganz sie selbst war. Weiblicher, weicher und bereit, sich dem Mann ganz zu schenken, der ihren Körper und ihre Seele aus einem langen Schlaf der Einsamkeit geweckt hatte …
    Und das tat Xavian erneut, voller Zärtlichkeit und Hingabe.
    „ So kann es zwischen uns sein, wenn du nur willst, Layla …“, raunte er gegen ihre Lippen und verschloss sie mit einem hungrigen Kuss.

3. KAPITEL
    In dieser Nacht bekam Qusays König nur wenig Schlaf. Doch selbst während eines kurzen, unruhigen Schlummers gegen Morgen blieb ein Teil von ihm hellwach und wehrte sich gegen den quälenden Albtraum, der ihn in seinen Fängen hielt.
    Xavian war immer zu stolz gewesen, seine diversen Geliebten mit seinen Schwächen zu konfrontieren. In der Vergangenheit hatte das für ihn nie ein Problem bedeutet, doch mit seiner frisch angetrauten Frau in der Hochzeitsnacht war das etwas ganz anderes.
    Dabei hatte er sich vorgenommen, stets wachsam und auf der Hut zu sein, besonders in der Nacht. Schlafen konnte er auch während des Tages, im Schatten der massiven Felsen, den einzigen unveränderlichen Landmarken in der weiten einsamen Wüste, sodass er während der Nachtstunden keine unliebsame Überraschung erleben musste.
    Doch zum ersten Mal seit sehr langer Zeit, und ganz sicher zum ersten Mal in Gesellschaft einer Frau, überwältigte ihn eine gesunde Müdigkeit, der er nicht zu widerstehen vermochte.
    Tief atmete er ihren betörenden Duft ein und genoss das Gefühl ihrer seidigen Haut an seiner. Die Vereinigung ihrer Körper war lindernder Balsam für seine wunde Seele gewesen. Nie zuvor hatte er sich nach Sex so wohl und entspannt gefühlt. Und obwohl er Layla auch danach noch fest in seinen Armen hielt, um zu verhindern, dass er einschlief, überlistete ihn sein Unterbewusstsein …
    Er sah sich in einem Palast.
    Es war nicht der in Qusay … vielleicht der Königspalast in Haydar? Nein, die Ölportraits an den Wänden gehörten nicht in einen Traum, sondern waren Teil seiner Erinnerung. Er hörte Kinderlachen … offen und ungezwungen. Es kam von einem kleinen Jungen, der aussah wie er. Und da war ein Vogel!
    Ein kleiner silbergrauer Vogel, der sich in den Palast verflogen hatte und alles in Aufruhr brachte. Das Kind quietschte vor Vergnügen und jagte dem ängstlichen Tier hinterher durch die endlos langen Korridore. Es war erfüllt von freudiger Aufregung und schierem Vergnügen … wie er selbst es nie kennengelernt hatte und dennoch im Schlaf fühlte.
    Jemand sagte ihm, er solle sich beruhigen und sich setzen. Er drehte sich um und schaute in ein Gesicht, das ihm nicht vertraut war, obwohl sein Herz es als das seiner Mutter erkannte.
    Xavian liebte diesen Traum. Er liebte den Platz … diesen Palast, der von Kinderlachen erfüllt war. Und er liebte den sanften Druck von Laylas schlafwarmer Wange auf seiner nackten Brust.
    Und dann war da plötzlich ein Strand … Wasser, das Gefühl von totaler Freiheit … und, ganz abrupt, das Ende kindlicher Arglosigkeit und Unschuld. Die bisher sichere, überschaubare Welt

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