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In den Armen des Scheichs

In den Armen des Scheichs

Titel: In den Armen des Scheichs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROL MARINELLI
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gerechnet, dass ausgerechnet diese arrangierte Ehe ihm ein derartiges Geschenk bescheren würde.
    Natürlich war es eine Ehre, Regent eines Landes zu sein. Zumindest hatte man ihm das von klein auf eingetrichtert.
    Er war der Eine ! Der Auserwählte !
    Doch selbst nachdem er die typischen Prüfungen zum Beweis seines Standes und seiner Männlichkeit bravourös gemeistert hatte, indem er ein wildes Tier zur Strecke brachte, einen Jagdfalken ausbildete und sich im Schwertkampf übte, bedeuteten ihm persönlich diese Erfolge nicht das Geringste. Immer waren es andere, die ihm sagten, wer er war, wie er sich fühlen und verhalten sollte.
    In der letzten Nacht hatte er sich zum ersten Mal authentisch gefühlt und nach seinen Instinkten gehandelt. Und Layla wollte mehr von ihm. Doch Xavian war sich nicht sicher, ob er ihr etwas geben konnte, was er nicht kannte.
    Wie zum Beispiel sich selbst …
    „Hättest du gerne Brüder gehabt?“, fragte Layla in sein langes Schweigen hinein.
    Xavian schüttelte den Kopf. „Es ist müßig, sich etwas zu wünschen, was man nicht ändern kann. Wie auch immer, ich habe drei Cousins, mit denen ich als Kind gespielt habe. Sie sind so etwas wie Brüder für mich.“
    „Einer davon ist Kareef, nicht wahr?“ Ein bisschen wusste Layla über Xavians Cousins aus dem Nachbarreich Qais . „Siehst du ihn öfter?“
    „Als Regent von Qais ist er sehr beschäftigt, aber ab und zu unterhalten wir uns.“
    „Und der Mittlere?“
    „Rafiq ist Geschäftsmann und ständig unterwegs. Tahir sehe ich überhaupt nicht, da er sich eine Zeit lang zurückgezogen hat“, fuhr er hastig fort, ehe Layla weiterfragen konnte. Offensichtlich war ihm das Thema unbehaglich.
    „Dann sind sie aber nicht wie Brüder, wenn du …“
    „Wie ich schon sagte, was man nie hatte, kann man auch nicht vermissen“, schnitt er ihr kurz das Wort ab.
    Layla biss sich auf die Unterlippe. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, nicht mit meinen Schwestern ….“ Ihre Stimme verebbte. „Obwohl es natürlich Dinge gibt, die ich auch ihnen nicht erzählen kann. Baja weiß eigentlich am meisten von mir.“
    „Was kannst du deiner alten Zofe, aber nicht deinen Schwestern anvertrauen?“
    „Nichts Spezielles“, kam es knapp zurück. Warum sollte sie sich auch ausfragen lassen, wenn ihr Mann sich derart bedeckt hielt? Ohnehin hatte sie schon viel zu viel von sich preisgegeben. Sicher lag es an den Mohnsamen, die in dem Hochzeitstrunk waren.
    „Verrate es mir … meine Königin“, schmeichelte Xavian.
    Layla blieb stur. „Nein, das kann ich nicht.“
    „Oh, doch …“, murmelte er und rückte näher an sie heran. „Du kannst es …“
    Sie hatte ihm im aufkeimenden Vertrauen den kleinen Finger angeboten, doch Xavian verlangte offenbar die ganze Hand – oder noch mehr. Und Layla wusste nicht, ob sie das störte oder vielmehr reizte …
    In den nächsten Tagen vermisste Layla ihren Laptop nicht, und Xavian machte keine Ausflüge in die Wüste. Nichts war so wichtig wie die neuen Prioritäten, die das frisch vermählte Paar für sich aufgestellt hatte.
    Egal, aus welchen Gründen sie bereits als Kinder von ihren Eltern verkuppelt worden waren und welche nüchternen Erwägungen hinter ihrer körperlichen Vereinigung standen, die ungezählten Stunden, die Xavian und Layla im Bett verbrachten, hatten längst nichts mehr mit reiner Pflichterfüllung zu tun.
    Baja reagierte darauf anfangs mehr als verstört und war völlig außer sich. Sie verging fast vor Angst um ihre Königin, die diesem brutalen Macho, der sie gar nicht mehr aus seinen Fängen ließ, völlig ausgeliefert war. Heimlich entfernte sie die Mohnsamen aus dem täglichen Liebestrank und reduzierte nach und nach auch die Anzahl der gemahlenen Mandeln und Pinienkerne, doch die Wirkung von dem ersten, starken Potenzgebräu schien einfach nicht nachlassen zu wollen.
    Ihrer armen Herrin musste der Trank direkt aufs Hirn geschlagen sein. Selbst nach Tagen, wenn Baja und die Mädchen ihr halfen, sich zu baden und anzuziehen, wirkte sie wie in Trance und konnte von nichts anderem reden als von Xavian.
    „Er ist so wundervoll, Baja …“, schwärmte sie mit weicher Stimme. „Und wir können über alles reden.“
    „Was erzählst du ihm denn?“, forschte die alte Zofe misstrauisch nach.
    Layla schob offensiv das Kinn vor. „Oh, eine ganze Menge! Immerhin ist er mein Ehemann. Wenn ich ihm nicht trauen kann, wem dann?“
    Baja kniff die Lippen zusammen. „Ich mache allein

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