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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Chapman
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die Rückseiten der Gebäude waren noch beeindruckender. Die Läden lagen alle an die fünfzig Meter vom Ufer entfernt, was die Stadt genutzt hatte, um einen Park mit Bänken und schönen Bäumen anzulegen. Neben Mrs. Wimples Bäckerei befanden sich ein Eisenwarenladen und eine Kunstgalerie. Dann kamen ein Herrenausstatter und schließlich ein Restaurant, dessen große Fenster zum See hinausgingen.
    »Finden Sie heraus, ob dieses Geländer schon vorher kaputt war oder ob der Bruch neu ist«, sagte Jack zu Simon, als der Deputy mit seiner Kamera nach draußen kam. »Stammt die Verfärbung auf dem Türknauf auch von dem schleimigen Zeug?«
    Simon ging dicht ran, um den Türknauf zu untersuchen und zuckte sofort zurück. »Es ist dasselbe Zeug.«
    »Machen Sie ein Foto davon«, trug Jack ihm auf und drehte sich dann um, um den Schnee zu untersuchen. »Was halten Sie davon?«
    Simon trat neben ihn und musterte mit zusammengekniffenen Augen die Stelle, auf die Jack zeigte. »Das sind Spuren.«
    »Ja, aber was für Spuren?«, fragte Jack, der vorsichtig über den Schneehaufen neben ihnen stieg und dann den Spuren auf dem ansonsten unberührten Schnee folgte, während er den Boden in einem Umkreis von fünfzehn Metern untersuchte. »Sie fangen ganz plötzlich hier an«, sagte er und zeigte auf die Stelle. »Sie kommen aus dem Nichts, als wäre jemand angeflogen gekommen, hier gelandet und dann in die Bäckerei gegangen. Machen Sie auch hiervon ein Foto«, sagte er und hockte sich neben eines der Löcher. »Die Form lässt sich nicht mehr erkennen, weil irgendetwas über den Abdruck gezogen worden ist.«
    Simon machte mehrere Bilder, dann fotografierte er wieder den Weg, den die Spuren genommen hatten. »Die sind zu groß, um von einem Vogel zu sein. Vielleicht so ein ferngesteuerter Drachen?«, überlegte er, während er arbeitete. »Oder ein ultraleichtes Flugzeug? Am Wochenende fliegen immer eine ganze Menge von den selbstgebauten Dingern um den See.«
    »Sind welche von den Clearys dabei?«, fragte Jack, der ans zugefrorene Wasser ging.
    »Nein. Die Clearys haben kaum genug Geld, um sich Essen zu kaufen. Ein kleines Flugzeug wäre wahrscheinlich ziemlich laut gewesen. Vielleicht hat irgendjemand was gehört.«
    Jack schüttelte den Kopf. »Es gibt keine Spuren, die darauf hindeuten, dass es an der Stelle wieder abgehoben hat. Derjenige, der hier reingekommen ist, ist zu Fuß wieder gegangen.«
    »Oder hat die Hauptstraße als Fluchtweg benutzt.«
    Jack dachte darüber nach. »Ein Drachenflieger oder ein großer Drachen erscheinen mir logischer als ein Flugzeug, auch wenn es ein kleines wäre. Und wenn man einen Gleiter hinter sich herzieht, könnte das diese Spuren ergeben.« Er schüttelte wieder den Kopf. »Aber das ist eine ziemlich ungewöhnliche Art, um auf Diebestour zu gehen. Vielleicht haben die Spuren gar nichts mit dem Einbruch zu tun.«
    »Aber warum führen sie dann direkt zur Bäckerei?«, fragte Simon.
    »In keins der anderen Geschäfte ist eingebrochen worden?«
    »Nein. Ich habe die Geschäfte auf beiden Straßenseiten überprüft. Alles ist so, wie die Ladeninhaber es gestern Abend zurückgelassen haben.«
    Jack sah auf den zugefrorenen See hinaus, der mit kleinen Inseln gesprenkelt war. Schneemobile sausten über ihn hinweg, hier und dort standen die kleinen Hütten der Eisfischer, und es waren sogar ein paar Schneeräumfahrzeuge unterwegs. Auf dem See war fast mehr los als auf der Hauptstraße in der Stadt. Er schaute wieder zur Bäckerei. Was hatte einen Haufen gelangweilter Teenager dazu gebracht, statt ihrer üblichen, harmlosen Streiche diesmal einen echten Einbruch zu begehen?
    Und was zum Teufel hatte diese Spuren hinterlassen?

3
    I ch hatte mir schon gedacht, dass du hier unten bist.« Megan schaute von ihrem Computerbildschirm auf und sah ihre Schwester finster an. »Geh weg«, sagte sie und wandte sich wieder der Internetseite zu.
    Natürlich ignorierte Camry die freundliche Aufforderung. Sie schlenderte in das Labor von Gu Bràth, zog sich einen Stuhl heran und vergrub das Kinn in den Händen, während sie ebenfalls auf den Monitor schaute. »Ich habe mich gefragt, wie lange es wohl dauern würde, bis dir die Arbeit in Winters Kunstgalerie zu langweilig wird.« Sie streckte die Hand aus und drückte eine Taste auf der Tastatur, um den Bildschirminhalt nach unten zu scrollen. »Ich bin überrascht, dass du drei Monate durchgehalten hast. Nein, nicht die Osterinseln«, murmelte sie und

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