In den Armen des Schotten
Türschwelle zu erscheinen, wenn er so aussah, als hätte er gerade einen Kampf gegen einen Hund verloren.
Jack öffnete die äußere Wettertür mit einem enttäuschten Seufzer und wollte gerade seinen Schlüssel in die Haustür schieben, als er den Briefumschlag bemerkte, der an der Tür klebte. Er öffnete die Tür, ging hinein, schaltete das Küchenlicht an und riss dann den Umschlag auf.
ICH LADE DICH
FÜR ACHT UHR ZUM ABENDESSEN BEI MIR EIN.
LASS DEINE PISTOLE ZUHAUSE.
Also hatte sie wohl beschlossen, wieder den ersten Schritt zu tun. Jack musste gegen seinen Willen lächeln. Er humpelte mit der Einladung in der Hand ins Badezimmer, stellte die Dusche an und sah sich den Brief noch einmal an. Die Wortwahl war kurz und bündig, die Handschrift war kühn, gestochen und energisch. Und zwischen den Zeilen war zu lesen, dass sie ihre … Beziehung … mal wieder in die Hand nahm.
Genauso wie sie es in der Tundra getan hatte.
Na gut. Ob nun ramponiert oder nicht … heute Abend würden sie miteinander reden.
»Du musst jetzt gehen«, sagte Megan und schob Camry in Richtung Tür. »Es ist fast acht Uhr.«
»Er ist erst vor zwanzig Minuten nach Hause gekommen«, protestierte Camry, deren Hand auf dem Türknauf lag. »Er wird sich verspäten.«
»Geh einfach, ja? Ich brauch noch ein bisschen Ruhe, ehe er kommt.«
Camry öffnete die Tür, trat aber nicht nach draußen. »Sag mir noch einmal, warum du dich überhaupt mit ihm auseinandersetzen musst. Wenn du ihn einfach ignorierst, würde er vielleicht gehen.«
»Und das ist genau der Grund, warum du deine Freunde nie länger als sechs Monate halten kannst. Geh!«, sagte sie und schob sie über die Schwelle. »Grüß Mom und Dad von mir«, rief sie ihr noch sanft hinterher, während Camry langsam zu ihrem Wagen ging, »und vergiss mein Alibi nicht. Ich bleibe heute Abend lange in Bangor, um noch ein paar Sachen zu überprüfen, und du hattest keine Lust, den Abend allein zu verbringen.«
Cam öffnete die Wagentür und sah sich noch einmal zu Megan um. »Es sind nur Buttermesser da, die du heute Abend benutzen könntest. Die scharfen habe ich alle versteckt.«
»Ich habe dir doch gesagt, dass Wayne nicht gewalttätig ist.«
»Ich mache mir keine Sorgen, dass deine Kehle aufgeschlitzt werden könnte«, knurrte sie. »Behalte die Oberhand, Schwesterchen. Fall nicht auf irgendein Süßholzgeraspel herein. Es ist mir egal, wie gut er nackt aussieht.«
Megan schloss die Tür und holte tief Luft, um sich zu beruhigen. Dann atmete sie langsam wieder aus. Was dachte sie sich eigentlich dabei, den Mann, der ihr das Herz gebrochen hatte, zum Abendessen einzuladen?
Und schlimmer noch … wenn er nun nicht kam?
Megan stieß sich von der Tür ab, um nach dem Hühnchen im Ofen zu sehen. Sie war fest entschlossen, die Sache ein für alle Mal zwischen ihnen zu klären. Es war wichtig, dass Wayne sah, dass sie ganz und gar über ihn hinweg war. Heute Abend würde sie die Sache zu ihren Bedingungen beenden … nicht zu seinen. Diesmal würde nicht sie diejenige sein, die ihre Sachen packte und weglief … sondern er.
Megan zuckte zusammen, als es an der Tür klingelte. Sie nahm die Schürze ab und warf sie auf die Küchenarbeitsfläche. Dann öffnete sie mit dem strahlendsten Lächeln, zu dem sie in der Lage war, die Tür.
»Hallo, Wayne.«
»Äh … hi.«
»Oder sollte ich lieber Jack sagen?«
Sein frisch rasiertes Gesicht wurde rot. »Jack ist richtig. Das ist für dich«, sagte er und reichte ihr ein Sixpack kanadisches Bier. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Bier kein passendes Gastgeschenk ist, aber was anderes hatte ich nicht da.«
Megans Herz setzte einen Schlag aus. Einen verrückten Augenblick lang erinnerte sie sich wieder an jenen Moment, als er bequem am Lagerfeuer gelegen und nach einem langen anstrengenden Tag eine Flasche Bier genossen hatte.
»Oh verdammt. Ich hab nicht nachgedacht. Du darfst ja gar keinen Alkohol trinken«, sagte er mit einem Blick auf ihren Bauch. Er stellte das Sixpack auf die Veranda und trat ins Haus, wobei er sich im Raum umschaute, als erwarte er einen Angriff aus dem Hinterhalt. »Ist deine Schwester auch hier?«
»Nein, sie ist heute Abend in Gu Bràth. Was ist mit deiner Wange passiert? Ist das von Camry, als sie mit dem Kuchen nach dir geworfen hat?«
Wayne – nein, Jack berührte sein Gesicht.
Megan stockte der Atem, als sie den dicken Verband an seiner linken Hand sah, dann warf sie ihm einen
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